Düsseldorf. Die Rabattschlacht am Black Friday hat das Weihnachtsgeschäft bei Media Markt und Saturn geschmälert. Der Konzern will die Filialen schrumpfen.
Die kriselnden Elektronikketten Media Markt und Saturn erholen sich nur langsam: Vor allem das gute Geschäft rund um den Black Friday Ende November des vergangenen Jahres, aber auch Personalabbau ließen den Nettogewinn des Mutterkonzerns Ceconomy im ersten Quartal des neuen Geschäftsjahres steigen. Allerdings viel das so wichtige Weihnachtsgeschäft deshalb schwächer aus.
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Ceconomy-Chef Bernhard Düttmann sprach am Freitag bei der Vorlage der Quartalszahlen von „Vorzieheffekten“. Weil die aus den USA auch nach Deutschland übergeschwappten Rabattschlachten zwischen dem Black Friday und dem Cyber Monday im vergangenen Jahr bis in die Adventszeit reichten, hätten viele Kunden den Kauf ihrer Weihnachtsgeschenke vorgezogen. „Am Samstag waren unsere Filialen unheimlich voll. Danach ist es wieder ganz deutlich zurückgegangen“, so Duttmann. „In der Woche vor Weihnachten hatten wir dann aber wieder ein sehr gutes Geschäft“, ergänzte Ceconomy-Finanzchefin Karin Sonnenmoser.
Am Black Friday eine Million Artikel mehr verkauft
Media Markt und Saturn haben offenbar aus der Vergangenheit gelernt. 2018 hatten die beiden Ketten den Kundenansturm logistisch unterschätzt und die Preise so stark nach unten gedrückt, dass sie nichts mehr am umsatzstärksten Tag des Jahres verdienen konnten.
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Im vergangenen Jahr, so Ceconomy-Chef Düttmann, sei nun genug Ware auf Lager gewesen, habe die IT stabil funktioniert. Von Donnerstag bis Montag der Cyber-Woche verzeichneten die Websites nach Ceconomy-Angaben 15 Prozent mehr Online-Käufer als im Vorjahreszeitraum. Die Läden besuchten zwei Prozent mehr Kunden.
Fernseher, Smartphones und Staubsauger vorn
Media Markt und Saturn verkauften rund eine Million Artikel mehr als an den fünf Tagen 2018. Nach Düttmanns Angaben gingen am besten Fernseher und Smartphones des Herstellers Samsung, aber auch Staubsauger von Dyson. Bei vorinstallierten Handys und Notebooks, die Kunden sofort nutzen können, verzeichneten Media Markt und Saturn ein Umsatzplus von rund 60 Prozent, bei der Aufbringung von Display-Schutz sogar 68 Prozent.
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Der Erfolg dieser Serviceangebote, zu denen auch Reparaturen und Garantieverlängerungen gehören, spielt dem Management in die Karten. Der geplante Ausbau ist Bestandteil des Zukunftskonzepts, das der Vorstand am 26. März präsentieren will. Dazu gehört auch die Verkleinerung der Filialen. „Die Fläche wird kontinuierlich schrumpfen“, kündigte Düttmann an. Nach seinen Angaben haben die rund 1000 Filialen in Europa aktuell eine Durchschnittsgröße von 2600 Quadratmetern. Angestrebt seien 1800 bis 2000 Quadratmeter. „Unsere Standardmärkte sind heute noch zu groß“, sagte der Ceconomy-Chef.
Unter dem Strich sanken die Ceconomy-Umsätze im Weihnachtsquartal um 0,8 Prozent auf 6,8 Milliarden Euro. Dazu trugen auch Probleme auf dem polnischen Markt bei. Allerdings zeigte das im April gestartete Sparprogramm Wirkung. Bis Ende März verlassen rund 600 Mitarbeiter das Unternehmen. Trotz der Kosten für Abfindungen erhöhte sich der Nettogewinn um fast 60 Prozent auf 170 Millionen Euro.