Essen. Der Essener Chemiekonzern leidet unter der schwachen Konjunktur und spart nun bei den Investitionen. Keine rasche Erholung erwartet.

Der Essener Spezialchemiekonzern Evonik dampft seine Geschäftserwartungen für das laufende Jahr ein. Grund sei die schlechte Nachfrage in der Chemiebranche, teilte das Unternehmen mit. Evonik will nun sein Investitionsprogramm kürzen.

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„Derart schwache Absatzmengen haben wir lange nicht erlebt, über solch einen langen Zeitraum vielleicht noch nie“, beschrieb Evonik-Chef Christian Kullmann am Montag die schwierige Lage. Die für Mai und Juni erwartete Erholung des Geschäfts sei schwächer ausgefallen als erhofft. „Unsere eingeleiteten Sparmaßnahmen konnten zwar einen deutlicheren Rückgang verhindern. Aber die Weltwirtschaft lahmt, und das bekommen auch wir zu spüren“, sagte Kullmann.

Freiwerdende Stellen werden nicht besetzt

Um der Absatzflaute zu begegnen, hatte Evonik bereits in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres ein 250 Millionen Euro schweres Sparprogramm aufgelegt. So wurden freiwerdende Stellen nicht nachbesetzt. weniger externe Dienstleister eingesetzt und Reisekosten gesenkt.

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Nun kündigt der Chemiekonzern an, auch die Investitionen für das laufende Jahr auf 850 Millionen Euro weiter zurückzufahren. Bereits zu Beginn des Jahres hatte Evonik das Investitionsbudget von 975 auf 900 Millionen Euro gekürzt.

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Da Vorstandschef Kullmann für den Rest des Jahres keine Erholung der Nachfrage erwartet, hat er die Ergebnisprognose gesenkt. Für das Gesamtjahr erwartet Evonik nun bereinigtes Ergebnis vor Abzug von Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) zwischen 1,6 und 1,8 Milliarden Euro. Bislang lag die Spanne bei 2,1 bis 2,4 Milliarden Euro. Der Umsatz werde auf 14 bis 16 Milliarden Eúro sinken. Angepeilt waren 17 bis 19 Milliarden Euro.