Berlin. Strom aus Solar (Photovoltaik) ist ein elementarer Baustein in der Energiewende. Der Guide informiert über die einzelnen Schritte.

Nicht erst seit der Energiekrise wird über die Themen Heizung und Energie viel debattiert. Der Wechsel von fossilen Energieträgern auf regenerative Heiz- und Energiequellen ist in vollem Gange. Nach und nach sollen fossile Energieträger gegen Erneuerbare getauscht werden – als Alternative kommen neben der Wärmepumpe auch hybride Systeme infrage. Dazu zählen etwa Gas- und Ölheizungen mit einer Wärmepumpe oder PV-Anlage. In unserem Guide klären wir über Thema Photovoltaik auf.

Schritt 1: Den eigenen Bedarf einschätzen

Die Planung einer Photovoltaikanlage beginnt mit der Bestimmung des eigenen Energiebedarfs. Dieser gibt an, wie viel Strom typischerweise verbraucht wird und ist ausschlaggebend für die Bestimmung der Größe einer Photovoltaikanlage. Es ist wichtig, dass eine Solaranlage zu ermittelten Energieverbrauch passt – auf diese Weise kann der größtmöglichen Nutzen erzielt werden. Zur Ermittlung des Energiebedarfs können die letzten Stromrechnungen eine Hilfe sein.

In den letzten Rechnungen findet sich der Jahresverbrauch in Kilowattstunden (kWh). Als Faustregel gilt: Ein durchschnittlicher Haushalt mit vier Personen verbraucht etwa 4000 kWh pro Jahr. Nach der Bedarfseinschätzung sollte die Standortfrage geklärt werden – ideal ist eine nach Süden ausgerichtete Fläche, die nicht durch Bäume oder Gebäude verschattet wird. Auch die Neigung des Daches spielt eine Rolle. Für Deutschland liegt der optimale Neigungswinkel für Photovoltaikanlagen zwischen 30 und 35 Grad.

Schritt 2: Auswahl der richtigen Photovoltaikanlage

Die Wahl der richtigen Photovoltaikanlage ist ein entscheidender Faktor für die Rentabilität der Solarstromerzeugung. Es gibt mehrere Aspekte, die bei der Auswahl berücksichtigt werden sollten – dazu zählen:

AspektBeschreibung
Art der Solarmodule
  • Monokristalline Module: Höchster Wirkungsgrad und effizient bei begrenztem Platz – aber teurer
  • Polykristalline Module: Weniger effizient aber dafür günstiger – gute Option bei mehr Platz
  • Dünnschichtmodule: Geringster Wirkungsgrad – aber flexibel und für gebogene Oberflächen geeignet
Leistung der SolarmoduleDie Leistung wird in Watt Peak (Wp) angegeben. Ein höherer Wp-Wert bedeutet mehr Stromerzeugung. Die Leistung sollte basierend auf dem Energiebedarf gewahlt werden, um unnötige Kosten zu vermeiden.
WechselrichterWandelt den von den Solarmodulen erzeugten Gleichstrom in Wechselstrom um. Sollte zur Größe und Leistung der Anlage passen. Hochwertige Wechselrichter erhöhen die Effizienz der Anlage und haben eine längere Lebensdauer.
Qualität und GarantieAuf die Qualität der Komponenten und die Garantiebedingungen sollte geachtet werden. Hochwertige Komponenten sind langlebiger und weniger anfällig für Defekte. Eine lange Produktgarantie bietet zusätzliche Sicherheit.

Schritt 3: Kosten und Finanzierung

Die Kosten für eine neue Photovoltaikanlage sind nicht zu unterschätzen – langfristig zahlt sich die Investition aber aus. Die Kosten sind von verschiedenen Faktoren abhängig – dazu zählen: Die Größe der Anlage, die Art der Solarmodule, die Installationskosten und unter Umständen Zusatzkosten für den Anschluss an das Stromnetz oder den Energiespeicher. Im Durchschnitt kann für eine Photovoltaikanlage für einen Vier-Personen-Haushalt mit Kosten von etwa 10.000 bis 15.000 Euro gerechnet werden.

