Essen/Köln. . In den Filialen von Karstadt/Kaufhof sollen „nur“ 1000 statt 1800 Stellen wegfallen. Konzern einigt sich mit Betriebsrat auf einen Sozialplan.

Bei der Sanierung des Warenhauskonzerns Kaufhof, der mit dem Wettbewerber Karstadt fusioniert wurde, sollen offenbar weniger Arbeitsplätze wegfallen als geplant. Der „Kölner Stadtanzeiger“ berichtet unter Berufung auf den Betriebsrat, dass in den Kaufhof-Filialen rund 1000 statt 1800 Stellen gestrichen werden sollen. Zudem habe sich die Arbeitnehmerseite mit dem Unternehmen auf einen Sozialplan geeinigt.

„Wir konnten Schlimmeres verhindern“, sagt Kaufhof-Gesamtbetriebsratsvorsitzender Peter Zysik dem „Kölner Stadtanzeiger“. Er habe überdies erreichen können, dass auch Mitarbeiter, die seit Herbst 2018 das Unternehmen verlassen haben, in die Abbauzahlen eingerechnet werden. Karstadt/Kaufhof wollte sich zu der Einigung nicht äußern.

Stellenaufbau in Essen

Nach der Fusion hatte der Konzern mitgeteilt, dass rund 1000 Vollzeitstellen in Führung und Verwaltung wegfallen und weitere 1600 Vollzeitstellen in den Filialen wegfallen sollen. In der bisherigen Kaufhof-Zentrale am Standort Köln verbleiben nur noch wenige Verwaltungseinheiten. Im Gegenzug werden in der bisherigen Essener Karstadt-Zentrale 400 Stellen aufgebaut.

Der Interessenausgleich und Sozialplan, der nach mehrmonatigen Verhandlungen abgeschlossen worden sei, sieht nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ für die Mitarbeiter eine Abfindungssumme vor, die maximal 18 Monatsgehälter beträgt. Die nach der Länge der Betriebszugehörigkeit gestaffelte Regelung stößt bei vielen Kaufhof-Angestellten auf Kritik, weil sie dem Bericht zufolge in Teilen weit hinter der bisher gültigen Gesamtbetriebsvereinbarung zurück bleibe, die mit dem vorherigen Eigentümer HBC ausgehandelt worden war.

Am Dienstag sollen die Mitarbeiter in einer Betriebsversammlung informiert werden.