Gelsenkirchen. Zum Start der „Power Up“-Tour in Gelsenkirchen laden AC/DC in die offizielle „High Voltage Dive Bar“. Wir haben uns dort umgeschaut.
Mit zwei Konzerte rund um Pfingsten feiern AC/DC in Gelsenkirchen ihr Live-Comeback: Am 17. und 21. starten die Australier mit einem Doppelwumms die „Power Up“-Europatour – es ist die erste Konzertreise der Kult-Hardrocker seit acht Jahren. Ende April gab die Band dann bekannt, dass Gelsenkirchen einer von nur fünf Spielorten der Tour ist, in der eine Woche lang, rund um die Konzerte, die offizielle „AC/DC High Voltage Dive Bar“ öffnet – das gibt es sonst nur noch in Sevilla, München, London und Paris. Am Donnerstag, 16. Mai, einem Tag vor dem ersten Konzert, öffneten sich um 14 Uhr dann erstmals die Türen der Kaueauf der Wilhelnminenstraße, die von einem eigens aus England angereisten Team, in ein AC/DC-Paradies verwandelt wurde.
AC/DC Fan-Bar in Gelsenkirchen: Das kosten Getränke und Burger
Gleich zum Auftakt bildete sich eine Schlange mit Fans am Eingang. Die ca. 60-70 neugierigsten Anhänger passierten jedoch schnell die Sicherheitskontrolle am Eingang. Wie bei einem Konzert- oder Festivalbesuch müssen etwa Getränkeflaschen draußen bleiben, Taschen und Rucksäcke werden kontrolliert. Im Inneren dröhnt überall AC/DC aus den Boxen und man landet zunächst in der Kneipe – von Pils (Fiege) bis zur Cola kosten 0,3 Liter jeweils vier Euro, das Mineralwasser ist 50 Cent billiger.
Im „Biergarten“ im Hof der Kaue gibt‘s einen Food-Stand, der Pulled-Pork-Burger mit geröstetem AC/DC-Logo (10 Euro) und Currywurst (5 Euro) in verschiedenen Schärfegraden im Angebot hat. Die schärfste Variante brennt mit „High Voltage“ am Gaumen. Bei großem Andrang dürften die Hungrigen am kleinen Stand allerdings mit Wartezeiten rechnen müssen. Dreimal so groß ist gegenüber der Merchandise-Truck, bei dem es T-Shirts (40 Euro), einen Bademantel (60 Euro) und vieles, vieles mehr zu erwerben gibt. Teuerste Artikel sind mit 200 Euro eine Jacke und eine Sammelfigur, am günstigsten ist mit 5 Euro der klassische Aufnäher für die amtliche Kutte.
Gänzlich kostenlos können sich die Fans vor diversen großformatigen AC/DC-Kulissen fotografieren. Der eindrucksvollste ist ein riesiger rot leuchtender AC/DC-Schriftzug in der Maschinenhalle, der von zwei goldenen „Hell‘s Bells“-Glocken flankiert wird. Daneben dürfen Fans sogar mit einer Gibson-SG-Gitarre, wie Angus Young sie spielt, vor einem Verstärker und dem programmatischen Schriftzug „In Rock We Trust“ posieren. Das ikonische AC/DC-Logo findet sich aber noch in diversen Ecken der Kaue, auch in plastischer Form.
Diese Vinyl-Reissues gibt es nur in der AC/DC-Fan-Bar
Das Studio der Kaue ziert wandseitig ein Megaposter mit einem Gemälde der Band. Hier findet sich auch ein Verkaufsstand mit AC/DC-Platten. Neben den jüngst erschienenen farbigen Vinyl-Reissues zum 50-jährigen Jubiläum der Band gibt es hier auch zwei Vinyl-Neuauflagen der 1975 erschienenen australische Versionen von „High Voltage“ und „T.N.T.“. Sie waren nie zuvor außerhalb von Australien zu haben. Diese Re-Issues wiederum sind laut Ankündigung der Band nun ausschließlich in den High Voltage Dive-Bars an den Tour-Standorten Gelsenkirchen, München, Sevilla, Paris und London erhältlich. Und das solange der Vorrat reicht – die Kaue ist mit 2000 Exemplaren beliefert worden.
Fans kommen für AC/DC sogar aus Australien nach Gelsenkirchen
Auf dem Weg zur Maschinenhalle können die Fans beweisen, wie weit ihre Liebe zu Angus & Co. geht: Hier steht ein Tätowierer mit seinem Equipment bereit, um den Fans das Band-Logo aufs Körperteil der Wahl zu tätowieren. Zur Auswahl stehen neben dem bekanntesten Logo, das seit 1979 die Platten ziert, auch alle anderen Logos, die AC/DC jemals verwendet haben. Viele der Fans, die sich zum Auftakt in der Kaue einfinden sind bereits tätowiert – und sie kommen auch von weit her. Daniel reiste aus Spanien nach Gelsenkirchen, um das erste Konzert zu sehen – und natürlich macht er einen Abstecher in die Fan-Bar. Sogar den weiten Weg aus Melbourne in Australien hat Glenn auf sich genommen, um die Band zu sehen. Schließlich haben AC/DC für ihr Heimatland aktuell keine Konzerte annonciert. Noch nicht, ist sich Glenn sicher: „Sie werden aus der Europa-Tour eine Welt-Tournee machen und diese dann in Australien beenden.“ Schadet natürlich trotzdem nicht, sich die Lieblingsband vorher mal auf der anderen Seite der Welt anzusehen.
Ein falscher Angus und die Frage: Kommt der echte in die Kaue?
Tom Nuth hat es nicht so weit bis nach Schalke, er wohnt in Lünen. Der 52-Jährige ist seit 1985 Fan von Angus & Co. und hat die Band viele Male live gesehen. Beim Besuch in der „High Voltage Dive Bar“ wird er schnell selbst zu Attraktion, denn er ist dafür in sein Angus-Young-Outfit geschlüpft. In Schulinform mit kurzen Hosen und Mützchen auf dem langen Haar ist er in der Kaue ein beliebtes Fotomotiv, mit dem sich andere viele Fans ablichten lassen. Ob der echte Angus auf eine Stippvisite in der Kaue vorbeischaut, bleibt offen. Auch auf Seiten der Kaue-Verantwortlichen hat man dazu keine Infos. Gleichwohl ist damit durchaus zu rechnen, schließlich hat Angus im vergangenen Oktober auch die erste „Dive Bar“ beim Festivalauftritt im kalifornischen Indio besucht. Wann dürfte freilich im Vorfeld nicht verraten werden ...
Alle Infos zur AC/DC High Voltage Dive Bar in Gelsenkirchen
- Ort: Kaue, Wilhelminenstraße 176, 45881 Gelsenkirchen
- Öffnungszeiten: Do. 16.05. - 14:00 - 22:00 Uhr
- Fr. 17.5.: 12:00 - 20:00 Uhr (Konzert Veltins-Arena)
- Sa. 18.5.: 14:00 - 22:00 Uhr
- So. 19.5.: 14:00 - 22:00 Uhr
- Mo. 20.5.: 14:00 - 22:00 Uhr
- Di. 21.5.: 12:00 - 20:00 Uhr (Konzert Veltins-Arena)
- Mi. 22.5.: 14:00 - 22:00 Uhr
- Eintritt frei