Dortmund. „Als Mann bin ich eine Bereicherung für die Kita-Gruppe“, sagt Ismail (28). Der Quereinsteiger hat zuvor eine Ausbildung zum Soldat gemacht.
Für Ismail Yalcinkaya stand bereits als Kind fest: Entweder er wird Erzieher oder Soldat. Er entschied sich für die Ausbildung zum Soldat und Fallschirmjäger, brach diese jedoch ab. Jetzt macht der 28-Jährige in der FABIDO Kita Oberbeckerstraße in Dortmund eine Ausbildung zum Erzieher. Welche Vorteile sein Quereinstieg auch für die Kinder hat, erzählt Ismail Yalcinkaya im Protokoll:
In NRW startet das neue Kita-Jahr. Doch vielen Eltern fällt die Trennung schwer. Wir geben Einblicke in die Kita: So arbeitet ein Quereinsteiger.
„Nachdem ich während meiner Ausbildung zum Soldat und Fallschirmjäger nach einer zweiwöchigen Gefechtsübung aus dem Wald kam, habe ich mir gesagt: Jetzt werde ich Erzieher. Davor hatte ich tagelang nur Tüten-Nahrung gegessen, es gab keine Dusche und nachts wurde ich von Sirenen geweckt, woraufhin ich bei Eiseskälte Gewässer überqueren musste. Das wurde mir zu viel.
Ehemaliger Soldat: Der Erzieherberuf war absolut die richtige Entscheidung“
Zudem hat mich der Beruf als Erzieher schon immer gereizt. Ich hatte damals eine Erzieherin, die ich sehr mochte. Es war eine sehr familiäre aber trotzdem professionelle Atmosphäre. Also habe ich vor einem Jahr die praxisintegrierte Ausbildung zum Erzieher angefangen – und es war absolut die richtige Entscheidung.
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Als Quereinsteiger bringe ich nochmal ganz andere Erfahrungen mit, die ich im Kita-Alltag einbringen kann. Durch die Zeit, die ich in der Natur verbracht habe, kann ich zum Beispiel gut navigieren, den Kindern viel über den Wald beibringen – etwa wie man Feuer macht oder kleine Hütten baut. Das macht mir und den Kindern großen Spaß. Und wenn es in der Kita mal lauter wird, dann macht mir das nichts aus. Das bin ich von meiner Zeit bei der Bundeswehr gewohnt.
Außerdem ist es eine Bereicherung für jede Kita-Gruppe, einen Mann dabei zu haben. Es gibt nicht so viele männliche Erzieher, aber gerade alleinerziehende Mütter freuen sich darüber, wenn ein Mann mit in der Gruppe ist. Die Jungs nehmen mich oft zum Vorbild, wir spielen dann gemeinsam Fußball oder Verstecken.“
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