Essen. Sauna, Stadion, Shoppen ohne Anmeldung! Viel versäumt, viel Nachholbedarf. Wir fragten: „Was wollen Sie als Erstes tun, wenn Corona vorbei ist?“
Jetzt nur nicht kurz vorm Bäckerladen verhungern, hieß es bei uns früher und gilt erst recht heute: Es dauert immer länger mit der Pandemie, quälend lange, es nervt nur noch, keine Frage. Und doch, es wird vorbeigehen, dieses verdammte Virus, oder wir lernen, damit zu leben. „Leben!“ Gutes Stichwort. Und gleichzeitig die Antwort auf unsere Frage: Was würden Sie gerne als Erstes machen, wenn der Mist da draußen endlich vorbei ist? Vielen Dank für viele Zuschriften, hier ein Ausschnitt Ihrer Sehnsüchte und Wünsche – vielleicht auch als Anregung für Andere. Halten Sie durch!
Spontan tanzen ohne Abstand
„Pläne einer 82-Jährigen, deren Kinder und Enkel je 500 km entfernt wohnen: Am 1. Tag: meine Schwester nicht nur Rücken an Rücken umarmen; am Abend Musik live in einem Saal hören. Am 2. Tag: ein Treffen des Seniorenkreises ermöglichen zum Drücken, Reden und, am meisten vermisst, gemeinsamen Singen. 3. Innerhalb des nächsten Viertel- oder Halbjahres erleben: ein Treffen der Großfamilie, ca. 25 Personen, zum Danken, dass wir keinen aus dem Kreis verloren haben, und zum Nachholen aller der Pandemie zum Opfer gefallenen Zusammenkünfte aus besonderem Anlass.“ Elisabeth Bernecker, Essen
„Eigentlich habe ich zwei Sachen, auf die ich mich besonders freue. Das erste ist nicht spektakulär: Ich bin schwerhörig und kann mein Gegenüber mit einer Maske vor dem Mund nur sehr schwer verstehen. Daher freue ich mich, wenn ich meine Mitmenschen wieder gut hören kann und auch ihren Mund bzw. ihre Lippen sehe, was mir bei der Verständigung behilflich ist. Das zweite ist ein Urlaub auf meiner Lieblingsinsel Borkum. Zwar war ich im letzten Mai nach dem ersten Lockdown auf Borkum, doch auf die beliebten Kurkonzerte wurde aus Sicherheitsgründen verzichtet.
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Aus dem Grunde freue ich mich besonders, wenn diese „Kurkonzerte“ wieder stattfinden. Es ist schon ein besonderes Erlebnis den Konzerten zu lauschen, denn der Konzertpavillon steht auf der Strandpromenade und dahinter fängt der Strand und das Meer an. Etliche Menschen, egal ob jung, alt oder Familien mit Kindern tanzen spontan zu der Musik, und das wieder ohne Abstand. Vor allem am Abend ist es unbeschreiblich schön, zusammen mit vielen anderen, den Sonnenuntergang mit musikalischer Begleitung und Gesang zu erleben.“ Monika de Byl (72) aus Bottrop
„Nachholen: umarmen und knuddeln von Kindern und Enkelkindern und dabei weiteratmen; Enkelkinder dürfen wieder zum Kuscheln kommen, Vorlesen auf dem Schoß, Trösten mit Nähe! Und dann Reisen, Restaurant, Arbeit ohne Maske!“ Marlene Busch (72), Psychotherapeutin und Supervisorin aus Hagen
Und diese Beiträge erreichten uns über Facebook:
„Je nach dem wie alt ich dann bin, aktuell würde ich gerne wieder mit meinen Freunden tanzen, feiern und in den Urlaub fahren, in ein paar Jahren kann ich vielleicht nur noch zum Bingo geschoben werden.“ Nicky Schi
„Den 18. Geburtstag von meiner Tochter mit einer fetten Party nachholen.“ Christine Kihm
„Ich werde alle Menschen umarmen, bei denen ich es mir seit einem Jahr verkneife.“ Doris Adler
„…erstmal ein paar Tage zu Hause bleiben, nichts tun, entspannen und von dem ganzen Corona-Stress erholen.“ Heiko Dorloff
„Meine Eltern ganz doll in den Arm nehmen.“ Melanie Kastner
„Ich werde die erstbeliebige Clubparty, Konzert, Festival besuchen und so feiern als gäbe es kein Morgen!“ Nils Gallasch
„Ich mache mein Restaurant wieder auf und hoffe, dass man nicht mehr auf Distanz und Gruppengröße achten muss. Das Ganze ohne Namensliste und auch mal spontan ohne Anmeldung.“ Torsten Dahlhaus
„Gerne feiern, Kultur, Wirtschaft, allerdings wird das ohne Bewusstsein für den Klimawandel alles nicht so hygge...“ Nelly Gohl
„Tanzen gehen, ganz viel und tagelang.“ Nicole Fabian
„Versuchen, den Konsumverzicht beizubehalten und bewusster zu leben und einzukaufen.“ Patrick Juch
