Gelsenkirchen. Was Sie zu AC/DC und dem Start der „Power Up-Tour“ auf Schalke wissen müssen – und was Sie von der Kultband bestimmt noch nicht wussten.
- Darauf haben die Hardrock-Fans lange gewartet: Am Freitag vor Pfingsten (17.5.) starten AC/DC in der Veltins-Arena in Gelsenkirchen ihre „Power Up“-Tour. Einen Tag nach Pfingsten (21.5.) folgt auf Schalke dann das zweite Konzert – beide Konzerte beginnen um 19.30 Uhr
- Die „Power Up“-Tour beginnt also erst dreieinhalb Jahre, nachdem das AC/DC mit dem gleichnamigen Album weltweit die Spitze der Charts erobert haben.
- Wir haben die wichtigsten Fakten rund um die beiden Auftritte zusammengetragen – und erklären auch noch, was AC/DC mit Johannes Gutenberg und seiner vor 500 Jahren gedruckten Bibel zu tun haben.
Gibt es noch Karten für AC/DC auf Schalke?
Jein. Für den Auftakt am 17.5. heißt es beim Ticketverkäufer Eventim aktuell, dass Karten „zur Zeit nicht verfügbar“ seien. Offiziell ausverkauft ist es also noch nicht. Somit besteht durchaus die Möglichkeit, dass kurzfristig noch einmal Karten zu haben sind. So war es auch in den vergangenen Wochen seit dem Vorverkaufsstart immer wieder. Für das zweite Konzert am 21. Mai sind noch Karten mit Sichtbehinderung für 124,10 Euro erhältlich – außerdem gingen aktuell wieder Stehplatzkarten für den Innenraum (ca. 153 Euro) und sogar für den Golden Circle vor der Bühne (183 Euro) in den Verkauf.
Und das hat System, denn mit dieser Taktik versucht der Tournee-Veranstalter United Promoters, dem grassierenden Schwarzmarkthandel mit überteuerten Tickets entgegenzuwirken. Wer freiwillig und offiziell viel für sein AC/DC-Konzerterlebnis bezahlen möchte, kann noch allerletzte Restkarten auf der Homepage der Veltins-Arena kaufen: Sie kosten satte 349 Euro (zzgl. 5 Euro Versand), da sie den Zugang zum LaOLa-Club beinhalten. Dieses sogenannte Hospitality-Ticket inkludiert Leistungen wie einen Parkschein, freie Getränke und ein Buffet.
Was kostet das Parken auf Schalke?
Rund 14.000 kostenpflichtige Parkplätze stehen rund um die Veltins Arena zur Verfügung. Acht Euro zahlt, wer einen davon nutzt. Um Staus bei der Einfahrt möglichst zu vermeiden, gibt es auch auf Schalke keine Schranken mehr, an der man einen Parkschein ziehen müsste. Stattdessen wird bei der Ein- und Ausfahrt das Kennzeichen gescannt. Zahlen kann man an Automaten oder mittels einer App. Die Verantwortlichen der Veltins-Arena empfehlen eine frühe Anreise, um diese möglichst stau- und stressfrei zu gestalten – dafür wird die Arena bereits ab 16 Uhr für die Fans geöffnet (Konzertbeginn ist um 19.30 Uhr). Weitere Infos finden Sie hier.
Wie komme ich mit der Bahn zum Konzert von AC/DC in der Veltins-Arena?
Vom Gelsenkirchener Hauptbahnhof fährt lediglich die Straßenbahn 302 (Richtung GE-Buer) zur Veltins-Arena. Vom U-Bahnhof im Untergeschoss des Hauptbahnhofs zur Haltestelle „Veltins Arena“ benötigt sie ca. 15-20 Minuten – das Konzertticket beinhaltet den Fahrpreis und gilt somit als Fahrschein. Bei Großveranstaltungen wie den AC/DC-Konzerten sind stets zusätzliche Sonderwagen im Einsatz.
Warum starten AC/DC ihre Europa-Tour in Gelsenkirchen?
