Berlin. Beim Camping oder Wohnmobil-Urlaub ist bequemes Sitzen wichtig. IMTEST hat fünf aktuelle Campingstühle auf dem Campingplatz getestet.
Was wäre Camping nur ohne die richtige Sitzgelegenheit? Es gibt kaum etwas Schönere, als sich bei Sonnenschein vor dem Wohnmobil oder Zelt niederzulassen, ein Kaltgetränk zu öffnen und das Urlaubsleben zu genießen. Aber was zeichnet dabei einen guten Campingstuhl aus? IMTEST, das Verbrauchermagazin der FUNKE Mediengruppe, hat fünf Outdoorsitze getestet.
Was ist bei Campingstühlen wichtig?
Campingmöbel müssen unter anderen Umständen funktionieren, als der klassische Küchenstuhl zu Hause. Sie sollten stabil auf unterschiedlichen Böden stehen können und dabei falt- oder klappbar sein. Weitere wichtige Eigenschaften bei Campingmöbeln sind Gewicht und Packmaß. Denn die Stühle werden in Wohnmobil, Van oder PKW transportiert. Entsprechend müssen sie sich einigermaßen kompakt und platzsparend zusammenklappen lassen.
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Das gilt auch für das Gewicht: Die Stühle sollten bequem von einer Person getragen werden können. Ebenfalls relevant ist die generelle Robustheit: Campingstühle sind unterschiedlicher Witterung, Transport und häufigem Ein- und Auspacken ausgesetzt. Zudem werden sie unter widrigeren Umständen als normale Möbel genutzt. Entsprechend muss ein Campingstuhl aus robusten Materialien gefertigt sein, die Feuchtigkeit abkönnen und nicht nach dem ersten Transport unansehnlich werden.
Wichtig sind auch Standfestigkeit und Stabilität. Der Untergrund für Campingmöbel ist mindestens leicht uneben. Entscheidend ist es daher, dass die Stühle auch bei schwierigem Terrain einigermaßen stabil stehen. Auch die einfache Bedienung sollte man nicht unterschätzen: Immerhin stellt man die Campingstühle teils mehrmals am Tag auf, verpackt sie vor dem Zubettgehen wieder in Auto, Camper oder Zelt oder nimmt sie zum Strandbesuch mit. Entsprechend sollte nervige Fummelei bestenfalls ausbleiben.
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Hier spielt auch die Zeit, die zum Aufbau benötigt wird, eine wichtige Rolle. Insgesamt gilt: Campingstühle müssen einiges abkönnen, reisefähig sein und bestenfalls auch in einen kleinen Kofferraum passen. IMTEST hat alle Faktoren im Produkttest praxisnah auf dem Campingplatz Land in Stove an der Elbe getestet.
Die Campingstühle im Test
Bei den im Test vertretenen Campingstühlen gibt es zwei verschiedene Formen, die sich deutlich auf die Praktikabilität, aber auch auf den Sitzkomfort auswirken.
Die Stühle von Dometic und Outwell erinnern an Gartenstühle, die sich gut zum Sitzen am Tisch eigenen, gleichzeitig aber zurück klappbare Lehnen besitzen, um sich in der Sonne zu entspannen. Campwerk, Horntools und Front Runner setzen eher auf die Form eines klassischen Regie- bzw. Falt-Campingstuhls. Vorteil hier ist eindeutig das Packmaß. Die Stühle mit nach hinten neigbarer Lehne lassen sich nur einmal zusammenschieben. Damit bleibt das Paket recht lang. Die übrigen Sitzgelegenheiten sind deutlich kleiner zusammenklappbar. Insbesondere die Stühle von Campwerk und Front Runner werden zu sehr handlichen Paketen, die problemlos auch über größere Strecken getragen werden können.
Entscheidend ist zudem das Gewicht. Während der Testsieger von Campwerk noch leichte 4,5 Kilo auf die Waage bringt, sind es beim Luxus-Sitz von Outwell fast zwei Kilo mehr. Dazu kommt, dass der Aufbau der größeren Stühle weniger einfach von der Hand geht. Die geschickt zusammengeschobenen Stühle von Front Runner und Campwerk sind mit nur wenigen Handgriffen sitzbereit.
Und auch die Sitzgelegenheit von Horntools steht schnell. Hier wird nach dem Auffalten nur eine Sicherung eingehakt. Bei den Stühlen von Outwell und Dometic werden an den Seiten ebenfalls kleine Sicherungen arretiert, hierfür muss der Stuhl aber zuvor korrekt aufgefaltet sein. Das gestaltet sich aufgrund der beweglichen Rückenlehne in der Praxis etwas hakelig, zudem wird mehr Kraft und Zeit dafür benötigt. Vorteil der größeren Variante ist aber der Komfort: Sitzfläche und Rückenlehne sind größer, der „Lümmel-Faktor“ ist höher, zudem kann am Tisch bequemer gegessen werden.
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Fazit
Gute Campingstühle müssen einen soliden Kompromiss aus Komfort, Robustheit, Praktikabilität und Transportierbarkeit bieten. Im Gesamtpaket trumpft vor allem Campwerk auf, eine die kompakte aber bequeme Sitzgelegenheiten anbieten. Preis-Leistungs-Sieger Horntools liefert einen soliden, bequemen und günstigen Sitz.
1. Platz: Campingstuhl – Campwerk / IMTEST Siegel: Testsieger Ausgabe 04/2024
Preis: 89 Euro
Sehr kompakter und leichter Campingstuhl mit belüfteter Rückenlehne und Getränkehalter.
+ Kompakter Formfaktor, gute Rückenlehne, Getränkehalter.
- Etwas kleine Sitzfläche, etwas ungemütliche Armauflagen.
Ergebnis: gut 2,2
2. Platz: Campingstuhl Explorer – Horntools / IMTEST Siegel: Preis-Leistungssieger Ausgabe 04/2024
Preis: 79,90 Euro
Einfach aufzustellender, robuster und recht günstiger Campingstuhl mit hohem „Lümmel“-Faktor.
+ Große Sitzfläche, sehr gemütliche Sitzposition, sehr stabil.
- Etwas niedrig, am Tisch nicht gut zu benutzen, weniger kompakt.
Ergebnis: gut 2,3
3. Platz: Expander Campingstuhl – Front Runner
Preis: 95 Euro
Sehr kompakter und leichter Campingstuhl, auch für kleinere Fahrzeuge und Ausflüge geeignet.
+ Kompakter Formfaktor, geringes Gewicht, Getränkehalter.
- Flache Rückenlehne, weniger standfest, kleine Sitzfläche.
Ergebnis: gut 2,4
4. Platz: Consul Firenze Chair– Dometic
Preis: 89 Euro
Großer, gemütlicher und stabiler Campingstuhl mit verstellbarer Rückenlehne, etwas unhandliches Packmaß.
+ Sehr hoher Sitzkomfort, große und verstellbare Rückenlehne.
- Recht hohes Gewicht, unhandliches Packmaß, hakeliger Aufbau.
Ergebnis: gut 2,4
5. Platz: Lomond – Outwell
Preis: 122,95 Euro
Gemütlicher Campingstuhl mit verstellbarer Lehne. Dabei recht groß und schwer, mit unhandlichem Packmaß.
+ Sehr gemütlich, große und verstellbare Rückenlehne.
- Unhandliches Packmaß, hakeliger Aufbau, recht hohes Gewicht.
Ergebnis: gut 2,5