Düsseldorf. . Rekordumsätze am Black Friday verschaffen Media Markt und Saturn wieder Luft. Vor allem Saugroboter gingen gut. Hohe Abfindungen drücken Gewinn.

Der radikale Umbau der Elektronikketten Media Markt und Saturn zeigt erste Erfolge. Nach drei Quartalen der Stagnation konnte die Konzernmutter Ceconomy im Weihnachtsquartal 2018 wieder ein Plus einfahren. Der Gewinn geht aber weiter zurück. Der 34 Millionen Euro teure Abschied von 16 Top-Managern belastet die Bilanz.

2017 war der Black Friday noch ein schwarzer Tag für die Elektronikketten Media Markt und Saturn. Das Unternehmen patzte an dem verkaufsstarken Tag. Ein Jahr später, am 23. November 2018, verbuchte Media Saturn jedoch die besten Umsätze. Vor allem die hohe Nachfrage nach Saugrobotern befreite den Mutterkonzern Ceconomy vorerst aus der Krise.

Eine Million Bestellungen an einem Tag

Der Black Friday, der in USA traditionell das für den Handel so wichtige Weihnachtsgeschäft einläutet, erlangt auch in Deutschland immer größere Bedeutung. Im Minutentakt preisen die Händler Schnäppchen im Internet an. 2017 hatte Media Saturn am 23. November überhaupt nicht von dem Hype profitieren können. Für das vergangene Jahr zieht Bernhard Düttmann, Interims-Finanzchef der Ceconomy, nun eine positive Bilanz.

„Wir sind deutlich disziplinierter in den Black Friday gegangen und waren besser vorbereitet“, sagte der Manager am Freitagmorgen bei der Präsentation der Zahlen für das erste Quartal des laufenden Geschäftsjahres. Frühzeitige Verhandlungen mit Lieferanten und die zentrale Steuerung der Schnäppchen-Angebote haben sich nach Düttmanns Worten bewährt. „Wir hatten am Black Friday einen Rekordumsatz und eine Million Orders im Onlinegeschäft“, sagte er. Neben Saugrobotern seien Fernseher, Mobilfunk und Unterhaltungselektronik gut gelaufen.

Media Saturn punktet auch im Weihnachtsgeschäft

Mit positiven Geschäften am Black Friday nach einem schwachen Oktober und dem folgenden Weihnachtsgeschäft haben sich Media Markt und Saturn wieder auf Erholungskurs begeben. „Nach drei Quartalen Stagnation wachsen wir wieder und bauen unseren Marktanteil aus“, so Düttmann. Ceconomy steigerte den Umsatz von Oktober bis Dezember 2018 vor allem aufgrund des Online-Geschäfts um 1,7 Prozent auf 6,879 Milliarden Euro. Der Umsatz im Netz legte um 28 Prozent zu und macht nach Düttmanns Angaben inzwischen 14,6 Prozent des gesamten Geschäfts aus.

Hohe Aufwendungen für ehemalige Manager

Der Onlinehandel war für Media Saturn über Jahre die größte Baustelle. Hoch gesteckte Ziele wurden nicht erreicht. Die Düsseldorfer hinkten ihrer Konkurrenz hinterher. Nach der Abspaltung vom Handelskonzern Metro 2017 wurden die Defizite immer sichtbarer. Nach mehreren Gewinn-Warnungen musste im Oktober 2018 Ceconomy-Chef Pieter Haasgehen. Finanzvorstand Mark Frese folgte Ende Dezember.

Mit den beiden Spitzen verließen nach Angaben von Interims-Finanzchef Düttmann 14 weitere Top-Manager aus der ersten und zweiten Reihe das komplex aufgebaute Unternehmen. Rund 34 Millionen Euro lässt sich Ceconomy die Rochade kosten. Das drückt auf die Bilanz: Trotz Umsatzsteigerung im Quartal von Oktober bis Dezember 2018 sank der operative Ertrag (Ebitda) um 17 Prozent auf 291 Millionen Euro.

Jörn Werner wird Vorstandsvorsitzender der Ceconomy.
Jörn Werner wird Vorstandsvorsitzender der Ceconomy. © Handout

>>> „Jahr des Umbruchs“ bei Ceconomy

Zum 1. März soll der frühere ATU-Chef Jörn Werner den Vorstandsvorsitz bei Ceconomy übernehmen.

Im „Jahr des Umbruchs“, so Finanzchef Düttmann, soll die Holding in Düsseldorf gestärkt und Aufgaben wie Logistik dort zentralisiert werden.