Berlin. . Wenn der Heizkörper ständig heiß ist oder sich der Regler schwer bewegen lässt, sind das möglicherweise Zeichen für ein defektes Thermostat. Bei einer Neuanschaffung empfehlen Experten programmierbare Thermostate. Sie kosten zwischen 20 und 50 Euro.
Thermostatventile an den Heizungen sollten ausgetauscht werden, wenn sie sich abgenutzt haben. Sind sie zu lange im Betrieb, regeln sie die Raumtemperatur nur noch ungenau. „Für den Laien ist es allerdings schwer zu erkennen, wann die Thermostate nicht mehr richtig arbeiten“, sagt Andreas Braun von der Kampagne „Meine Heizung kann mehr“.
Spätestens, wenn sich die Regler nur noch schwer bewegen lassen oder die Heizkörper unabhängig von der Einstellung des Thermostats heiß bleiben, müssen sie ersetzt werden. „Als Faustregel könnte gelten, dass die Thermostate nach 15 Jahren gewechselt werden“, rät Braun. Meist muss dabei nur der abnehmbare Thermostatkopf getauscht werden, das fest installierte Unterteil kann bleiben.
Heizungsthermostate können viel zur Energieeinsparung beitragen, denn mit ihnen lässt sich die Temperatur in den einzelnen Räumen der Wohnung individuell einstellen. Im Bad hat man es schließlich gern etwas wärmer als beispielsweise im Schlafzimmer.
Einstellung mit Bedacht wählen
„Um die volle Wirkung zu entfalten, muss die Technik jedoch richtig bedient werden“, stellt Andreas Braun klar. Viele Benutzer denken, dass der Raum schneller warm wird, wenn das Thermostat auf der höchsten Stufe steht. Das ist aber ein Trugschluss. Ein Thermostat ist kein Wasserhahn, den man je nach Bedarf stärker auf- oder zudreht. Man stellt die gewünschte Raumtemperatur ein. Die Stufe drei auf der fünfstelligen Zahlenskala steht beispielsweise für 20 Grad Celsius. Jede weitere Stufe bringt drei bis vier Grad mehr.
„Das Thermostat misst dann über einen Temperaturfühler laufend die Raumlufttemperatur und regelt danach den Heizwasserdurchfluss des Heizkörpers so, dass die gewünschte Zimmertemperatur konstant bleibt. Dabei reagiert es auf alle Temperaturschwankungen“, sagt Braun. Wird der Raum beispielsweise durch Sonneneinstrahlung aufgeheizt, registriert das Thermostat diese Fremdwärme und drosselt den Zufluss des Heizwassers. Das spart Energie.
Das Thermostat kann aber nur dann die gewünschte Temperatur im Raum erzeugen, wenn es frei liegt und nicht durch Gardinen oder Möbel verdeckt ist. Sonst entsteht ein Wärmestau, und das Ventil wird geschlossen, bevor der Raum die eingestellte Temperatur erreicht hat.
Jetzt auch programmierbar
Wer seine Thermostate nach jahrelanger Benutzung ersetzen möchte, sollte über den Einsatz von programmierbaren Thermostaten nachdenken. Sie funktionieren nach dem selben Prinzip wie die herkömmlichen Geräte, sind aber noch benutzerfreundlicher. Denn sie regeln die Raumtemperatur nach der Uhrzeit. So können sie gewährleisten, dass die Heizung rechtzeitig anspringt, damit das Bad morgens zum Duschen warm ist.
Nachts und tagsüber, wenn niemand zu Hause ist, wird dann die Heizung auf sparsame 16 Grad herunter geregelt. Auch nach einem längeren Urlaub, in dem die Heizung auf Sparflamme lief, kann die Heizung so programmiert werden, dass die Wohnung bei der Ankunft der Bewohner mollig warm ist.
„Der Austausch alter Thermostate lohnt sich für Haus- und Wohnungseigentümer sowie für Mieter“, betont Andreas Braun. Mieter haben einen Anspruch auf funktionierende Heizungsthermostate. Wenn diese verschlissen sind, können sie auf eigene Kosten neue installieren, auch programmierbare. „Sie sollten aber die alten Thermostate aufbewahren, denn sie gehören zur Wohnung.“
Programmierbare Thermostate kosten zwischen 20 und 50 Euro. Dafür sparen sie etwa zehn Prozent der Heizkosten. Das ist für Mieter keine allzu große Investition. Wenn der Vermieter aber die neuen Thermostate einbauen will, kann er elf Prozent der Kosten als Modernisierungskosten auf die Mieter umlegen. (dapd)