Bochum. Vonovia will 30.000 Dächer mit Photovoltaikanlagen ausstatten, um CO2 einzusparen. Bochumer Konzern will dafür 240 Millionen Euro investieren.

Während die Politik noch darum ringt, ob neue Dächer künftig mit Photovoltaik-Anlagen bestückt werden müssen, geht der Wohnungskonzern Vonovia selbst voran. Das Bochumer Dax-Unternehmen kündigte am Dienstag an, bundesweit 30.000 Dächer mit Sonnenmodulen bestücken zu wollen.

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In Bochum-Weitmar testet Vonovia gerade, wie Klimaneutralität für Gebäude gelingen kann. Ein Elektrolyseur zur Produktion von Wasserstoff aus Strom, Brennstoffzellen und Wärmepumpen sind hier im Einsatz. Der Strom kommt von den Dächern. Nach dem erfolgreichen Abschluss des 1000-Dächer-Programm gab Konzernchef Rolf Buch nun den Startschuss zu neuen Investitionen. Sein Ziel: Jedes geeignete Dach über seinen rund 400.000 Wohnungen in Deutschland soll eine Photovoltaikanlage erhalten.

Klimaneutrale Gebäude angestrebt

Bis 2024 will Vonovia den Ausbau verzehnfachen. Ab 2030 will der größte deutsche Vermieter jährlich 194 Millionen Kilowattstunden Strom aus Sonnenenergie produzieren und auf diese Weise 76.500 Tonnen des klimaschädlichen CO2 vermeiden. Bis 2050 sollen alle geeigneten 30.000 Dächer mit Photovoltaik-Anlagen bestückt sein.

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„Wir haben uns dem Klimaschutz verschrieben und arbeiten intensiv daran, einen klimaneutralen Gebäudebestand zu erreichen. Der Einsatz erneuerbarer Energien ist dabei ein entscheidender Beitrag“, erklärt Buch. Seit 2018 habe Vonovia insgesamt 16 Millionen Euro für mehr als 1000 Sonnendächer investiert. Bis 2030 sollen etwa 17.000 Dächer dazukommen.

Vonovia will Kosten von 240 Millionen Euro selbst tragen

Den selbst erzeugten Grünstrom will Vonovia für Wärmeerzeugung, Ladeinfrastruktur für die E-Mobilität und Mieterstrom nutzen. „Die Kosten in Höhe von etwa 240 Millionen Euro bis 2030 trägt Vonovia. Die Mieterinnen und Mieter profitieren durch langfristig günstige Strompreise“, sagt Buch.

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Weil Dienstleister und Handwerker in der Solarbranche fehlten, will Vonovia den Solarausbau in Eigenregie schultern. „Seit 2020 installieren unternehmenseigene Handwerker die Anlagen selbst. Um die Kapazitäten erweitern zu können, brauchen wir zusätzliche Fachkräfte“, betont Rafael Wilke, Leiter Energieerzeugung bei Vonovia. Das Unternehmen suche Dachdecker, Elektriker und Projektleiter gesucht. Bundesweit will Vonovia damit etwa 100 neue Arbeitsplätze schaffen.

Ministerin Scharrenbach lobt Eigeninitiative

NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach lobt den Weg. Vonovia sei ein Beispiel für Eigeninitiative bei der Klimawende. „Statt in den weit verbreiteten Ruf nach der Solarpflicht einzustimmen, wird Vonovia selbst aktiv und setzt auf Mieterstrom. Strom, der auf dem Dach erzeugt und den Mieterinnen und Mietern direkt zur Verfügung gestellt wird, hat Vorbildcharakter. Es ist eine intelligente Variante der Energieerzeugung“, sagte die Ministerin in Bochum.