Essen. In der Neujahrsnacht stellten Handynutzer einen Datenrekord auf. Weil wegen Corona zu Hause gefeiert wurde, liefen erstmals die Festnetze heiß.

Die Corona-Krise hinterlässt in allen Lebensbereichen ihre Spuren: In der Neujahrsnacht wurden nicht nur so viele Grüße per Smartphone verschickt wie noch nie. Weil große Partys wegen der Pandemie untersagt waren, gingen nach Angaben der Telekommunikationsanbieter zudem die weitaus meisten Wünsche für 2022 über das heimische WLAN in alle Welt.

Vor allem in den deutschen Großstädten liefen die Handys heiß, um Fotos von gefüllten Sektgläsern oder Videos vom Tischfeuerwerk an Freunde und Verwandte zu verschicken. Der Netzbetreiber Telefonica/O2 registrierte in der ersten Stunde des neuen Jahres ein Datenvolumen, das 35 Prozent größer war als zu Silvester 2020/21. Dieses Plus beobachtete auch die Deutsche Telekom.

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Das Datenfeuerwerk fiel in Berlin mit 30.500 Gigabyte am üppigsten aus. Aber auch an Rhein und Ruhr wurden deutlich mehr digitale Grüße verschickt als im Vorjahr. Dortmund, Duisburg und Essen landeten mit rund 4000 Gigabyte gleich hinter Hamburg, München, Köln, Hannover, Frankfurt und Düsseldorf. Zwischen Mitternacht und 1 Uhr am 1. Januar führten Kunden von Telefonica/O2 überdies 13,5 Millionen Telefonate.

Vodafone: Die meisten Grüße kamen per Festnetz

Beim Düsseldorfer Telekommunikationsriesen Vodafone fiel auf, dass sich der Anteil der Grüße, die via WLAN des eigenen Festnetzanschlusses verschickt wurden, im Vergleich zum Jahreswechsel 2019/20, dem letzten vor der Pandemie, um 60 Prozent anstiegen. Zwischen 20 Uhr am Silvesterabend und 3 Uhr am Silvestermorgen rauschten 200.000 Gigabyte Daten durch das Vodafone-Netz. Das entspricht nach Berechnungen des Unternehmens einer Datenmenge, die benötigt werde, um 700 Jahre lang am Stück Serien oder Filme bei Netflix zu streamen.

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Das Festnetz transportierte demnach insgesamt 14 Mal so viele Daten in der Silvesternacht wie das Mobilfunknetz, obwohl auch dort das Volumen leicht angestiegen ist. „Ein Blick in unsere Netze zeigt deutlich: Die Menschen waren an Silvester weniger unterwegs als in Zeiten vor Corona“, zieht Hannes Ametsreiter, Deutschlandchef von Vodafone, eine Bilanz des Jahreswechsels.

Während die meisten Fotos und Videos über Messenger-Dienste wie Whatsapp oder Netzwerke wie Facebook und Instagram verschickt wurden, blühte in der Neujahrsnacht auch die gute alte SMS wieder auf. Über das Vodafone-Netz wurden in den ersten 60 Minuten des neuen Jahres rund 600.000 Kurznachrichten verschickt. Das waren in etwa so viele wie im Vorjahr.