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Verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten und staatliche Förderprogramme für Photovoltaikanlagen können bei der Investition helfen. Die KfW-Bank bietet etwa zinsgünstige Darlehen für die Installation von PV-Anlagen an. Zudem kann man eine Einspeisevergütung für den ins öffentliche Stromnetz eingespeisten Strom bekommen. Förderungen für Photovoltaikanlagen sind in Deutschland ländersache. Jedes Bundesland hat ein eigenes Förderkonzept – Informationen dazu finden sich auf den Websiten der Länder.

BundeslandFörderprogrammArt der FörderungHöhe der Förderung
BerlinSolarPlusErstellung eines Gutachtens, Beteiligung an den Mehrkosten gegenüber einer Standard-PV-AnlageBis zu 300 Euro pro kWh (maximal 15.000 Euro)
Mecklenburg-Vorpommerndurch: Landesförderinstitut Mecklenburg-VorpommernZuschuss für den Kauf und die Installation einer steckerfertigen Mini-Solaranlage (nach dem 07.10.2022)Bis zu 500 Euro pro PV-Anlage und Wohnungseinheit
Nordrhein-Westfalenprogres.nrwFörderung von thermischen Solaranlagen für die Gebäudeversorgung90 Euro pro Quadratmeter Bruttokollektorfläche
Schleswig-Holsteindurch: Bezirksregierung ArnsbergFörderung von Solarkollektoranlagen, Anschluss an Wärmenetze, Förderung für steckerfertige Balkonanlagen, Förderung für stationäre Batteriespeichersysteme (voraussichtlich ab Sommer 2023)Bis zu 900 Euro für Solarthermie-Anlagen, bis zu 500 Euro für Installations- und Anschlusskosten
Bayern10.000-Häuser-ProgrammZuschuss für Photovoltaikanlagen und BatteriespeicherBis zu 500 Euro für Photovoltaikanlagen und bis zu 3.200 Euro für Batteriespeicher
Baden-WürttembergSolaroffensive Baden-WürttembergZuschuss für PhotovoltaikanlagenBis zu 30% der Investitionskosten
HessenHessische Energiespar-AktionZuschuss für die Installation von SolarkollektorenBis zu 40% der Investitionskosten
SachsenSAB FörderungZuschuss für Photovoltaikanlagen und BatteriespeicherBis zu 50% der Investitionskosten
NiedersachsenNBankZuschuss für Photovoltaikanlagen und BatteriespeicherBis zu 30% der Investitionskosten
Rheinland-Pfalznergieagentur Rheinland-PfalzZuschuss für Photovoltaikanlagen und BatteriespeicherBis zu 50% der Investitionskosten
ThüringenThüringer AufbaubankZuschuss für Photovoltaikanlagen und BatteriespeicherBis zu 30% der Investitionskosten
Sachsen-AnhaltInvestitionsbank Sachsen-AnhaltZuschuss für Photovoltaikanlagen und BatteriespeicherBis zu 30% der Investitionskosten
SaarlandSaarLBZuschuss für Photovoltaikanlagen und BatteriespeicherBis zu 30% der Investitionskosten
BrandenburgILB BrandenburgZuschuss für Photovoltaikanlagen und BatteriespeicherBis zu 30% der Investitionskosten
BremenBremer Aufbau-BankZuschuss für Photovoltaikanlagen und BatteriespeicherBis zu 30% der Investitionskosten
HamburgIFB HamburgZuschuss für Photovoltaikanlagen und BatteriespeicherBis zu 30% der Investitionskosten

Bitte beachten Sie, dass sich die Förderprogramme und -höhen jährlich ändern können. Es ist immer ratsam, die aktuellen Informationen auf den offiziellen Websites der Bundesländer oder Förderinstitute zu überprüfen. Auch können einige Bundesländer regionale oder spezielle Förderprogramme für PV-Anlagen haben, die in der Tabelle nicht aufgeführt sind. Alle Angaben sind ohne Gewähr.

