Hagen. .

Er sollte eigentlich der vorletzte Neuzugang sein: US-Center Matt Terwilliger, zuletzt für Erstliga-Absteiger Paderborn am Ball, wechselt zu Basketball-Bundesligist Phoenix Hagen. Dies gaben die „Feuervögel“ am Montag Nachmittag bekannt. Am Abend stellte sich dann heraus, dass Center-Kollege Edward Seward einen Bandscheibenvorfall erlitten hat.

Wie berichtet, hatte 2,06-m-Mann Seward, der aus Bayreuth kam, wegen Rückenbeschwerden das Testspiel am Sonntag in Haspe gegen Wulfen nicht mitmachen können. Eine Untersuchung per MRT ergab gestern Klarheit: „Es ist sogar ein ziemlich großer Bandscheibenvorfall“, so Mannschaftsarzt Dr. Helmut Queckenstedt, der die Ausfalldauer vorsichtig mit „wohl acht Wochen“ bezifferte. Damit dürfte Seward, der noch in der Probezeit ist, keine Zukunft in Hagen haben.

Im Gegensatz zu Matt Terwilliger. Der bisher aktuellste Neuzugang, der am Mittwoch beim Testspiel gegen den holländischen Erstligisten Leiden (19 Uhr, Halle Altenhagen) für die Feuervögel debütieren soll, ist 25 Jahre alt und 2,06 m groß. Für Paderborn hat er in den letzten beiden Jahren gespielt, zuletzt mit einer Bilanz von 8 Punkten und 5,3 Rebounds pro Spiel. „Man darf in der Offensive keine Wunderdinge von ihm erwarten“, sagt Phoenix-Geschäftsführer Oliver Herkelmann, um im gleichen Atemzug darauf hinzuweisen, dass Matt Terwilliger über für einen Center außergewöhnliche Qualitäten beim Distanzwurf verfügt. 37 von 92 Dreipunkte-Versuchen landeten in der vergangenen Saison im Ziel. Das ist eine Quote von 40,2 Prozent. Auch seine Ausbeute bei Freiwürfen (74,1 Prozent) kann sich für einen Center sehen lassen.

Die Phoenix-Verantwortlichen gehen davon aus, dass der Mann aus Ohio, der 2007 mit der Ohio State University im Finale der NCAA-Division stand, das vor 51 000 Zuschauern gegen Florida verloren wurde, aufgrund seiner beiden Bundesliga-Spielzeiten keine Anpassungsprobleme hat. „Er ist ein pflegeleichter Typ, kennt die Spielweise hierzulande und die Schiedsrichter kennen ihn schon“, so Herkelmann. „Außerdem hat er die Masse, um unter dem Korb zu verteidigen.“

Was die Offensive anbelangt, so werde sich die Spielweise gegenüber der vergangenen Saison wohl mehr nach außen verlagern, wo zuletzt eher Defizite bestanden. Wenn Terwilliger an seine Treffsicherheit anknüpfen, Jacob Burtschi sie auch auf BBL-Niveau umsetzen und Zygimantas Jonusas sein Potenzial regelmäßig abrufen kann, dann hätte Phoenix drei Zweimeter-Leute, die sicherlich nicht leicht zu verteidigen sind. Unabhängig davon, wie wurfstark der Aufbauspieler ist, der noch kommt. „Wir arbeiten darauf hin, auch ihn am Mittwoch gegen Leiden schon einsetzen zu können“, hofft Oliver Herkelmann, am Dienstag vertraglich alles klar machen zu können. Am besten auch wieder mit Probezeit - siehe Edward Seward.