Hamburg/Ulm. “100 Prozent Polyester“ stand auf den Etiketten der Mützen - tatsächlich waren die Bommeln aus echtem Pelz gefertigt. Anders als zunächst gedacht, handelte es sich allerdings nicht um Katzenfell, sondern um Fell von Marderhunden. Das gab die Modekette Tom Tailor am Mittwoch bekannt.
In Bommeln von Strickmützen der Modekette Tom Tailor ist Fell von Marderhunden verarbeitet worden. Das zeige ein unabhängiges Laborgutachten, teilte das Unternehmen in Hamburg mit.
Grund für die Analyse war der Vorwurf der Tierschutzorganisation Animals' Liberty, die Bommel seien aus Katzenfell gefertigt worden. Auch die Ulmer Drogeriemarktkette Müller wurde mit den Vorwürfen konfrontiert. Dort stehen Ergebnisse von Laboruntersuchungen noch aus, wie eine Sprecherin am Mittwoch sagte. Beide Unternehmen hatten die Mützen bereits im Dezember 2013 aus dem Handel genommen. Kunden, die die Mützen gekauft haben, können sie in den Filialen zurückgeben und bekommen den Kaufpreis erstattet.
Tom Tailor will Mützen vernichten
Tom Tailor erklärte, da kein Hauskatzenfell verarbeitet worden sei, habe man nicht gegen das Handelsverbot für Katzenfell in der EU verstoßen. "Beim Marderhund handelt es sich um eine Wildtierart, die vor allem in Sibirien und Asien vorkommt und nicht unter das EU-Handelsverbot fällt", hieß es in der Stellungnahme.
Das Unternehmen bedauerte gleichwohl in der Mitteilung, dass entgegen seiner Prinzipien Echtfell verwendet wurde. Es handele sich um einen Einzelfall. "Bei Tom Tailor gilt klar die Regel, keinen Echtpelz zu verwenden." Auf Facebook bedankte sich der Konzern bei den Nutzern für Diskussion und Anregungen der vergangenen Tage und erklärte: "Wie viele von euch vorgeschlagen haben, werden wir die betroffenen Mützen vernichten, um uns von der Verarbeitung von Echtfell klar zu distanzieren." (dpa/WE)