Köln. Für viele Hobbygärtner ist das Sammeln von Pflanzen- und Gemüsesamen Normalität. Denn so lässt sich in der nächsten Saison das Geld für Samentütchen sparen. Bei Salatgurken lohnt sich Sammeln jedoch nicht, da die selbstgezogenen Früchte aufgrund ihres Erbguts meist ungenießbar sind.
Wer die Samen von seinen Gemüsepflanzen sammelt, kann im kommenden Jahr das Geld für die Samentütchen sparen. Aber das ist nicht bei jeder Gemüseart möglich - Salatgurken etwa sind meist ausgeschlossen. Aus ihren Samen kann man in der Regel keine Pflanzen mit schmackhaften Früchten selberziehen. Denn die meisten Sorten sind sogenannte F1-Hybriden, erläutert Christoph Andreas vom Versuchszentrum Gartenbau Straelen der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen in Köln.
Diese modernen Züchtungen sind das Ergebnis einer Kreuzung von reinerbigen Eltern. Vermehrt der Hobbygärtner sie, bleiben ihre Erbeigenschaften nicht erhalten, sondern in der nächsten Generation tritt die größtmögliche genetische Aufspaltung auf. Das Ergebnis sind Pflanzen mit völlig anderen, unter Umständen krankheitsanfälligen oder auch bitter schmeckenden Früchten.
Ausschließlich weibliche Blüten
Daneben bilden moderne Gurken meist ausschließlich weibliche Blüten. Aus diesen wachsen ohne Befruchtung oder Bestäubung die Gurken heran. Die sogenannten jungfernfrüchtigen Sorten besitzen meist nur wenige, zarte Samen. (dpa)