Duisburg. Kreativität kann auch ein Ventil sein: Wie Künstler in Duisburg dem Coronavirus den Kampf ansagen – echte Lichtblicke in diesen finsteren Zeiten.

Kleine, große, runde und eckige. Ein Marienkäfer, ein buntes Auto, ein leuchtender Regenbogen und viele, viele mehr: Steine, die Mut machen. Aneinander gereiht liegen sie an der Regattastrecke in Duisburg, und auch an der Halde in Bottrop entsteht eine bunte Steinschlange. Stein an Stein reiht sich auf dem Boden und es werden von Tag zu Tag mehr. An einem Ende liegt ein Brief an alle, die hier vorbei kommen. „Stopp! BITTE LIEGEN LASSEN! Die Steine gehören zu einem Spiel.“ Und dann folgt die Bitte: Kinder und Spaziergänger sollen doch zu Hause einen Stein anmalen und ihn dann dazulegen.

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Buntes Bündnis: Steine gegen Corona an der Regattabahn in Duisburg.
Buntes Bündnis: Steine gegen Corona an der Regattabahn in Duisburg. © Kathrin Hänig

Graffiti gegen Virus

Eine farbenfreudige Idee in dieser einsamen Corona-Zeit. Findet auch Spaziergängerin Gitta Neisius, die mit ihrer Freundin im Sportpark Wedau unterwegs ist und spontan verweilt, als sie die Steinschlange mit bereits knapp 300 fantasievollen Kiesel am gesperrten Wasserspielplatz entdeckt: „Was für eine schöne Sache. Und ein echter Lichtblick in diesen finsteren Zeiten. Kreativität ist ja auch ein Ventil.“

„Ein echter Lichtblick in diesen finsteren Zeiten“ – schon 300 Straßenkünstler haben hier ihre Solidarität bekundet.
„Ein echter Lichtblick in diesen finsteren Zeiten“ – schon 300 Straßenkünstler haben hier ihre Solidarität bekundet. © Kathrin Hänig

Kreativität bringt in dieser Zeit einiges auf die Straße – oder in den Park. So haben Künstler im Rheinpark Hochfeld und im Friesenpark Homberg Frischhaltefolie zwischen Bäume gespannt und darauf Graffiti gesprayt. Schont Häuserwände, sieht toll aus und kann auch jederzeit entfernt oder erneuert werden.

Banner in Duisburg für die Helden des Alltags im Kampf gegen Corona. 
Banner in Duisburg für die Helden des Alltags im Kampf gegen Corona.  © twitter | Stadt Duisburg

Was diese Zeit der Isolation und Frustration mit uns macht und welche Kräfte sie mobilisiert, zeigt sich auch an den Bannern, die in vielen Städten verteilt zu sehen sind. Selbst beschrifteter Laken, die Feuerwehrleuten, Kassierern oder auch Pflegern danken – in Duisburg vor einem Supermarkt und auch an der Feuerwache: „Helden des Alltags – an der Kasse, in der Klinik und anderswo: Danke für euren Einsatz!“

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