In der Region. In „L.B. Steel“ rächt ein Ermittlertrio den Heavy Metal. Jetzt kommt das Hörspiel als Entertainment-Show nach NRW, u. a. nach Bochum.
Beim Wort Hörspiel denken die meisten vielleicht an sprechende Elefanten, neunmalkuge Hexen oder freche Kobolde, an fünf mutige Freunde oder vier neugierige Jugendliche – vor allem aber an „Die Drei ???“. Justus Jonas, Peter Shaw und Bob Andrews fesseln so viele Kinder, Jugendliche und Erwachsene noch heute mit ihren Abenteuern, dabei gibt‘s die drei Detektive bereits seit 1979. Auch Hennig Heup hing früher vor den Boxen und lauschte einem aufregenden Fall nach dem nächsten. Aber der heute 45-Jährige hatte und hat noch eine ganz andere Leidenschaft: den Heavy Metal.
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„Mit Hörspielen und Heavy Metal, damit sind wir aufgewachsen“, schwärmt Heup. Mit „wir“ meint der Drehbuchautor ihn und seinen besten Freund Nils Berger. Beide haben vor ca. drei Jahren eine Plan gefasst: Sie produzieren das erste Heavy-Metal-Hörspiel überhaupt. „Nils kam mit der Idee zu mir. Ich hab‘ nur gesagt: ‚Bist du wahnsinnig?‘“, erinnert sich Heup. Er ließ sich von der anfänglichen Spaßidee anstecken.
Das Heavy-Metal-Hörspiel L.B. Steel kommt nach Bochum
Herausgekommen ist die Hörspielserie L.B. Steel. Dabei begibt sich das Ermittlertrio Brigade Steelforce auf Missionen, in denen es um „Verbrechen gegen den Heavy Metal“ geht. „Immer wenn schamlose Popper ihr Unwesen treiben oder sich Metaller in Not befinden, werden sie gerufen.“ Die erste Folge „L.B. Steel und die Geschöpfe der Nacht“ ist bereits erschienen.
Da hört‘s aber nicht auf: Heup und Berger schicken Ermittlerboss L.B. Steel und seine Brigade Steelforce auf Tour und machen dabei unter anderem auch in der Zeche Bochum Halt (13.3.). In einer Live-Show begibt sich das Trio auf ein neues Abenteuer. Sie müssen in „L.B. Steel und der Heilige Taucher“ das „Schwert des Heavy Metals“ finden. Die Story wurde extra für die Tour produziert, außer der Reihe sozusagen.
Die Stimmen der Protagonisten übernehmen dabei keine Unbekannten: Bernd Egger, der Arnold Schwarzenegger synchronisiert, Reiner Schöne leiht ansonsten Willem Dafoe seine Stimme und Frank Glaubrecht spricht Al Pacino. Und Sabina Classen ist eigentlich Sängerin der Thrash-Metal-Band Holy Moses. Sogar Liedermacher Olli Schulz hat einen Gastauftritt, ebenso wie Ex-Accept-Sänger Udo Dirkschneider. Bei der Live-Show läuft das Hörspiel allerdings vom Band.
Es gibt auch was zu gucken: Live-Band, Videosequenzen und Artwork
„Das Hörspiel ist schon komplett vorproduziert, wie beim Kinofilm, da stehen ja auch nicht die Schauspieler auf der Bühne“, erklärt Heup. Dafür aber Musiker. Für das Projekt wurde extra die Band Steelforce gegründet, erfahrene Musiker spielen Cover unter anderem von Savatage, In Flames, AC/DC, Dokken und DIO. Dazu zeigt eine Leinwand kurze Videosequenzen und Artwork des renommierten Illustrators Axel Hermann. Eine Lichtshow sorgt für die Dramaturgie. Also ein Abend für die Ohren und Augen, kein Konzert, aber auch kein Kino. „Es ist einfach eine Entertainment-Show, eine Metal-Show“, fasst es Heup zusammen.
Dabei sind nicht nur Kuttenträger und -trägerinnen willkommen, das ist Henning Heup wichtig. Auch wer mit Heavy Metal nichts am Hut habe, dürfte sich unterhalten fühlen, da ist sich Heup sicher. „Hauptsache, man hat keine Angst vor E-Gitarren.“ Die Locations sind jeweils komplett bestuhlt, Moshpits dürften nicht entstehen. Ein Hauch Heavy Metal, ein Hauch Theater, aus jeder Welt ein bisschen.
Hörspiel für alle, aber Metal-Fans verstehen mehr
„Wenn das Publikum nur dreimal lacht, haben wir unser Ziel schon erfüllt.“ Klar sei aber auch, Fans der härteren Musiksparte würden vermutlich ein, zwei Anspielungen mehr verstehen. Zum Beispiel, dass der Titel der Live-Folge eine direkte Übersetzung von DIOs „Holy Diver“ ist. Oder warum in der ersten Hörspiel-Folge „L.B. Steel und die Geschöpfe der Nacht“ die Verbrecher KISS-Masken tragen ...
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„Es ist eine Hommage an die Helden unserer Jugend“, resümiert Henning Heup. Damit sind allerdings nicht nur Hörspiel- und Metal-Legenden gemeint. Wem genau die Annerkennung gilt, das verrät der Autor (noch) nicht. Es habe etwas mit dem Namen zu tun, aber das soll erst später enthüllt werden. „Unser Plan ist es, eine langfristige Serie zu produzieren.“ In Folge zwei „L.B. Steel und der Sklave der Macht“ rücken Iron Maiden in den Vordergrund.
Nicht auf Spotify & Co. streambar
Auf Streamingdiensten werden die Hörspiel-Abenteuer nicht angeboten, die Folgen gibt es nur zu kaufen – für 6,66 Euro.
L.B. Steel und der heilige Taucher - Das Heavy Metal Hörspiel live: 21.2. Soest (Alter Schlachthof), 24.2. Münster (Sputnikhalle), 29.2. Mönchengladbach (Theater im Gründungshaus), 13.3. Bochum (Zeche Bochum), 24.3. Köln (Gloria), 21.11. Hamm (Werkstatthalle/Maximilianpark). Tickets ab ca. 40 €. Infos: lbsteel.de/das-live-event/
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