München. Die Verbraucher müssen für Strom tief in die Tasche greifen. Seit 2007 ist der Strompreis um 39 Prozent gestiegen. Und auch in den kommenden Monaten dürfte sich die Entwicklung nicht verändern. Da hilft nur: Preise vergleichen und den Anbieter wechseln.

Strom ist in den vergangenen fünf Jahren deutlich teurer geworden. Seit Mitte 2007 kletterte der Preis um 39 Prozent, wie eine Untersuchung des Vergleichsportals Check24 aus München ergab. Musste ein Vier-Personen-Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 5000 Kilowattstunden Strom 2007 insgesamt 993 Euro zahlen, sind in diesem Jahr 1377 Euro fällig. Ein Ende der Entwicklung ist nicht in Sicht: Im März und April wollen weitere 50 Grundversorger ihre Preise um durchschnittlich zwölf Prozent anheben.

Kunden sind diesem Trend aber nicht wehrlos ausgesetzt. Denn sie könnten den Anbieter wechseln, erklärt die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf. Über Online-Preisrechner sei es einfach, sich einen Überblick zu verschaffen: Durch Eingabe der eigenen Postleitzahl und des Jahresverbrauchs kann sich jeder Verbraucher über die Konditionen der Stromanbieter informieren, die für ihn infrage kommen.

Rechner zum Preisvergleich nutzen

Die Preisrechner sind aber nach Angaben der Verbraucherschützer nicht unabhängig, sondern sie verdienen Geld an Werbung oder der Vermittlung neuer Kunden. Daher sollten Kunden möglichst mehrere Rechner zum Preisvergleich nutzen. Auch sollten sie auf bestimmte voreingestellte Suchkriterien achten. Die Verbraucherzentrale rät, Angebote mit Vorkasse oder Kaution von der Suche auszuschließen. Auch Boni sollte man zunächst ausblenden, um den Preisvergleich nicht zu verzerren.

Nicht über Preisrechner Vertrag abschließen

Die Verbraucherschützer raten jedoch, nicht sofort über den Preisrechner einen neuen Vertrag abzuschließen. Der Grund: Die Vergleichsportale übernähmen keine Gewähr für Konditionen. Verbraucher sollten sich erst auf den Internetseiten des jeweiligen Stromanbieters informieren, ob der ausgewählte Tarif noch aktuell ist. (dpa)