Essen. . Eon treibt die Pläne zur Zerschlagung der RWE-Tochter Innogy voran. Die Wettbewerbshüter der EU müssen zustimmen. Der Fall liegt nun in Brüssel.
Das Essener Energiekonzern Eon hat die geplante Übernahme der RWE-Tochter Innogy bei der EU-Kommission in Brüssel angemeldet. Damit komme Eon dem Ziel, die mit RWE vereinbarte Transaktion ab Mitte dieses Jahres umzusetzen, einen wichtigen Schritt näher, sagte Eon-Chef Johannes Teyssen. „Auch sonst liegen wir bei der Vorbereitung der geplanten Integration von Innogy voll im Plan und kommen gut voran.“ Die europäische Wettbewerbsbehörde muss grünes Licht geben, damit Eon den Deal mit dem langjährigen Rivalen RWE abschließen kann. Der Essener Energiekonzern Innogy soll zerschlagen werden.
Vor wenigen Wochen hatte Teyssen in einem Interview mit unserer Redaktion angekündigt, dass die betroffenen Beschäftigten im neuen Jahr individuell Klarheit über ihre berufliche Zukunft bekommen sollen. „Diese Entscheidungen fallen 2019, allerdings voraussichtlich nicht vor dem Sommer“, erklärte Teyssen. Er rechne im Laufe dieses Jahres auch mit ersten organisatorischen Zusammenführungen im Zuge der Innogy-Übernahme.
Zehntausende Mitarbeiter betroffen
Eon und RWE hatten sich im März 2018 darauf geeinigt, die RWE-Tochter Innogy mit ihren mehr als 40.000 Beschäftigten untereinander aufzuteilen. Nach der Zerschlagung von Innogy soll Eon etwa 70.000 Beschäftige haben – und RWE knapp 23.000. Eon rechnet damit, dass bis zu 5000 Jobs wegfallen.
„Die Baustelle wird 2019 eröffnet“, sagte Teyssen in unserem Interview. „Es wird Überschneidungen in den Organisationen von Eon und Innogy geben, und an bestimmten Stellen gehen bei einer erfolgreichen Übernahme auch Arbeitsplätze verloren. Entscheidend ist, dass wir den Umbau sozialverträglich und anständig gestalten. Darauf können sich die Mitarbeiter verlassen.“
Auswirkungen auf Wettbewerb werden geprüft
Der Anmeldung der Übernahme bei der EU ist nach Angaben von Eon ein „umfangreiches Vorverfahren“ vorausgegangen. In dieser Phase habe der Essener Konzern bereits umfassende Informationen und Datenmaterial zur Transaktion an die EU-Kommission in Brüssel übermittelt. Die Kommission werde nun in dem förmlichen Verfahren eventuelle Auswirkungen der Innogy-Übernahme auf den Wettbewerb in Europa prüfen.
Die Pläne der beiden Revierkonzerne sehen vor, dass sich Eon auf die Bereiche Vertrieb und Netze konzentriert, RWE auf die Stromerzeugung. So bekommt der Braunkohlekonzern RWE auch das Ökostromgeschäft von Eon und Innogy.