Frankfurt/Main. Das Verkaufsverbot der Glühbirne hat die Hersteller angetrieben. Sie stellen nun immer sparsamere Leuchtmittel her, auszumachen an den Energieeffizienzklassen. Die höchste war bislang A. Aber das ist nicht mehr genug.

Es ist ein wenig wie bei den Schulnoten: A entspricht einer Eins, E würde eine Sieben bedeuten, gäbe es sie denn. Energieeffizienzklassen sollen Verbraucher über den Stromverbrauch von Leuchtmitteln informieren. Diese Klassen und das dazugehörige EU-Label werden bis zum 1. September überarbeitet - und im nächsten Frühjahr ausgeweitet auf die Leuchten, in denen die Energiesparlampen und LEDs stecken.

Hier wird es gleich mal kompliziert für den Verbraucher. Er muss die Begriffe unterscheiden, mit denen die Branche jongliert: Leuchte, Leuchtmittel und Lampe. Unter Lampen und Leuchtmittel verstehen die Hersteller das, was Licht macht - wie LED-Module und Energiesparlampen. Eine Leuchte wiederum ist, was an der Decke hängt oder auf dem Schreibtisch steht, und in das die Leuchtmittel kommen.

An dem Label für die Leuchtmittel ändert sich optisch zunächst nicht viel. "Es sieht ähnlich aus, wie es schon heute aussieht", sagt Jürgen Waldorf, Geschäftsführer des Fachverbandes Licht im Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie. Auf dem Label verdeutlichen farbige Balken den Stromverbrauch: Grün steht für eine hohe, Gelb und Orange für eine mittlere und Rot für eine geringe Effizienz. "Neu ist aber, dass es künftig für fast alle Lampen gilt, und dass es weniger Ausnahmen gibt."

Unterschiedliche Einteilungen

Grundsätzlich kann sich der Verbraucher daran orientieren, dass Lampen ausgenommen sind, deren Hauptzweck nicht die Beleuchtung ist, erklärt Anton Barckhausen von der Deutschen Energie-Agentur (dena) in Berlin. Das sind etwa Leuchtmittel für Infrarotleuchten oder den Beamer. Auch die Leuchten für Taschenlampen bekommen keine Plakette.

Die neue Einteilungen geht von E bis A++. Die bisher bekannte Kennzeichnung mit A bis G entfällt, und die oberste Klasse spaltet sich auf in A, A+ und A++. "Grund ist, dass bisher die sehr effizienten Leuchtmittel - Energiesparlampen und LEDs - alle in der Klasse A waren", erläutert Barckhausen von der dena-Initiative Energieeffizienz. "Eine Differenzierung dieser Lampen war nicht mehr möglich. Und so hat man nun auch für die Zukunft vorgebaut, denn eine Effizienzsteigerung ist noch möglich."

EU fordert bessere Information für den Verbraucher

Aber es gibt noch einen Grund für die Überarbeitung des Labels: "Die EU will, dass der Verbraucher besser informiert ist", sagt Waldorf. Daher muss der Hersteller nun den Stromverbrauch in Kilowattstunden pro 1000 Leuchtstunden auf dem Label angeben. Laut der Fördergemeinschaft Gutes Licht der Hersteller entspricht dieser Wert dem durchschnittlichen Einsatz einer Lampe im Haushalt pro Jahr.

Und die EU geht noch weiter: «Leuchten werden oftmals mit eingebauten oder mitgelieferten Lampen verkauft», heißt es in der Verordnung. Infos zum Leuchtmittel fehlen aber. Das ändert sich bereits - Hersteller können schon freiwillig ein Label dafür verwenden, ab dem 1. März 2014 ist es Pflicht. "Es bewertet aber nicht die Energieeffizienz der Leuchten", erklärt Barckhausen. Sondern es gibt an, welches Leuchtmittel hineinpasst.

Das EU-Energielabel kennt man schon aus anderen Bereichen. Kühl- und Gefriergeräte, Weinlagerschränke, Waschmaschinen, Geschirrspüler, Fernseher und Klimaanlagen müssen es tragen. Die Label sehen alle gleich aus: Den Stromverbrauch der Geräte verdeutlichen Farbbalken.

In die neue höchste Klasse A++ schaffen es laut dem Branchenportal licht.de der Fördergemeinschaft aktuell nur wenige LEDs und Hochdruckentladungslampen. In der A+ sind effiziente Energiesparlampen sowie sehr gute LED-Module, in A durchschnittliche LEDs, LED-Lampen und Energiesparlampen. (dpa)