Schritt 4: Installation der Photovoltaikanlage

Die Installation einer Photovoltaikanlage sollte immer von einem qualifizierten Installateur durchgeführt werden. Zudem ist es wichtig zu beachten, dass für die Installation einer PV-Anlage in der Regel eine Baugenehmigung erforderlich ist. Sind die Formalitäten geklärt, werden im ersten Schritt der Installation die Solarmodule auf Ihrem Dach montiert. Hierbei ist die korrekte Ausrichtung wichtig. Nachdem die Solarmodule montiert sind, wird der Wechselrichter installiert und die gesamte Photovoltaikanlage wird an das Stromnetz angeschlossen.

Der Anschluss muss von einem zertifizierten Elektriker durchgeführt werden. Sobald die Photovoltaikanlage an das Stromnetz angeschlossen ist, kann sie in Betrieb genommen werden.

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    Schritt 5: Anmeldung und Inbetriebnahme der Anlage

    Nach der Installation ist die Anmeldung und Inbetriebnahme der Photovoltaikanlage der nächste Schritt. Verspätete oder fehlende Anmeldungen können für die Eigentümer rechtliche Konsequenzen haben. Umso wichtiger ist die korrekte Anmeldung. Die Anmeldung der neuen PV-Anlage erfolgt einmal über den zuständigen Netzbetreiber und über die Bundesnetzagentur – das Vorgehen:

    • Anmeldung Netzbetreiber: Die technische Details Ihrer Anlage sowie die Kontaktdaten werden an den Netzbetreiber übermittelt. Der Netzbetreiber gibt den Anschluss frei. wird Ihre Anlage an das Stromnetz angeschlossen und kann Strom einspeisen
    • Anmeldung Bundesnetzagentur: Die neue PV-Anlage muss im Marktstammdatenregister angemeldet werden. Bei der Anmeldung müssen verschiedene Daten angegeben werden – dazu zählen: die Leistung der Anlage, der Standort und das Datum der Inbetriebnahme. Die Anmeldung ist notwendig, um für den nicht genutzten Strom die gesetzlich festgelegte Einspeisevergütung zu bekommen.

    Schritt 6: Betrieb und Wartung der Anlage

    Es ist geschafft: Die Photovoltaikanlage ist in Betrieb und produziert fortlaufend Strom. Jetzt müssen die Eigentümer nur noch die Wartung der Anlage im Blick behalten und den Betrieb überwachen – etwa über eine App. Der Betrieb der PV-Anlage und die erzeugte Strommenge wird dabei über ein Monitoring-System überwacht und in der App grafisch dargestellt. Auf diese Weise können mögliche Probleme frühzeitig erkannt und gelöst werden. Etwas aufwendiger ist die Wartung und Pflege der Photovoltaikanlage – das ist zu beachten:

    1. Reinigung der Solarmodule: Schmutz, Vogelkot oder Laub können die Leistung der Solaranlage beeinträchtigen. Eine regelmäßige Reinigung – insbesondere im Frühjahr – schafft hier Abhilfe.
    2. Inspektion der Anlage: Eine jährliche Inspektion der Anlage durch einen Fachmann kann helfen, eventuelle Defekte frühzeitig zu erkennen und zu beheben.
    3. Überprüfung des Wechselrichters: Der Wechselrichter ist das Herzstück Ihrer Anlage. Er sollte regelmäßig auf korrekte Funktion überprüft und über eine Monitoring-App überwacht werden.

    Schritt 7: Integration eines Speichersystems

    Ein Speichersystem kann als siebter und letzter Schritt optional die Photovoltaikanlage ergänzen. Durch die Speicherung des überschüssigen Solarstroms kann der Eigenverbrauch erhöht und damit die Unabhängigkeit vom öffentlichen Stromnetz gesteigert werden. Zudem sichern sich Eigentümer gegen einen möglichen Stromausfall ab. Das Speichersystem dient damit als Notstromreserve. Die Auswahl des passenden Speichersystems ist von vielen verschiedenen Faktoren abhängig – dazu zählen:

    • die Größe der Photovoltaikanlage
    • der Energieverbrauch
    • die individuellen Ziele

    Es gibt verschiedene Arten von Speichersystemen für Photovoltaikanlagen – bekannt sind Blei-Akkumulatoren und Lithium-Ionen-Akkumulatoren. Lithium-Ionen-Akkumulatoren haben in der Regel eine höhere Lebensdauer und Effizienz – sind aber auch teurer. Genau wie die Installation einer PV-Anlage sollte auch die Installation eines Speichersystems immer von einem Fachmann durchgeführt werden. Nur, wenn der Speicher korrekt dimensioniert und installiert wird, ist eine hohe Effizient und Lebensdauer gewährleistet.

