Berlin. Durch Zufall wurde bei Anna F. weißer Hautkrebs entdeckt – obwohl sie regelmäßig ihre Haut kontrollierte, um Hautkrebs vorzubeugen.
Madlen Ottenschläger
Helle Haut und viele Leberflecke – mit dieser Kombination falle ich in die Risikogruppe für Hautkrebs, deshalb verwende ich jeden Tag Creme mit Lichtschutzfaktor und kontrolliere nach dem Duschen auffällige Stellen. Verändert sich ein Fleck, gehe ich sofort zur Hautärztin. Und die Krebsvorsorge einmal im Jahr ist sowieso gesetzt. Hier wird meine Haut mit einem Auflichtmikroskop untersucht. Einige Flecke mussten bereits entfernt werden, waren aber immer harmlos.
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Wahrscheinlich schöpfte ich deshalb keinen Verdacht, als ich im Sommerurlaub einen Pickel auf der Stirn entdeckte. Oder vielmehr das, was ich dafür hielt. Statt eines Eiterpunkts entwickelte sich ein paar Tage später ein schuppendes Knötchen. Ich gab Teebaumöl auf die Stelle und war nicht weiter beunruhigt. Vielleicht eine Warze oder eine verstopfte Talgdrüse. Krebs? Daran habe ich überhaupt gedacht.
Weißer Hautkrebs
Ursachen
Hautkrebs ist die häufigste Krebserkrankung in Deutschland. Weißer Hautkrebs tritt öfter auf als der aggressivere schwarze. Bei Ersterem unterscheiden Mediziner zwischen Basaliom und Spinaliom (Basalzellkrebs und Stachelzellkrebs), Ursache und Behandlung gleichen sich: Sie entstehen durch UV-Licht. Helle Haut und Sonnensünden erhöhen das Risiko. Vorbeugen kann man mit konsequentem UV-Schutz, besonders an Nase, Lippen, Stirn und Ohren.
Behandlung
Früh erkannt ist Hautkrebs sehr gut heilbar. Er verursacht nur ein Prozent aller Krebstodesfälle. Fast immer wird der Tumor mit einer ambulanten OP entfernt, gemeinsam mit umliegendem Gewebe, das frei von Krebszellen sein muss, sonst wird nachoperiert. Eine alternative Methode ist Vereisen (Kryochirugie). Auch langwelliges Licht lässt Krebszellen absterben (photodynamische Therapie). Bei (zu) großen Tumoren kommt Radiotherapie zum Einsatz, eine Chemotherapie erst, wenn der Krebs gestreut hat.
Weißer Hautkrebs wird häufig mit Pickeln verwechselt
Durch die jährlichen Checks fühlte ich mich sicher und war hauptsächlich auch auf schwarzen Hautkrebs fixiert, der metastasieren kann. Dass es auch den weißen gibt, der schwerer erkennbar ist und behandelt werden muss, hatte ich nicht bedacht. Heute weiß ich: Dieser wird häufig mit einem Pickel verwechselt, manchmal ist die Haut leicht gerötet oder schuppt. Und: Verschwinden diese Auffälligkeiten nicht, braucht es den Expertenblick.
Der Befund war eher zufällig. Wegen einer anderen Behandlung war ich bei meiner Dermatologin, am Ende zeigte ich ihr die Stelle an meiner Stirn. Sie riet mir zur Abschabung und einer histologischen Untersuchung der Hautzellen. Der Laborbericht war ein Schock: Verdacht auf ein Stachelzellkarzinom. Bei solchen Auffälligkeiten im Frühstadium ist selten eine eindeutige Diagnose möglich. Man sieht, dass Zellen nicht gesund sind, doch wie sie sich entwickeln werden, können Mediziner nicht erkennen. Meine Ärztin erklärte mir, dass es sich auch um eine aktinische Keratose handeln könne, eine durch UV-Strahlung verursachte Hautkrebsvorstufe.
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So schützt Anna sich heute vor weißem Hautkrebs
Der Tumor wurde unter lokaler Betäubung großzügig herausgeschnitten. Im Gewebe drum herum waren zum Glück keine auffälligen Zellen, sonst hätte ich nochmals operiert werden müssen.
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Inzwischen beobachte ich helle Hautveränderungen ebenso aufmerksam wie dunkle. Ich schütze mich noch sorgfältiger mit Lichtschutzfaktor 50 und trage im Sommer einen Hut. So bleibt es hoffentlich bei diesem einmaligen Schock.