Gelsenkirchen. Verdi will gegen die Schließung von Primark in Gelsenkirchen kämpfen. Im Interview sagt Azad Tarhan, warum die Entscheidung unverständlich sei.

Über die geplante Primark-Schließung in Gelsenkirchen sprachen wir mit dem zuständigen Verdi-Gewerkschaftssekretär Azad Tarhan. Er will um den Erhalt der knapp 100 Arbeitsplätze kämpfen.

Herr Tarhan, Primark will in Gelsenkirchen schließen. Kommt die Ankündigung überraschend?

Azad Tarhan: Das Aus kommt sehr überraschend. Bei den Betriebsversammlungen hat der Arbeitgeber zuletzt immer betont, dass es keine Probleme gebe und die Arbeitsplätze sicher seien. Ich bin häufiger in dem Store unterwegs. Er ist eigentlich immer voll, so dass die Kolleginnen und Kollegen zum Teil gar nicht mit Ihrer Arbeit nachkommen. Deshalb ist die Schließung völlig unverständlich.

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Wie begründet Primark die Schließung in Gelsenkirchen?

Tarhan: Offiziell argumentiert man mit den hohen Instandhaltungskosten. Wir hören aber, dass das Geschäftshaus einer Immobiliengesellschaft von Primark gehört. Umso unverständlicher ist die Entscheidung, zum Ende des Jahres zu schließen.

Sehen Sie eine Chance, Primark in Gelsenkirchen doch noch zu retten?

Tarhan: Wir haben ja auch bei Galeria Karstadt Kaufhof gesehen, dass Filialen, die sich wehren, von der Schließungsliste genommen worden sind. Unsere erste Priorität wird es deshalb nun sein, das Aus von Primark in Gelsenkirchen zu verhindern. Die Bereitschaft der Kolleginnen und Kollegen sich wehren ist sehr hoch.

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Wie viele Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel?

Tarhan: Bei Primark in Gelsenkirchen sind es knapp 100. Es geht aber nicht nur um Primark, sondern um die gesamte Gelsenkirchener Innenstadt. Wenn Ende Juni auch noch Galeria schließt, gibt es in der City kaum noch größere Einkaufsmöglichkeiten. Das wollen wir verhindern und haben deshalb auch Oberbürgermeisterin Karin Welge informiert.