NRW. Sonne, Lärm und Menschenmassen: Beim Festivalbesuch mit Kindern kann einiges schiefgehen. Ein Kinderarzt aus NRW verrät, wie er gelingen kann.
- Festivalbesuche mit Kindern können ein großer Erfolg sein – wenn Eltern sich gründlich darauf vorbereiten.
- Unter den Stichworten Gehör, Gewusel und Gemüt erklärt ein Kinderarzt aus NRW, was beim Festivalbesuch mit Kind zu beachten ist.
- Auch auf Sonnenschutz und einige Sicherheitshinweise vor dem Besuch eines Festivals mit Kindern geht Arzt Michael Achenbach ein.
Ein Festivalbesuch mit Kindern kann ebenso spaßig sein wie ohne – besonders auf Veranstaltungen, die Kinderdisko, Spiele und andere kinderfreundliche Programmpunkte anbieten. Hier haben wir vier solcher familienfreundlichen Events in NRW für Sie gesammelt.
Doch selbst auf solchen kinderfreundlichen Festivals in NRW sollten Eltern gewisse Vorbereitungen treffen. Schließlich soll die Veranstaltung positiv in Erinnerung bleiben und allen Spaß bereiten. Wir haben im Gespräch mit einem Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin Tipps für den Festivalbesuch mit Kindern gesammelt.
Was müssen Eltern beim Festivalbesuch mit Kindern beachten? Ein Kinderarzt gibt Tipps für die Vorbereitung
Michael Achenbach behandelt in seiner Praxis in Plettenberg im nordrhein-westfälischen Märkischen Kreis Kinder und Jugendliche. Grundsätzlich habe er nichts gegen einen Festivalbesuch mit Kindern. Ganz im Gegenteil: „Wenn Eltern damit verantwortungsbewusst umgehen, kann ein Festival ein total cooles Event für Kinder sein.“
Der verantwortungsbewusste Umgang – darunter versteht Achenbach insbesondere eine gründliche Vorbereitung. Zunächst einmal sollten Erziehungsberechtigte den Charakter und das Gemüt ihres Kindes realistisch einschätzen. Mit einem Kind, das sich in einer großen Menge schnell überfordert fühlt, sollten Eltern lieber auf den Festivalbesuch verzichten. „Es gibt aber auch genügend Kinder, die Musik lieben, gerne tanzen und rumtoben – wo kann man das besser als auf einem Festival?“
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Auch sollten die Erziehungsberechtigten das Festival nicht ausschließlich nach den eigenen Musikvorlieben aussuchen, sondern auch danach, ob es kindgerecht ist. Unsere Sammlung familienfreundlicher Festivals in NRW finden Sie hier.
Tipps für den Festivalbesuch mit Kind in NRW: Gelände erkunden und Rückzugsorte suchen
Auch generell gelte, dass sich Eltern mit einem Kind beim Festivalbesuch eher zurücknehmen müssen. „Ein Kind bedeutet Verantwortung, die legen wir auf einem Festival nicht ab“, sagt der Kinder- und Jugendarzt. Demnach sollte auf übermäßigen Alkohol- oder Drogenkonsum verzichtet werden, um die Sicherheit des eigenen Kindes zu gewährleisten.
Auf dem Festivalgelände angekommen, sollten die Familien sich die Zeit nehmen, die Gegend zu erkunden und nach ruhigeren Rückzugsorten zu suchen. Dorthin können sie sich dann zurückziehen, falls es den Kleinen doch einmal zu viel werden sollte. Auf ihrem Rundgang können Sie zudem einen Treffpunkt mit Ihren Kindern verabreden, an dem Sie sich zusammenfinden, falls Sie einander verlieren.
Gewusel und Gehör – was ein Arzt für den Festivalbesuch mit Kind in NRW empfiehlt
Denn auch darauf rät Kinderarzt Achenbach, sich vorzubereiten. Mit einem nicht abwaschbaren Stift könnten Eltern beispielsweise ihre Telefonnummer und den Namen auf den Armen des Kindes notieren oder ein Band mit den Informationen anbringen. Zu letzterem raten einige Festivalveranstalter auf ihren Homepages.
Auch einen Gehörschutz empfehlen Festivals dringlich. Mit gutem Grund: „Schon ab 85 Dezibel besteht bei Kindern eine Gehörgefährdung“, sagt Achenbach. Da laute Konzerte diesen Wert übersteigen, ist ein altersangemessener Gehörschutz ein Muss beim Festivalbesuch. Die „Micky Mäuse“ gibt es von verschiedenen Herstellern für unterschiedliche Altersgruppen. Der Kinderarzt empfiehlt eine möglichst hohe Dämpfung.
Sonnenschutz für Kinder beim Festivalbesuch in NRW
Im Sommer ohnehin wichtig, aber beim Festivalbesuch mit Kindern ganz besonders: der Sonnenschutz. Kinderarzt Michael Achenbach empfiehlt eine Sonnencreme mit entsprechend hohem Lichtschutzfaktor. Doch Sonnencreme allein reiche nicht: „Lichtschutzfaktor 50 heißt nur, dass man sich 50 Mal so lange in der Sonne aufhalten kann wie ohne“, erklärt er.
Bei empfindlicher, heller Haut reichen laut dem Facharzt bei knallender Sonne oft schon drei Minuten, um die Haut zu verbrennen. „Mit Lichtschutzfaktor 50 macht man aus drei 150 Minuten, aber dann ist das Festival noch lange nicht zu Ende.“ Daher sei besonders für Kinder wichtig, dass sie zudem eine Cappy tragen und ein Shirt, das UV-abweisend wirkt.
Wenn Erziehungsberechtigte mit diesen Tipps in den Festivaltag oder das -wochenende starten und die Kleinen dann noch genug trinken und regelmäßige Pausen einlegen, steht einem gelungenen Festival wohl nichts mehr im Wege.
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