Berlin. Die Heizung richtig reinigen: Gut für die Umwelt, eine bessere Raumluft und den eigenen Geldbeutel. Wir erklären, wie es funktioniert.
Expertinnen und Experten empfehlen, die Heizung regelmäßig und mindestens einmal im Jahr zu reinigen – von innen und von außen. Das ist aus vielen Gründen sinnvoll.
Heizung reinigen – warum ist das sinnvoll?
Saubere Heizkörper sorgen für ein gutes Raumklima, deshalb ist ihre regelmäßige Reinigung wichtig, erklärt Jeanette Kunde. Sie ist Heizungs-Expertin und gibt Tipps rund um das Thema Heizungen und Energiesparen auf einer Online-Plattform.
Demnach steigt beim Heizen aufgrund der Erwärmung der Wohnungsluft Staub auf, der beim Abschalten der Heizung wieder zu Boden oder in das Innere des Heizkörpers fällt. Die Staubpartikel werden durch wiederholten Heizvorgang also immer wieder aufgewirbelt.
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Bessere Raumluft, nicht nur für Allergiker
Das sei auch der Grund, wieso die Heizungsluft im Winter für Hausstaub-Allergikerinnen und -Allergiker besonders problematisch sei.
Aber auch für Nicht-Allergiker könne der Staub in und auf Heizungskörpern unangenehme Folgen haben: „Denn er sorgt für trockene Luft und verursacht damit nicht selten auch das Austrocknen der Schleimhäute. Dadurch können diese wiederum anfälliger für Bakterien oder Viren werden", erklärt die Expertin.
Richtig reinigen und Heizungskosten sparen
Eine Staubschicht auf Heizungskörpern könne zudem für höhere Heizungskosten sorgen. Der Schmutz beeinträchtige die Wärmeübertragung zwischen dem Heizkörper und der Raumluft, weiß die Expertin. Daraus können unnötig hohe Heizkosten resultieren.
„Vor allem im Bad oder in der Küche kann diese Staubschicht durch den Wasserdampf und andere Partikel wie eine Isolation wirken. In der Folge sinkt der Wirkungsgrad der Heizung", sagt Jeanette Kunde. Um dieselbe Raumtemperatur zu erreichen, müsse dann mehr Energie aufgewendet werden.
Gut für die Umwelt, die Raumluft und den Geldbeutel
Die Expertin nennt noch einen weiteren Grund: „Wenn Sie die Heizung regelmäßig reinigen, tun Sie nicht nur etwas für die Umwelt, da weniger Ressourcen verwendet werden, sondern Sie können auch Heizkosten sparen", erklärt Kunde.
Und diese sind beachtlich: Verschmutzte Heizkörper können die Heizleistung um bis zu 25 Prozent verringern, führt Ingenieur Andreas Wurm aus. Er ist Heizungsexperte und gibt Tipps und Ratschläge auf seiner Onlineseite. Andere Expertinnen und Experten sprechen sogar von möglichen Einsparungen bis zu 30 Prozent.
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Hilfreiche Tipps für die Reinigung
Für die Reinigung des Heizkörpers von außen empfiehlt Jeanette Kunde einen Schwamm und Seifenlauge. Bei hartnäckigen Fettablagerungen könne auch Backofenspray verwendet werden. Abschließend sollte der Heizkörper mit klarem Wasser nachgewischt und das Zimmer gut gelüftet werden.
Wichtig sei es, bei der Reinigung keine zu aggressiven Methoden und Hilfsmittel zu verwenden, um die Oberfläche des Heizkörpers und den Lack nicht zu beeinträchtigen, betont die Expertin.
Reinigung von Innen mit Föhn oder Staubsauger
Zur Reinigung der Innenseite des Heizkörpers empfiehlt Andreas Wurm die Verwendung eines Staubsaugers mit einem schmalen Aufsatz oder alternativ einen Föhn. So könne der Staub aus dem Heizkörper geblasen werden.
Für hartnäckige Verschmutzungen rät er zu einer Heizkörperbürste. „Hier hilft leider nichts anderes, als Zwischenraum für Zwischenraum einzeln zu bearbeiten. Bei Plattenheizkörpern mit vielen Konvektionsblechen wird das schnell zur Geduldsprobe. Einfacher haben Sie es bei Rippen- und Röhrenheizkörpern, die meist von mehreren Seiten aus zugänglich sind", erklärt Wurm. Man könne aber bereits mit wenigen Zügen der Bürste schon viel bewirken.
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Säuberung des Thermostatkopfs
Der Thermostatkopf sei mit seinen Lamellen ein weiterer Staubfänger, dafür aber deutlich leichter zu reinigen. Der Experte empfiehlt, den Thermostatkopf abzuschrauben und unter fließendem Wasser abzuwaschen.
Mit diesen einfachen Schritten ist Ihre Heizung gründlich gereinigt und Sie können sich im nächsten Winter über gesparte Heizkosten und ein angenehmes Raumklima freuen.