Rheda-Wiedenbrück. Clemens Tönnies ist in Europa ein Riese in der Fleischbranche. Jetzt will sein Unternehmen auch den Schweinemarkt in China erobern.

Deutschlands größter Schweineschlachter, die Tönnies Holding aus Ostwestfalen, nimmt China ins Visier. Das Familienunternehmen mit dem auf Eis gelegten Schalke-Boss Clemens Tönnies an der Spitze kündigt an, in der Region Sichuan eine halbe Milliarde Euro in ein Joint-Venture mit der chinesischen Dekon-Group, um ein Schlacht- und Zerlegezentrum nach ostwestfälischem Vorbild zu bauen. Die Grundsteinlegung soll laut Tönnies Holding bereits 2020 stattfinden.

Nachfrage nach Schweinefleisch wächst

„Die Nachfrage nach Schweinefleisch in China und vielen weiteren asiatischen Ländern ist groß und wird in den kommenden Jahrzehnten weiter wachsen“, sagt Clemens Tönnies, geschäftsführender Gesellschafter der Tönnies Holding. „Dieses Jointventure ist der nächste Schritt unserer Internationalisierung. Damit bringen wir das Know-how über die Lebensmittelproduktion nach deutschem Standard in die Welt und stärken die Qualität und Sicherheit der Versorgung in China.“

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Die Kapazität des Betriebes soll im ersten Schritt Schlachtung und Zerlegung von zwei Millionen, später sechs Millionen Schweinen jährlich möglich machen. „Wir sind stolz gemeinsam mit unserem Partner der Dekon Group ein neues Kapitel der Unternehmensgeschichte aufzuschlagen“, erklärt Tönnies CEO Andres Ruff, bei der Unterzeichnung auf der Handelsmesse Western China International Fair. „Mit unserem Know-how in der Schlachtung und Zerlegung von Schweinen sowie dem Wissen über Voraussetzungen, Sicherheit und Hygiene bei der Produktion von Lebensmitteln, können wir die Schweinefleischproduktion für den chinesischen Markt weiter stärken.“

„In Sichuan wird der erste Betrieb nach europäischem Standard für Schweinefleischprodukte gebaut. Von der Zucht über die Schlachtung bis zur Verarbeitung werden wir eine vollständige Integration in die Lebensmittelgewinnung erreichen,“ sagt Wang Degen, CEO der Dekon Group, nach der Vertragsunterzeichnung.