Frankfurt/Main. Die Zeitschrift “Okö-Test“ hat gängige Modelle der Rasenroboter getestet und dabei einige Mängel festgestellt. Die selbstständigen Mähmaschinen brauchen viel Platz und hinterlassen oftmals Trampelpfade im Rasen. Größter Kritikpunkt waren jedoch die Messer, die oft nicht tief genug im Gerät liegen.

Einige sind länger und breiter als ein Bobby Car: Rasenroboter brauchen recht viel Platz - zu viel für vergleichsweise kleine Gärten. "Bei manchen Geräten muss der Weg von und zur Ladestation mindestens ein Meter breit sein", erläutert Maren Klein, Redakteurin bei der Zeitschrift "Öko-Test". Oder sie benötigen vor der Ladestation bis zu drei Meter Raum zum Rangieren.

Die Zeitschrift hat gängige Modelle kürzlich getestet und dabei auch entdeckt: Gerade schwere Geräte, die bis zu 18 Kilogramm wiegen, hinterlassen Trampelpfade im Rasen. Bei Modellen, die ein Suchkabel haben, kann man das aber vermeiden. Dieses wird zusätzlich zu einem Begrenzungsdraht am Rande der Fläche verlegt.

Etwa 30 Quadratmeter pro Stunde

Über den Draht fließt schwach Strom, wodurch der Roboter die Rasenkanten erkennt. Ist seine einprogrammierte Arbeitszeit abgelaufen oder neigt sich die Akkuladung dem Ende zu, fährt das Gerät entlang dieses Drahts zur Ladestation zurück - immer auf demselben Weg. Wird zusätzlich ein Suchkabel mitten durch die Rasenfläche verlegt, hat der Roboter mehrere Rückwege zur Auswahl. Für manche Geräte, etwa den Robolinho 3000 von Al-Ko, können Gartenbesitzer auch eine zweite Basisstation kaufen.

"Ein Roboter schafft circa 30 Quadratmeter pro Stunde", erläutert Klein. Gedacht ist, dass er ein paar Stunden am Tag oder in der Woche mäht. Hersteller Husqvarna zum Beispiel gibt für den Automower 305 an, er könne 60 Minute lang mähen, bevor er wieder laden muss.

Natürlicher Dünger durch liegenbleibendes Schnittgut

"Das Gerät schneidet immer nur sehr wenig ab", erklärt Klein. Das ist ein Vorteil dieser Geräte, denn der Rasen bleibt konstant kurz geschnitten. Außerdem haben die Roboter keinen Korb. Hersteller Gardena erläutert etwa für sein Modell R40Li, dass das liegenbleibende Schnittgut als natürlicher Dünger dient.

Ein Nachteil kann sein, dass der Mäher im Zufallsprinzip über das Grundstück kriecht. Es komme vor, dass der Rasen stellenweise ein paar Millimeter länger bleibe und der Roboter dort erst später hinfahre, sagt Gartenexpertin Klein. Und Liebhaber des perfekten englischen Rasens stört vielleicht, dass zwei der acht getesteten Geräte die Halme fransig schneiden. Nur am Zaun muss der Gartenbesitzer aber wirklich nacharbeiten, dort bleiben immer schmale Rasenstreifen stehen.

Die scharfen Messer waren auch der große Kritikpunkt der Tester an den Rasenrobotern: Kinder finden die überdimensionalen Käfer vielleicht lustig, heben sie hoch oder fassen darunter - und schon ist ein Finger im Messer. "Das Problem ist in der Regel, dass die Messer nicht tief genug im Gerät liegen", erläutert Klein. Im Test sollten die Schneidewerkzeuge auch stillstehen, wenn jemand den Roboter hochhebt - das können nicht alle Modelle. Das Urteil war hier vernichtend: Nur zwei der getesteten Modelle waren einigermaßen sicher. (dpa)