    Auch für Speichersysteme gibt es in einigen Bundesländern eine Förderung. Ist das Speichersystem zudem einmal installiert, können Eigentümer frei darüber verfügen. Vor allem in den Abendstunden oder zu anderen Zeiten, wenn Ihre Photovoltaikanlage keinen oder nur wenig Strom erzeugt, kann man von einem Stromspeicher profitieren. Speichersysteme aus Basis von Wasserstoff sind derzeit noch in der Entwicklung und in der Anschaffung teuer. Doch schon in den kommenden Jahren könnten aus diese Systeme markttauglich sein.

    FAQ zu Photovoltaikanlagen

    1. Was ist eine Photovoltaikanlage?

    Eine Photovoltaikanlage ist ein System, das Sonnenlicht in elektrischen Strom umwandelt. Sie besteht aus mehreren Komponenten, einschließlich Solarmodulen, Wechselrichtern und manchmal Batteriespeichern.

    2. Wie funktioniert eine Photovoltaikanlage?

    Solarmodule absorbieren Sonnenlicht, welches die Elektronen in den Solarzellen anregt und einen elektrischen Strom erzeugt. Dieser Gleichstrom wird vom Wechselrichter in Wechselstrom umgewandelt, der in Haushalten und Betrieben genutzt werden kann.

    3. Was sind die Vorteile einer Photovoltaikanlage?

    Photovoltaikanlagen produzieren umweltfreundliche, erneuerbare Energie, reduzieren die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen und können dazu beitragen, die Stromkosten zu senken. Darüber hinaus können überschüssiger Strom ins Netz eingespeist und vergütet werden.

    4. Was sind die Nachteile einer Photovoltaikanlage?

    Die anfänglichen Kosten für den Kauf und die Installation einer Photovoltaikanlage können hoch sein. Außerdem hängt die Stromerzeugung von der Sonneneinstrahlung ab, was in bestimmten Regionen oder Jahreszeiten zu einer geringeren Stromproduktion führen kann.

    5. Wie viel kostet eine Photovoltaikanlage?

    Die Kosten einer Photovoltaikanlage können stark variieren und hängen von Faktoren wie der Größe des Systems, der Art der Module, der Installationskosten und eventuellen Speichersystemen ab. Im Durchschnitt kann man aber mit Kosten von etwa 1.000 bis 2.000 Euro pro installiertem Kilowattpeak rechnen.

    6. Wie lange hält eine Photovoltaikanlage?

    Die Lebensdauer einer Photovoltaikanlage beträgt in der Regel 25 bis 30 Jahre. Allerdings können einzelne Komponenten wie der Wechselrichter oder die Batteriespeicher früher ausgetauscht werden müssen.

    7. Wie viel Platz benötigt eine Photovoltaikanlage?

    Im Durchschnitt benötigt eine Photovoltaikanlage etwa 6-10 Quadratmeter Fläche pro Kilowattpeak. Dies kann jedoch abhängig von Faktoren wie dem Wirkungsgrad der Solarmodule variieren.

    8. Kann ich eine Photovoltaikanlage selbst installieren?

    Obwohl es technisch möglich ist, eine Photovoltaikanlage selbst zu installieren, wird dies normalerweise nicht empfohlen. Die Installation erfordert spezielles Wissen und Fähigkeiten und kann bei unsachgemäßer Ausführung zu Sicherheitsrisiken führen. Zudem kann die Eigeninstallation die Garantieansprüche und die Vergütung für eingespeisten Strom beeinflussen.

    9. Welche Förderungen gibt es für Photovoltaikanlagen?

    Es gibt verschiedene Förderprogramme für Photovoltaikanlagen, sowohl auf nationaler als auch auf regionaler Ebene. Diese können Zuschüsse, zinsgünstige Kredite oder Einspeisevergütungen umfassen. Es empfiehlt sich, sich bei der zuständigen Behörde oder einem Energieberater zu erkundigen.

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