Vielleicht, weil es im Ruhrgebiet die besten Fans gibt? Möglich. Aber sicher auch die, weil Band, Management und Crew in der Veltins-Arena gute Erfahrungen gemacht haben. Zweimal haben AC/DC schon auf Schalke gespielt: 2009 und 2015. Das Konzert am kommenden Freitag, 17.5., findet auf den Tag genau 15 Jahre nach ihrem ersten Gastspiel im Heimstadion der Schalker Knappen statt. Der lokale Veranstalter Concert Team NRW wies darauf hin, dass die räumlichen Gegebenheiten für eine Tournee-Produktion dieser Größenordnung in der Veltins-Arena einfach ideal seien. Am vergangenen Sonntagabend rollte der erste Truck gegen 21.30 Uhr in die Arena, damit die Crew mit dem Bühnenaufbau beginnen konnte. Zwischen den Konzerten am 17. und 21.5. wird die neue Bühne auf- und wieder abgebaut, um die Abläufe für die folgenden Tourtermine zu trainieren und optimieren. Die dreitägige Pause zwischen den Konzerten wurde nicht zuletzt aber auch mit Rücksicht auf Brian Johnsons Stimme eingeplant, wie der amerikanische Tourbooker Chris Dalston in einem Interview andeutete.
Welche Songs spielen AC/DC auf Schalke?
Wie die Setlist der „Power up“-Tournee aussehen wird, ist unter Fans Gegenstand heißer Spekulationen. Beim letzten Konzert, dem einmaligen Festivalauftritt in den USA im Oktober 2023, spielten Angus & Co. 24 Songs. Zum ersten Mal überhaupt wurde das Konzert mit dem Klassiker „If You Want Blood (You‘ve Got It)“ eröffnet. Vom neuen Album „Power up“ schafften es „Demon Fire“ und „Shot In The Dark“ ins Set. Mindestens letzterer dürfte wohl auch auf Schalke erklingen. Auf ihrer aktuellen Spotify-Liste legen die Australier ihren Fans von „Power Up“ auch „Realize“ und „Witch‘s Spell“ ans Herz. Sicher kann man sich jedoch sein, dass die Band nicht mit ihren Klassikern geizen wird. Zu den meistgespielten Songs in der AC/DC-Konzerthistorie gehören „Whole Lotta Rosie“, „T.N.T.“, „Let There Be Rock“, „Highway To Hell“, „Back In Black“ und „Hell‘s Bells“. Der am häufigsten gespielte Song ist laut Statistik der Homepage setlist.fm allerdings „The Jack“ – den Song vom Debütalbum „High Voltage“ haben AC/DC dementsprechend aber auch schon seit 1976 im Programm.
Mit welcher Besetzung spielen AC/DC auf Schalke?
Seit dem tragischen frühen Tod von Malcolm Young ist sein Bruder Angus Young der alleinige Kopf von AC/DC. Auch auf den Stamm-Bassisten Cliff Williams, der 1977 seinen ersten Auftritt mit AC/DC hatte, muss Angus nach dessen Ausstieg nach dem Konzert im Oktober 2023 verzichten. Für ihn zupft nun erstmals Chris Chaney die dicken Saiten. Der 53-Jährige war Gründungsmitglied der Alternative-Rocker Jane‘s Addiction und spielte als Sessiomusiker u.a. für Joe Cocker, Alice Cooper und Alanis Morissette. Am Schlagzeug sitzt ebenfalls ein (Fast-)Neuling: Matt Laug (56) trommelte bislang genau einmal für AC/DC: im Oktober 2023 beim Powertrip-Festival. Offenbar zu Angus‘ Zufriedenheit, denn jetzt darf er auf Tourneelänge sein Taktgefühl beweisen. Mit Sänger Brian Johnson ist immerhin ein langjähriger Weggefährte im Line-up. Und Angus ist nicht mal der einzige aus der Familie Young: Sein Neffe Stevie Young, mit 67 nur ein Jahr jünger als der Lead-Gitarrist, übernimmt wieder für den verstorbenen Malcolm die Rhythmusgitarre – er spielte bereits die letzten beiden Alben ein. Die-Hard-Fans unken angesichts dieser Besetzung gar von einer „Coverband“ – aber manch‘ einer hält ja auch den 1980 eingestiegenen Brian Johnson noch für „den neuen Sänger“. Die aktuelle Besetzung probt übrigens seit mindestens letzter Woche fleißig für die Tour: Am vergangenen Freitag war auf den Social-Media-Kanälen der Band das erste Bild des Tournee-Line-ups im Proberaum zu sehen.
