Berlin. Fahrspaß gepaart mit Elektromotor: Diese fünf Pedelecs für Arbeitsweg und Freizeit versprechen Komfort, Sicherheit und hohe Reichweite.

Leidenschaftliche Fahrradfahrer stehen schon jetzt in den Startlöchern. Viele können es kaum abwarten, bis die Temperaturen milder werden und sie wieder auf ihr E-Bike steigen können – ohne zu frieren oder nass zu werden. Ob zum Einkaufen, für den Kindertransport oder zum Pendeln auf dem Weg zur Arbeit: Elektrisch unterstützte Fahrräder erfreuen sich nach wie vor großer Beliebtheit.

Besonders Modelle für die urbane Nutzung machen mit gut drei Vierteln (76,5 Prozent) laut Zweirad-Industrie-Verband (ZIV) den Löwenanteil auf dem Fahrradmarkt aus. IMTEST, das Verbrauchermagazin der FUNKE Mediengruppe, hat fünf brandneue City-E-Bikes von Stevens, Riese & Müller, Kalkhoff, HoheAcht und Velo de Ville gründlich im zertifizierten Prüflabor von Qima testen lassen – und ist selbst ausgiebig bei winterlichen Temperaturen und Schnee gefahren.

E-Bikes: Die perfekten Räder für den Alltag in der Stadt

Was macht die City-E-Bikes außerdem so beliebt? Es ist die gelungene Mischung aus einer bequemen Sitzhaltung, komfortablem Fahrgefühl und breiten Reifen, die in Kombination mit einer Federgabel Schlaglöcher und Kopfsteinpflaster gekonnt ausbügeln. Hinzu gesellt sich ein leistungsstarker Antrieb.

Hier setzen alle Hersteller im Produkttest auf sanft und gleichmäßig unterstützende Mittelmotoren. Beim Testsieger Grandamo Urbeno von HoheAcht kommt dieser von Shimano und besitzt kraftvolle 85 Newtonmeter. Gepaart mit einem 473 Wattstunden starken Akku konnte dieses Rad beim genormten Reichweitentest, den Qima im Auftrag von IMTEST durchgeführt hat, einen sehr hohen Wert von 63,8 Kilometern erzielen. Darüber hinaus punktete es mit einer sehr hohen Geschwindigkeit von 24,1 Stundenkilometer bei sechs Prozent Steigung und einem sehr hohen Unterstützungsfaktor von 4,2.

Gewicht: Neuer Bosch-Motor lässt Kilos purzeln

Die vier weiteren Kandidaten sind mit einem Antrieb von Bosch ausgestattet, wobei beim Culture und CEB 590 der neue Performance Line SX-Motor zum Einsatz kommt. Ursprünglich für den Einsatz von Sport-E-Bikes entwickelt, setzen ihn Hersteller auch gerne bei City-E-Bikes ein. Durch seine schlanke Bauweise und Leichtigkeit von etwa vier Kilogramm für das gesamte Antriebssystem lassen sich beim Gesamtgewicht des Rades je nach Bauweise gut ein paar Kilogramm sparen.

Die besten City-E-Bikes // IMTEST

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    Das macht sich vor allem beim E-Bike von Riese & Müller bemerkbar: Es ist mit nur 23 Kilogramm das leichteste der fünf Räder – wenngleich hier ein Gepäckträger fehlt. Aufgrund des kleineren Akkus müssen Käufer jedoch geringere Reichweiten in Kauf nehmen. Das Riese & Müller kommt hier auf 44,5 Kilometer, das Velo de Ville auf 39,2 Kilometer. Fast doppelt so weit mit einer Ladung fährt man hingegen mit dem Stevens (76 km) und dem Kalkhoff (78 km).

    Gangschaltung und Bremsen: E-Bikes im Härtetest

    Einfach nur die Fahrt genießen – das kann man mit allen fünf Rädern uneingeschränkt. Denn gerade auf Asphalt, in Kurven und auf Kopfsteinpflaster bieten alle ein sehr gutes bis gutes Fahrgefühl. Die Testkandidaten von Velo de Ville und HoheAcht haben dazu noch ein gewisses Extra in petto: Dank Automatik-Gangschaltung (HoheAcht von Shimano, Velo de Ville von Enviolo) ist es gerade im städtischen Stop-and-Go äußerst angenehm, sich vorwiegend aufs Fahren und den Verkehr statt aufs Schalten zu konzentrieren.

