Köln. . Was für die Sommergarderobe gilt, ist auch für Werkzeug und Gartengeräte im Haushalt zu empfehlen: Sie sollten den Winter über gut gereinigt und in einwandfreiem Zustand gelagert werden. Und wer Werkzeug ersetzen muss, sollte dies lieber in der Winterzeit tun - das ist häufig billiger.
Wer sein Werkzeug und die Gartengeräte mit einer Schicht aus Dreck und Sand aufbewahrt, den erwarten nach der Winterpause nicht nur viel Arbeit. Die Geräte können über den Winter und die Ruhezeit auch kaputt gegangen sein. Denn die ungeschützten Metallteile rosten vor sich hin, ehemals scharfe Klingen, Scheren und Messer werden stumpf und nicht selten unbrauchbar. Sie müssen dann ersetzt werden. Doch soweit muss es nicht kommen.
Werkzeuge und Geräte werden am besten vor der Einlagerung oder während des Winters, wenn draußen weniger zu tun ist, gepflegt. Naturverträgliche Schmierstoffe verhindern, dass Klingen und Sägeblätter rosten. "Gute Scheren reibe ich zusätzlich mit Wachs ein, so wie das früher mit den Stahlkanten der Ski gemacht wurde", erläutert Michael Pommer von der Heimwerkerschule DIY-Academy in Köln. "Damit sind die Schnittflächen versiegelt." Wenn die Werkzeuge dann in einen Lappen eingewickelt und vielleicht noch in einer Plastiktüte verpackt in einem kühlen, trockenen Raum lagern, überstehen sie den Winter ohne Schaden.
Viele Vorteile
Die Bestandsaufnahme im Winter hat noch einen weiteren Vorteil: Unbrauchbare Werkzeuge oder Werkzeugteile können entsorgt und ersetzt werden. Und das ist in der Nebensaison oft sehr viel preiswerter als im Frühling und Sommer, weil dann in den Baumärkten die Restware abverkauft wird.
Geräte, die mit einem Akku betrieben werden, brauchen besondere Aufmerksamkeit. "Die meisten neuen Werkzeuge sind mit Lithium-Ionen-Akkus ausgerüstet", erklärt der Experte Pommer. Diese sollen nach den Angaben der Hersteller möglichst auf zwei Drittel ihrer Ladekapazität aufgeladen sein, bevor sie in die Winterpause gehen. "In diesem Zustand halten sie bis zu einem Jahr durch, ohne nennenswert an Energie zu verlieren."
Anders ist das bei älteren Geräten, die mit Nickel-Cadmium- oder Metall-Hybrid-Akkus ausgestattet sind. Diese neigen dazu, sich selbst zu entladen. "Hier muss man während der Winterpause etwa alle zwei Monate nachschauen und eventuell nachladen", betont Heimwerkerlehrer Pommer. "Sonst besteht die Gefahr, dass sich die Akkus tiefenentladen. Ist das der Fall, kann man sie wegwerfen." Wichtig ist auch, Akkus nie unter null Grad zu lagern.
Geräte nur mit Wasser reinigen
Susanne Woelk, Geschäftsführerin der Aktion Das sichere Haus in Hamburg rät, elektrische Geräte nur mit wenig Wasser zu reinigen. "Vorher muss natürlich der Netzstecker gezogen werden." Dann können sie in trockenen, staubfreien Räumen untergebracht werden - zum Beispiel im Keller. "Ein Schuppen ist oft zu feucht, da könnten die Geräte Schaden nehmen", sagt Woelk. Sind Reparaturen nötig, sollten diese immer vom Fachmann ausgeführt werden. Für den Rasenmäher empfiehlt sie eine jährliche Inspektion, am besten nach dem letzten Herbstschnitt oder im Winter, wenn die Fachhändler mehr Zeit haben.
Malerutensilien müssen ebenfalls in trockenen und relativ warmen Räumen untergebracht werden, wenn sie lange halten sollen. Pinsel sollten ohnehin nach jedem Gebrauch gründlich gereinigt und getrocknet werden. Dann überstehen sie auch einen Winter in Lauben oder Garagen bei moderaten Minusgraden.
Farbeimer im frostfreien Keller lagern
Farbeimer - egal, ob geöffnet oder original verpackt - gehören jedoch in den frostfreien Keller. Dann ist es kein Problem, den Inhalt im Frühjahr zu benutzen. "Gute Dispersionsfarben halten sich jahrelang, wenn man sie richtig lagert", sagt Walter Felder, Technischer Berater bei der Maler-Innung Berlin. Allerdings sollten sie frei von Wasser sein. "Werden sie mit Wasser verdünnt gelagert, besteht eher die Gefahr, dass sie schimmeln und verderben."
Deshalb rät Felder, beim Renovieren nicht den ganzen Eimer Farbe zu verdünnen. Besser sei es, die Portionen abzunehmen, die aktuell gebraucht werden. "Dann kann man die Farbe besser aufheben." Vorsicht ist allerdings angebracht, wenn Farbreste an Orten lagern, zu denen Kinder Zugang haben. "Besonders gefährlich ist es, wenn sie in Behältnisse abgefüllt wurden, die Kindern vertraut sind - zum Beispiel Marmeladengläser" warnt Susanne Woelk. Probieren Kinder die Masse, können sie Vergiftungen erleiden. Die Sicherheitsexpertin rät daher, solche Reste alter Farben lieber fachgerecht zu entsorgen.
"Die Wintervorbereitung muss keine große Aktion sein"
Aber: "Die Wintervorbereitung muss keine große Aktion sein", sagt Michael Pommer. "Wer sein Werkzeug nach jedem Gebrauch reinigt und pflegt, hat zum Saisonende weniger Arbeit." Der Rasenmäher, der während der Saison durchaus bis zu einmal wöchentlich benutzt wird, sollte alle vier bis sechs Wochen von unten begutachtet werden. Hobbygärtner müssen überflüssiges Schnittgut entfernen und die Schärfe der Messer prüfen.
"Wichtig ist es, regelmäßig nachzuschleifen", sagt Pommer. "Je öfter, desto besser." Wird zum Beispiel ein Jahr lang nicht nachgeschliffen, bildet sich an den Messern eine runde Kante. Sie muss dann so tief angeschliffen werden, dass sich eine Unwucht bilden kann und der Rasenmäher nicht mehr richtig funktioniert.
Bei Benzin betriebenen Rasenmähern muss der Ölstand von Zeit zu Zeit gecheckt werden. "Wird das ernst genommen, dann braucht man vor der Einlagerung für den Winter nur noch das Benzin abzulassen", erläutert der Experte. "Im Frühjahr kann es dann mit frischem Benzin und Öl wieder losgehen."
Wie der Rasenmäher sollten auch alle Scheren und Schnittwerkzeuge nach dem Gebrauch auf ihre Schärfe überprüft und gegebenenfalls nachgearbeitet werden. "Beim Reinigen und Bearbeiten scharfer Gegenstände sollten immer Handschuhe getragen werden, um der Verletzungsgefahr vorzubeugen", betont Susanne Woelk. Beim Schleifen halten Heimwerker am besten die Klinge nach unten und arbeiten immer vom Körper weg. (dpa)