Bottrop. . Die Journalistin und Elterntrainerin Uta Allgaier verbindet Geschichten aus der eigenen Familie mit allgemein anwendbaren Tipps. Die Mutter zweier Kinder hat Bottroper Wurzeln.
Uta Allgaier hat ein Anliegen: Sie möchte, dass Eltern es einfach mehr genießen, Kinder zu haben. Dass sie gelassener werden. Diese Botschaft steckt in dem Buch „Doch! Erziehen kann leicht sein“, das die Journalistin und Elterntrainerin jetzt veröffentlichte. Was das Buch der gebürtigen Bottroperin ausmacht: Sie erzählt viele persönliche Geschichten aus dem Alltag ihrer Familie – „Mann, Sohn, Tochter und zwei Katzen“ – vom Kleinkind- bis zum Teenageralter. Und versieht diese mit allgemein anwendbaren Tipps. Was Eltern beruhigen und gleichzeitig stärken mag: Auch bei Uta Allgaier ist nicht immer alles perfekt gelaufen. Aber ihre positive, warme Grundhaltung und ihr Vertrauen in ihre Kinder ist in den Zeilen immer zu spüren.
Steckt dahinter vielleicht der „Ruhri“-Blick, mit dem sie auf Familie und Erziehung schaut? „Eine interessante Frage – das könnte gut sein, dass das mitschwingt“, antwortet Uta Allgaier, die als Uta Kruse in Bottrop aufwuchs, ihr Abitur am Heinrich-Heine-Gymnasium machte und direkt danach mit 19 Jahren bei der WAZ vor Ort ihre ersten Artikel veröffentlichte. In Dortmund studierte die heute 50-Jährige Journalistik, schrieb später unter anderem für die FAZ, die Zeit und die Weltwoche (Zürich). Ihr Interesse galt längst der Pädagogik, als sie sich zur Elterntrainerin ausbilden ließ. Heute lebt Uta Allgaier mit ihrer Familie in Hamburg. Aber sie freue sich immer, wenn sie ins Ruhrgebiet komme. „Ich finde es so warmherzig dort.“ So ein „Butter bei die Fische“, das liegt ihr einfach nah. Geborgenheit, Familiensinn, Zusammenhalt, gemeinsame Mahlzeiten und Feste – das sind Werte, die sie von ihren Eltern mitgenommen hat, die im Fuhlenbrock wohnen. „Ich bin mit drei älteren Schwestern aufgewachsen“, erzählt sie.
Direkte Rückmeldung
Eigene (Lebens-)erfahrung, Trainer-Ausbildung, gründliche Auseinandersetzung mit der Erziehungsliteratur und journalistisches Schreiben kann Uta Allgaier heute verbinden. Als sie die Idee hatte, ein Buch zu machen, startete sie Anfang 2012 erst einmal einen Blog. Das Tolle daran aus ihrer Sicht: die direkten Leserrückmeldungen, die Erkenntnis darüber, welche Themen tatsächlich gebraucht werden. Aus dem Blog wurde der Ratgeber – und beide hieven ihre Familie gewissermaßen auf den Präsentierteller: „Sachen, die heikel sind, lasse ich mir immer absegnen“, erzählt die Autorin, deren Kinder 14 und 17 Jahre alt sind. „Und bin dann überrascht, dass sie dann oft andere Sachen stören, als ich vermutet hätte.“
Buchempfehlungen und Blog
Uta Allgaiers Buch „Doch! Erziehen kann leicht sein. Hilfreiche Geschichten und Tipps aus der Familie einer Elterntrainerin“ ist im Verlag Ellert & Richter in Hamburg erschienen (240 Seiten).
Die Autorin zitiert nicht nur bei verschiedenen Themen, die sie in ihrem Werk aufgreift, aus Büchern und Artikeln anderer Autoren. Sie gibt am Ende ihres Ratgebers auch weitere, meist von ihr kommentierte Buchempfehlungen.
Und wer noch mehr von ihr lesen möchte: ihren Blog „für ein entspanntes Familienleben“ führt sie weiter auf www.wer-ist-eigentlich-dran-mit-katzenklo.de.
Mit ihrem Ratgeber gibt Uta Allgaier ganz handfeste Tipps. Zum Beispiel zur Einrichtung eines Jugendschutzfilters am Router, durch den der Zugang zum Internet reglementiert werden kann. Oder sie wirbt etwa grundsätzlich für Entspannung auf der Elternseite – zum Beispiel, wenn es um kindliche Entwicklung geht: „Halten Sie sich immer die Individualität von Kindern vor Augen und machen Sie sich nicht gleich Sorgen, wenn der eigene Nachwuchs mal etwas nicht beherrscht, was andere in dem Alter schon können.“ Eine gute Beziehung zueinander sei die Grundlage für alle Erziehungsbemühungen.