Essen. Viele Verbraucher meiden aus Geschmacks- und Gesundheitsgründen Plastikflaschen. Wir erklären, dass das seine Berechtigung hat.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt Erwachsenen im Alter von 25 bis 51 Jahren, täglich 2600 ml Wasser zu sich zu nehmen. Wer zwischen 51 und 65 Jahre alt ist, braucht demnach hingegen 2250 ml Wasser. Neben der empfohlenen Menge sollte auch aus gesundheitlichen Gründen auf die Qualität des Wassers geachtet werden.

Viele Menschen trinken Wasser ganz bewusst nur noch aus Glasflaschen. Es mag daran liegen, dass Plastikflaschen unerwünschte Stoffe an das Trinkwasser abgeben könnten, die über die Verdauung aufgenommen werden und dann im Körper Entzündungen hervorrufen. Ein häufiger Kritikpunkt ist Mikroplastik, also kleinste Plastikpartikel. Tatsächlich bestätigen Studien, dass Plastikflaschen Mikroplastik an das darin befindliche Trinkwasser abgeben können. Das heißt allerdings nicht, dass Wasser aus Glasflaschen völlig frei davon ist – die Menge ist jedoch deutlich geringer als in Plastikflaschen.

Gesundheitsschädliche Stoffe

In PET-Eigenweg- und Mehrwegflaschen lässt sich Mikroplastik bisweilen sogar am Geschmack des Wassers erkennen. Bei PET handelt es sich um Polyethylenterephthalat, einen thermoplastischen Kunststoff, der laut Forschern im Laufe der Zeit gesundheitsschädliche Stoffe wie Acetaldehyd und Antimontrioxid in das Wasser abgeben kann.

Einige Forscher weisen auch darauf hin, dass ebenso gesundheitsschädliche, hormonell wirksame Substanzen ins Wasser übergehen können. Entdeckt wurden beispielsweise sogenannte endokrine Disruptoren (Umweltsubstanzen mit Hormonwirkung). Zu genau diesen sind jedoch noch weitere Studien nötig, um die Zusammenhänge eindeutig zu belegen.

Vorsicht ist jedoch auf jeden Fall geboten, vor allem dann, wenn die Plastikflaschen längere Zeit in der Sonne standen oder höheren Temperaturen ausgesetzt waren. Dadurch können sich vermehrt Plastikpartikel lösen und ins Wasser übergehen. Aus diesem Grund sollte Wasser in Plastikflaschen kühl und dunkel gelagert werden.

Wasser aus Glasflaschen gilt vielen als weniger anfällig für Schadstoffe, da Glas im Vergleich zu Plastik kaum Chemikalien an das Wasser abgibt. Auch die Geschmacksneutralität spricht für das Glas. Glas reagiert nicht mit Wasser, was bedeutet, dass im Gegensatz zu Kunststoffbehältern, die dem Wasser einen unangenehmen Nachgeschmack verleihen können, der Geschmack des Wassers rein und unverändert bleibt. Zudem bietet Glas einen besseren Schutz vor äußeren Einflüssen wie Temperatur und Licht, wodurch das Wasser länger frisch, sauber und rein im Geschmack bleibt. Ein weiterer Vorteil von Wasser in Glasflaschen ist die Entscheidung für den Schutz der Umwelt. Glas ist eines der nachhaltigsten Verpackungsmaterialien, und sein Recycling trägt zur Reduzierung des Plastikmülls bei.

Oft wird Wasser aus einer Glasflasche auch als ein Premiumprodukt angesehen, das ästhetisch ansprechend wirkt. Mittlerweile gibt es Glasflaschen in stilvollen, teilweise sogar eleganten Designs, was sie zu einer idealen Wahl für alle macht, die auf Qualität, Ästhetik und Eleganz Wert legen.

Trend zum Glas

Es gibt aber auch Nachteile. Glasflaschen sind zerbrechlich und in bestimmten Situationen eher ungeeignet – etwa in Haushalten mit kleinen Kindern oder bei unvorsichtiger Handhabung. Zudem ist das Tragen von Glasflaschen aufgrund ihres Gewichts unpraktisch.

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Jedoch ist davon auszugehen, dass mit dem steigenden Umweltbewusstsein der Verbraucher und dem wachsenden Fokus auf die Gesundheit die Nachfrage nach Wasser in Glasflaschen weiter zunehmen dürfte. Wasser- und Getränkehersteller investieren daher immer mehr in Glasherstellungs- und -Recyclingtechnologien, um den Erwartungen des Marktes gerecht zu werden. Neue Innovationen im Flaschendesign, wie z. B. leichtes und robustes Glas, könnten dazu beitragen, einige der Nachteile von Glasflaschen wie das hohe Gewicht und die Zerbrechlichkeit zu überwinden. Darüber hinaus kann die Entwicklung von Rücknahme- und Wiederverwendungssystemen für Flaschen zu einer noch größeren Nachhaltigkeit und Akzeptanz bei Verbrauchern beitragen.

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