Essen. Überlegen Sie sich Rituale, die ähnlich sind wie die in der Kita. Kinder lieben feste Abläufe – Erwachsenen geben sie eine Struktur für den Tag.

Wenn das Kind nicht in die Kita kann: Überlegen Sie sich Rituale, die ähnlich sind wie die in der Kita Ihrer Kinder. Machen Sie nach dem Frühstück einen Morgenkreis auf dem Wohnzimmer-Teppich. Jeder erzählt kurz, wie er geschlafen oder was er oder sie geträumt hat. Dann gibt es eine Besprechung, wie der Tag laufen könnte. Kinder lieben Rituale und den Erwachsenen geben sie eine Struktur für den Tag.

Weitere Rituale, die Sie für einen strukturierten Tagesablauf nutzen können:

  • die Mahlzeiten und ihre gemeinsame Vorbereitung,
  • eine halbe Stunde Mittagspause (keiner muss schlafen, aber alle sind ruhig),
  • Durchlüften am Nachmittag (Spaziergang mit Gehspielen „Ein Hut, ein Stock, ein Regenschirm …“),
  • eine Vorleserunde,
  • Anruf bei Oma und Opa,
  • die abendliche „Waschstraße“.

Abläufe, wenn der Kita-Alltag ausfällt: Eigenverantwortung für Kinder

Auch Vorschulkinder können in die Hausarbeit einbezogen werden. Sie sind stolz, das Gleiche wie die Großen machen zu dürfen, z.B.:

  • mit viel Schaum das Waschbecken putzen,
  • mit einem Staubmagneten über die Möbel fahren,
  • Socken an einen kleinen Wäscheständer hängen,
  • auf der Steinterrasse Unkraut aus den Fugen kratzen.
Eltern-Coach Uta Allgaier gibt Tipps, wie Eltern den Alltag ihrer Kinder abseits der Kita gestalten können.
Eltern-Coach Uta Allgaier gibt Tipps, wie Eltern den Alltag ihrer Kinder abseits der Kita gestalten können. © Zillessen/Glüer

Kinder können darüber hinaus beim Kochen helfen:

  • Reis abwiegen,
  • Zwiebeln schälen,
  • Gurken schneiden,
  • Kartoffeln abbürsten,
  • eine Form mit Öl einpinseln,
  • Brotteig kneten.

Zeichnen Sie für jedes Kind mit einem wasserfesten Stift ein Feld mit zwei breiten Spalten auf die Kühlschranktür. Malen Sie auf Zettel mit einem Symbol kleine Aufgaben und besprechen Sie im Morgenkreis, wer was übernimmt. Aufgabe erledigt – der Magnetzettel wandert in die rechte Spalte.

Moos sammeln, Steine suchen: Spaziergänge mit wechselnden Ideen

An jedem Tag für den Spaziergang eine andere Idee:

  • Moos sammeln für Osternester,
  • Steine suchen zum Bemalen,
  • mit Mamas oder Papas Smartphone die ersten Krokusse fotografieren und die schönsten Bilder zu Hause ausdrucken,
  • Altglas nach Farben sortieren und wegbringen,
  • Kreide-Geheimzeichen malen und schauen, ob sie am anderen Tag noch da sind (so kann man auch die gleiche Runde öfter schmackhaft machen).

Im Home-Office das Kind neben Ihnen auf einem ausrangierten Rechner „arbeiten“ oder mit einem alten Handy „telefonieren“ lassen. Bunte „Post-its“ machen viel Freude.

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Ja, all das braucht viel Geduld und wird nicht jeden Tag gleich gut funktionieren. Für Sie ist es eine wunderbare Übung, sich vom Perfektionismus zu verabschieden – weil abends alles klebt... Wichtig ist, sich sehr viel mehr Zeit für jede Aktion zu nehmen, als Sie es sonst tun würden. Kinder sind einfach wunderbare Entschleuniger.

Diese Tipps stammen von Uta Allgaier (55), Mutter zweier Kinder, dank ihrer Ausbildung zum Eltern-Coach gilt sie für viele als Instanz in Sachen Familienglück. Die gebürtige Bottroperin und heutige Hamburgerin ist bekannt von ihrem Blog „Wer ist eigentlich dran mit Katzenklo“. Ihr Erziehungs-Kompass „Wie Kinder stark werden und Eltern entspannt bleiben“ ist im Ellert & Richter-Verlag erschienen (224 Seiten/14,95 Euro).