Lohnt sich die Vorband von AC/DC auf Schalke?
Den gleichermaßen attraktiven wie immer auch etwas undankbaren Job der Supportband von AC/DC übernehmen auf Schalke The Pretty Reckless. Frontfrau und Sängerin der US-Band ist Schauspielerin und Model Taylor Momsen, die dem TV-Publikum durch ihre Verkörperung der Jenny Humphrey in der Serie „Gossip Girl“ bekannt wurde. Die 30-Jährige mit der blonden Mähne hat eine beeindruckende Rockstimme und gründete ihre Alternative-Hardrock-Band im Jahr 2009. Das Quartett hat bislang vier Studioalben veröffentlicht, die sich über zwei Millionen Mal verkauften. Das aktuelle Album „Death by Rock and Roll“ war in den USA auf Platz eins. Musikalisch dürfen sich die AC/DC-Fans im Vorprogramm ihrer Idole auf einen Mix aus Bluesrock und klassischen Hard Rock freuen. Was Supportjobs angeht, läuft es übrigens gerade ziemlich gut bei Momsen & Co.: Am vergangenen Samstag, 11.5., durften The Pretty Reckless vor den Rolling Stones in Las Vegas eröffnen.
Was verbirgt sich hinter der „AC/DC High Voltage Dive Bar“ in Gelsenkirchen?
Vor, nach und zwischen den AC/DC-Konzerten auf Schalke hat die Band einen Anlaufpunkt für die Fans organisiert: In der Kaue im Stadtteil Schalke öffnet eine Woche lang, vom 16. bis 22.5., die „AC/DC High Voltage Dive Bar“. Dafür werden vier Areas der Veranstaltungsstätte in eine coole AC/DC-Bar mit jeder Menge Deko und originalen Schaustücken der Band verwandelt. Der Eintritt ist frei, aber man kann beim riesigen Merchandise-Angebot sowie an der Bar und einem Foodtruck problemlos Geld loswerden. Lesen Sie hier noch mehr über die offizielle Fankneipe, zum Beispiel wann sie täglich geöffnet hat!
Wird Angus Young wieder in Schuluniform auftreten?
Frisst der Bär mit den Pfoten? Natürlich rockt der Teufelsgitarrist wieder im Pennälerhabit samt kurzen Hosen! AC/DC stehen schließlich für Konstanz, komme, was wolle. Malcolms und Angus‘ Schwester Margret soll einst die Idee für den gänzlich unrockstarmäßigen Look gehabt haben. Der Tornister erwies sich als praktisch, denn dort konnte die seinerzeit noch sehr unhandliche Sendervorrichtung untergebracht werden, die es Angus ermöglichte, kabellos über die Bühne zu sprinten. Modell Schuljunge war aber mindestens die vierte Kostümvariante. Zuvor stand Angus nämlich als Superman, mit Zorro-Maske und -Cape sowie in Gorilla-Verkleidung auf der Bühne.
Was hat das AC/DC-Logo eigentlich mit der Bibel zu tun?
Wenn am Freitag der Vorhang zur „Power up“-Tour fällt, prangt natürlich wieder das legendäre Bandlogo über der Bühne – so wie schon auf den Konzerttickets und dem aktuellen Album. Entworfen hat es der Designer Gerard Huerta 1977 für das Album „Let There Be Rock“. Den Blitz zwischen den Buchstaben hatte er bereits für das 76er-Album „High Voltage“ kreiert. Für die Typografie des neuen Entwurfs ließ sich Huerta ausgerechnet beim Schriftbild der berühmten Gutenberg-Bibel aus dem 15. Jahrhundert inspirieren. Nicht zum ersten Mal, denn eine ähnliche Typo hatte er bereits beim Album „On Your Feet Or On Your Knees“ von Blue Öyster Cult verwendet und damit diese altdeutsche Schriftart im Metal und Hardrock eingeführt. Bei „Let There Be Rock“ ergibt der Gutenberg-Bezug Sinn, denn der Albumtitel ist bekanntlich an das Bibelwort „Es werde Licht“ angelehnt. AC/DC versuchten es auf dem folgenden Album „Powerage“ noch einmal mit einem anderen Logo, verwendeten danach aber nur noch den bis heute wohl ikonischsten Schriftzug der Rockgeschichte.