Marl. Keiner der begehrten Grimme-Preise geht an RTL, ProSieben & Co.. Stattdessen kürt das Grimme-Institut in Marl einen Streaming-Anbieter zum Sieger.

Beim begehrten Grimme-Preis für Qualitätsfernsehen gehen die Privatsender dieses Jahr leer aus. Das hat es in den vergangenen 20 Jahren nur 2011 und 2015 gegeben.

Das Grimme-Institut in Marl kürte am Donnerstag (14.3) allerdings den Streaming-Anbieter Disney+ mit „Sam – Ein Sachse“ zu einem der Gewinner im Wettbewerb „Fiktion“. Die Historien-Serie handelt von einem afrodeutschen Polizisten im Sachsen der Wendezeit.

Grimme-Preis für einen Film des WDR, in dem es um den Vorwurf der Vergewaltigung geht

In dieser Kategorie wurde auch die WDR-Produktion „Nichts, was uns passiert“ ausgezeichnet, die sich um einen Vergewaltigungsvorwurf im Universitätsmilieu dreht

Im Wettbewerb „Unterhaltung“ gewann Sarah Bosettis Show „Bosetti Late Night (ZDF/3sat)“.

Der Grimme-Preis wird in vier Kategorien vergeben. Des Weiteren gibt es drei Sonderpreise. Insgesamt werden 17 Produktionen und Leistungen ausgezeichnet - 64 davon waren nominiert worden. Die Preisverleihung ist am 26. April in Marl.

Beim Grimme-Preis werden keine Preisgelder vergeben

Die Grimme-Preise sind nicht mit Geld verbunden, gelten unter Fernsehleuten aber als hochrenommiert. Sie sollen Fernsehsendungen und -leistungen auszeichnen, „die für die Programmpraxis vorbildlich und modellhaft sind“, wie es heißt. Die Auszeichnung wird seit 1964 jährlich verliehen. Preisstifter ist der Deutsche Volkshochschul-Verband (DVV). (dpa)