Düsseldorf. Die NRW-Bank sieht einen erhöhten Bedarf an Seniorenwohnungen, weil die Bevölkerung schrumpft – aber nicht in allen Städten.
Die Wohnungsnachfrage vor allem in den Großstädten ist riesig. Die NRW-Bank hat Zahlen ausgewertet, die in vielen Kreisen und Städten einen Rückgang bei der mittelalten Bevölkerungs vorhersagen. Einen großen Bedarf sieht das landeseigene Förderinstitut deshalb vor allem bei seniorengerechten und barrierefreien Wohnungen.
Auch interessant
„Die Wohnungsmärkte in Nordrhein-Westfalen müssen sich – unabhängig davon, ob sie Einwohner gewinnen oder verlieren, anpassen“, sagt Eckhard Forst, Vorstandsvorsitzender der NRW-Bank. „Der Bedarf an altersgerechten und barrierearmen Wohnangeboten steigt weiter an und fordert entsprechende Angebote.“ Forst betont, dass die NRW-Bank bei entsprechen Bauprojekten mit öffentlichen Förderdarlehen unterstützen könne.
In Dortmund und Essen kein dauerhaftes Einwohner-Minus
Laut aktueller Bevölkerungsvorausberechnung soll die Zahl der Einwohnerinnen und Einwohner in Nordrhein-Westfalen bis zum Jahr 2030 um 0,2 Prozent und bis zum Jahr 2050 um 1,7 Prozent schrumpfen. Das Land zwischen Rhein und Weser wird sich dem Modell von IT-NRW zufolge aber sehr unterschiedlich entwickeln. Dauerhaftes Wachstum prognostizieren die Statistiker allein für Köln, Düsseldorf, Bonn, Wuppertal und Remscheid). Für Aachen und Leverkusen wird „eine stagnierende Entwicklung im niedrigen, positiven Bereich“ angenommen.
Auch interessant
Das Ruhrgebiet und das Sauerland gehören laut IT-NRW zu den Regionen, in der die Bevölkerung tendenziell schrumpfen wird. Allerdings mit Abstufungen. Bis 2050 werde Dortmund zuerst wachsen und später Bevölkerung verlieren. In Essen soll der Trend genau umgekehrt verlaufen. Herne steht für eine Kommune mit stagnierender Entwicklung im leicht negativen Bereich. Für das übrige Revier erwarten die Statistiker einen „dauerhaften Rückgang“ der Zahl der Einwohnerinnen und Einwohner.
„Der demografische Wandel zeigt sich insbesondere an der Abnahme der Gruppe der 45- bis unter 65-Jährigen, während die Gruppe der 65- bis unter 75-Jährigen und 75-Jährigen und Älteren wachsen“, schreibt die NRW-Bank in ihrem am Montag veröffentlichten aktuellen Wohnungsmarktbericht und leitet daraus die Forderung ab: „Die Wohnungsmärkte des Landes Nordrhein-Westfalens müssen sich also noch stärker an den Bedürfnissen dieser Gruppen orientieren.“