Berlin. Fiebermessen, ob bei Babys, Kindern oder bei sich selbst, geht am besten mit Ohrthermometern. IMTEST hat fünf Modelle im Labor geprüft.
Deutschland hustet und schnieft. Neben einer großen Erkältungswelle grassieren auch vermehrt Corona-Erkrankungen, und unter Säuglingen und Kleinkindern derzeit das Respiratorische Synzytial-Virus (RS-Virus). Wie das Robert Koch-Institut (RKI) schätzt, leiden derzeit mehr als sieben Millionen Menschen in Deutschland an einem akuten Atemwegsinfekt. Ob dabei auch Fieber im Spiel ist, lässt sich am ehesten mit einem Thermometer ermitteln.
IMTEST, das Verbrauchermagazin der FUNKE Mediengruppe, hat fünf beliebte Modelle unter den Ohrthermometern geprüft und deren Messgenauigkeit in einem zertifizierten Labor ermitteln lassen.
Richtig Fieber messen: So nutzen Sie ein Ohrthermometer
Fieber lässt sich zwar an Schwitzen, Ausschlag oder fiebrigem Blick erkennen. Wie hoch die Temperatur aber ist, kann nur eine Messung ergeben. Sind Babys, Kinder, ältere Erwachsene und chronisch Kranke fiebrig, ist eine regelmäßige Temperaturkontrolle wichtig.
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Bei der Verwendung von Thermometern für das Ohr (wie alle Geräte aus dem Test) wird vor dem Einführen das Ohr etwas nach oben hinten gezogen (bei Säuglingen nur nach hinten). So wird der Gehörgang freigelegt, um Verletzungen vorzubeugen.
Schon Fieber oder noch hohe Temperatur? Unterschied erkennen
Bei Verdacht auf Fieber sollte in jedem Fall die Körpertemperatur kontrolliert werden: Ab 37,8 Grad (oral) oder 38,2 Grad Celsius (rektal) spricht man von Fieber, von erhöhter Temperatur ab 37,5 °C. Steigt die Temperatur auf über 39 °C, hat man hohes Fieber.
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5 Kandidaten: Diese Ohrthermometer gingen ins Labor
Die Ohrthermometer aus dem Testfeld liegen preislich zwischen 18,99 Euro und 45,78 Euro. Das bieten sie:
- Beaba Thermospeed: Das Thermometer verfügt über 20 Speicherplätze zur Aufzeichnung und Auswertung der Temperaturentwicklung. Damit konnte es im Test genauso wie mit einem Lautlos-Modus punkten. Dieser dient dazu, schlafende Babys und Kleinkinder bei Messungen nicht zu wecken.
- Braun ThermoScan 6: Als einziges Gerät im Test bietet das Braun keine Speicherfunktion für vorherige Messungen. Selbstmessungen und Messungen bei Dritten mit dem Thermometer lassen sich aber sehr schnell starten.
- Grundig Infrarot Thermometer: Richtig gut ist, dass sich die letzten 40 Messungen in diesem Thermometer abspeichern lassen. Dank dieser Vergleichswerte kann eine Fieberkontrolle über einen längeren Zeitraum erfolgen.
- Sanitas SFT 53: Zur hygienischen und sicheren Messung lässt sich das Ohrthermometer jeweils nur mit einer auswechselbaren Schutzkappe verwenden (10 Kappen werden mitgeliefert). Ab einer Temperatur von 37,5° C ertönt zwar ein Warnton – eine Alarmierung je nach Alter des Patienten fehlt aber.
- Solmira Fieberthermometer: Neben der Körpertemperatur lässt sich mit dem Solmira auch die Temperatur für Objekte oder Innenräume ermitteln.
Ohrthermometer im Test: So hat IMTEST geprüft
Das nach DIN EN ISO/IEC 17025 (für Temperatur und Dichte) zertifizierte Testlabor Qima hat an seinem Hamburger Standort für IMTEST die Genauigkeit der Messwerte sowie das Tempo zum Ermitteln der aktuellen Körpertemperatur für die Ohrthermometer ermittelt. Dafür wurden pro Testmuster fünf Messungen an fünf unterschiedlichen Probanden durchgeführt.
Verlässliche Messergebnisse in Windeseile
Qima ermittelte dabei für die Ohrthermometer die im Mittel maximale Abweichung (in Kelvin; „K“) von der eigentlichen Körpertemperatur der Probanden. Diese reichten im Test von geringen 0,12 K (beim Grundig und Solmira) bis hin zu etwas hohen 0,34 K (beim Sanitas). Insgesamt liegen die Abweichungen bei den Testkandidaten aber noch in einem vertretbaren Bereich.
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Beim Messtempo waren die beiden erstgenannten mit je 1,5 Sekunden etwas langsam. Das Babea brauchte mit 2,5 Sekunden am längsten, bis ein Ergebnis zu sehen war. Das Thermometer von Braun zeigte die Messergebnisse in unter einer Sekunde (0,75 s.) hingegen richtig schnell an.
Fazit: Bestes Ohrthermometer kann mehr als nur exakte Temperaturmessung
Gut: Alle Kandidaten zeigen zuverlässig die korrekte Temperatur an. Das Grundig-Thermometer gewinnt, da es am umfangreichsten über den aktuellen Fieberstatus informiert. Etwa mit einem Fieberalarm nach Alter der untersuchten Patienten. Das günstige Solmira bietet hingegen deutlich weniger, aber eine ebenso hohe Messgenauigkeit wie der Sieger.
1. Platz: Infrarot Thermometer – Grundig / IMTEST Testsieger-Siegel Ausgabe 12/2023
Preis: 36,95 Euro
Punktet mit 40 Speicherplätzen für die letzten Messungen und einer sehr einfachen Handhabung.
+ Sehr hohe Messgenauigkeit, umfangreiche Fieber-Signalisierung.
– Etwas kleine Bedienknöpfe, Haptik aber ordentlich.
Ergebnis: gut 1,9
2. Platz: Thermospeed – Beaba
Preis: 43,11 Euro
Ohrthermometer mit sehr einfacher Handhabung – etwa um den Modus für Messungen bei Babys zu wählen.
+ Sehr einfach in der Anwendung für Messung und Selbstmessung.
– Etwas langsames Messtempo, Gerät in zu viel Plastik verpackt.
Ergebnis: gut 2,3
3. Platz: Fieberthermometer – Solmira / IMTEST Preis-Leistungssieger-Siegel Ausgabe 12/2023
Preis: 18,99 Euro
Das günstigste Gerät im Test kann mit hoher Messgenauigkeit punkten, es ist aber nicht gegen Spitzwasser geschützt.
+ Sehr übersichtliche Anzeige der Messergebnisse.
– Keine unterschiedlichen Messmodi für Kinder und Erwachsene.
Ergebnis: gut 2,4
4. Platz: ThermoScan 6 – Braun
Preis: 45,78 Euro
Hochwertig verarbeitet, wesentliche Merkmale wie unterschiedliche Mess-Modi (etwa für Kinder) fehlen aber.
+ Sehr hohes Messtempo, große Bedienknöpfe, sehr gute Haptik.
– Thermometer speichert jeweils nur das letzte Messergebnis.
Ergebnis: gut 2,4
5. Platz: SFT 53 – Sanitas
Preis: 23,64 Euro
Wie dem Braun und dem Solmira fehlen auch dem Gerät von Sanitas unterschiedliche Mess-Modi (etwa für Kinder).
+ Als einziges Gerät im Test mit 36 Monaten Garantiezeit.
– Etwas hohe Abweichung bei den Testmessungen.
Ergebnis: gut 2,5