„Einfach mal wieder ganz entspannt einen Kaffee trinken gehen. Feiern und die ganze Nacht durchtanzen, all das machen worauf man sich so lange gefreut hat. Aber ich denke, dass es schon komisch sein wird, anderen Menschen wieder „näher“ zu kommen, weil man eine lange Zeit Abstand halten musste. Ersteres wird vielleicht in nicht allzu großer Ferne liegen, Letzteres vermutlich schon.“ Jen Jen
„Mit unserem Wohnmobil verreisen. Mir ist eh unverständlich, dass das verboten wurde, denn sicherer gegen Corona kann man nicht reisen.“ Ina Bülow
„Seit November wollen wir mit den Kindern in der Factory Bottrop essen gehen. Immer brav einen Tisch reserviert... aber nach insgesamt drei Stornierungen warten wir nun auf das endgültige „go“. Hoffentlich ist es bald möglich. Wir waren vor den Schließungen noch in Moers im Eatalio essen und können es daher nicht verstehen, warum Restaurants schließen mussten. Da wurde mehr auf Abstand und Hygiene geachtet, als es bei einem Aldi oder Lidl überhaupt möglich ist...“ Stefanie Blötz
„Die Kinder und Hund ins Auto und ab ans Meer.“ Saskia Ballmann
„Den Geburtstag meines Sohnes nachfeiern mit der ganzen Familie und mit seinen Freunden. Und in den Zoo gehen, weil er sich das so sehr wünscht.“ Kristin Towstyka
„Sonntags in den Gottesdienst gehen und ALLE Geschwister drücken!“ Janine Nuske
„Erst einmal einen richtig schönen Abend in der Düsseldorfer Altstadt und dann eine große Gartenparty.“ Klaus Gangfuß
„Also wenn Corona vorbei ist, bilde ich mich mindestens ein Jahr lang mit echten Menschen weiter. Input holen, ich werde noch verrückt von diesem Corona-Koller.“ Nadine Dorau
„Das Gleiche wie heute: die armen Irren bedauern, die wieder in Massen in die Städte rennen, und mich darüber freuen, dass die Wälder und die anderen schönen Naturschutzgebiete wieder leerer werden.“ Frank Zschiedrich
„Alle Lieben in den Arm nehmen, bei denen es nicht ging. Einfach nur mal ins Café oder ins Kino gehen, würde mir schon reichen.“ Ursula Frömter
„Ich hoffe, dass ich genau zu diesem Zeitpunkt einen Auftrag mit meiner mobilen Diskothek habe. Das wird wahrscheinlich der beste Auftritt, den ich dann je gemacht habe.“ Werner Brosda
„Ich habe mir gestern Karten für ein Open-Air-Festival in Utrecht gekauft – im August. Die Hoffnung stirbt zuletzt.“ Angelika Sommer
„Indoorspielplatz und ohne Zeitdruck shoppen – und ganz wichtig, die Familienfeier nachholen.“ Nicole Alaimo Di Loro
„Als Erstes mit dem Kind schwimmen gehen, in Urlaub fahren, Konzerte besuchen, Freunde treffen.“ Melanie Hasse
„Meine Oma in Italien besuchen, die ich schon lange nicht gesehen habe. Ich hoffe, dass ich das noch schaffe.“ Melanie Pranjic
„Eine Gartenparty mit allen Menschen, die wir lieben.“ Frauke von Oberg
„Erstmal ein paar Dosen Corona trinken... in ‘ner Kneipe, mit Menschen drin, mit Gesprächen und viel Lachen...“ Chris Böke
„Wenn das vorbei ist, gibt es ein Riesen-Familientreffen mit Freunden und Nachbarn.“ Sandra Bury
„Zu meiner Mama, die Risikopatientin ist, fahren und knuddeln.“ Mandy Schmidt
„Meine erwachsenen Kinder küssen.“ Nina Primi
„Meine Eltern umarmen und heulen... Erleben, wie mein Sohn endlich wieder mit ihnen ausgelassen spielen kann ohne schlechtes Gewissen...“ Sanny Schwarz
„Ins Stadion gehen.“ Katrin Lücking
„Tanzen, feiern, Gruppenerlebnisse, Reisen, Sportstudio, Ausflüge, Essen gehen, Kino, Kunst, Kultur.... einfach leben!“ Kati Romeike
„Party-Marathon bis zum Umfallen.“ Frauke Steinhoff
„Mal wieder schön essen gehen.“ Bärbel Schlüsener
„Essen gehen, eine Woche jeden Tag.“ Daniela Bopp
„Tanzen gehen.“ Lisa Morgen
„Sauna!“ Philip Schröder
„Shoppen ohne Termin.“ Manuela Kaßen
„In den erstbesten Biergarten gehen und ein großes frisch gezapftes Bier trinken.“ Sylvia Mandel
„Wahrscheinlich meine Rente genießen, wenn das so weitergeht...“ Bianca Fuh
„Ich werde 2032 ins Kino gehen.“ Bernd Ehmke
„Heiraten und in die Flitterwochen fliegen!“ Kirsten W. aus NRW
„Ich hole meinen Golf 16 mit Fluxxcompensator aus der Garage, fahre zurück in die Vergangenheit und werde so einigen Leuten meine Meinung über ihr Krisenmanagement geigen.“ Klaus Reineck