    Und muss der Fahrer plötzlich bremsen, kann er sich mit allen fünf Rädern sicher fühlen. Denn beim Bremsentest, den ebenso Qima durchgeführt hat, schnitten die E-Bikes souverän ab. Sowohl bei trockenen als auch nassen Bedingungen mussten sich hier die Vorder- und Rückbremsen beweisen. Dabei konnten die Modelle von Riese & Müller, HoheAcht, Velo de Ville und Kalkhoff mit guten Werten glänzen. Das Stevens lieferte beim Bremsen immer noch befriedigende Daten ab.

    Bei der Reichweite mit einer Akkuladung liegen die City-E-Bikes deutlich auseinander.
    Bei der Reichweite mit einer Akkuladung liegen die City-E-Bikes deutlich auseinander. © iStock | PIKSEL

    Fazit: Enges Rennen zwischen den Testrädern – Sieger erlaubt viel Gepäck

    Wer für 2024 ein neues City-E-Bike sucht, hat die Qual der Wahl: Alle fünf Testkandidaten liefern durchweg gute Ergebnisse ab. Sowohl beim Fahrkomfort, der Reichweite sowie der Bremsleistung stach keines der Räder negativ heraus. Auch preislich liegen die E-Bikes mit Summen zwischen 4000 und 5000 Euro etwa auf einer Stufe.

    Der Testsieger von HoheAcht punktet zudem mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 170 Kilogramm und einer absenkbaren Sattelstütze. Letztere ist gerade im Stadtverkehr mit viel Gepäck eine willkommene Hilfe. Einzig die zum E-Bike-Antrieb gehörige App ist weniger intuitiv und bietet nicht so viele Features wie etwa die von Bosch.

    1. Platz: Grandamo Urbeno – HoheAcht / IMTEST Siegel: Testsieger Ausgabe 02/2024

    Preis: 4999 Euro

    Dank Automatikschaltung kann man mit dem E-Bike geschmeidig durch den Stadtverkehr fahren.

    + Absenkbare Sattelstütze vereinfacht das Anfahren mit viel Gepäck.

    - App zum Fahrrad ist nicht umfangreich und weniger intuitiv.

    Ergebnis: gut 1,7

    2. Platz: Image 5.B Advance+ – Kalkhoff

    Preis: 4599 Euro

    Aufrechter Sitz, angenehme Griffe und bequemer Sattel sorgen für hohen Komfort und Fahrspaß.

    + Lieferte mit 78 Kilometern die höchste Reichweite im Test.

    - Mit 30,1 Kilogramm neben Stevens das schwerste Rad.

    Ergebnis: gut 1,8

    3. Platz: E-Brione Luxe 2. Gen. – Stevens

    Preis: 4499 Euro

    Dieses E-Bike bietet als Besonderheit eine Rücktrittbremse, die für zusätzliche Sicherheit im Verkehr sorgt.

    + Sehr guter Fahreindruck auf Asphalt und Kopfsteinpflaster.

    - Bremsprüfung nur mit befriedigendem Ergebnis.

    Ergebnis: gut 1,9

    4. Platz: Culture touring – Riese & Müller

    Preis: 3999 Euro

    Das Culture ist etwas sportlicher als seine vier Mitbewerber und optisch ein Blickfang.

    + Dank neuem Bosch-Antrieb wiegt das Rad nur 23 Kilogramm.

    - Wer ein Display möchte, muss hier sein Smartphone nutzen.

    Ergebnis: gut 2,1

    5. Platz: CEB 590 – Velo de Ville

    Preis: 5024 Euro

    Der neue Bosch-Motor beim CEB 590 trägt zu einer schlanken Silhouette und hoher Agilität bei.

    + Erzielte beim Bremsentest im Labor die besten Ergebnisse.

    - Mit über 5000 Euro das teuerste E-Bike im Testfeld.

    Ergebnis: gut 2,2