Essen. Für Vereine bedeutet die Umstellung auf das neue Banksystem Sepa jede Menge Arbeit. Briefköpfe und Rechnungen werden geändert. Mitglieder müssen über das neue Verfahren informiert werden. Doch drei Viertel aller deutschen Vereine haben sich noch nicht einmal für das neue Verfahren angemeldet.

Neue Briefköpfe, neue Rechnungen, neue Einzugsermächtigungen. Viele ehrenamtliche Arbeitsstunden. Deutschlands Vereine stecken im Stress. Denn ab Februar 2014 müssen sie auf das neue, europaweite, Zahlungssystem Sepa umstellen. Dann ist es vorbei mit den alten Kontonummern und Bankleitzahlen. An ihre Stelle rückt die IBAN (International Bank Account Number), eine 22-stellige Kombination aus Zahlen und Buchstaben. Sportvereine sind ebenso betroffen wie Kegelclubs, Kleingärtnervereine oder Chöre. Stellen die Vereine nicht um, können sie in Zukunft keine Mitgliedsbeiträge mehr einziehen. Die Finanzierung des Vereins wäre bedroht.

Bisher herrscht allerdings noch jede Menge Nachholbedarf. Nur etwa ein Viertel der 580.000 Vereine in Deutschland hat bisher bei der Bundesbank eine sogenannte Gläubiger-Identifikationsnummer angefordert. Vereine brauchen diese Nummer zum Beispiel um von ihren Mitgliedern per Lastschriftverfahren Beiträge einzuziehen. Ohne diese Nummer geht gar nichts bei Sepa.

Zusätzliche Info-Veranstaltungen waren nötig

"Ich habe es noch gar nicht geschafft mich in alle Unterlagen einzulesen", sagt Brigitte Heyden, Kassiererin beim ASV Duisburg. Auf einer Infoveranstaltung hat sie ein dickes Heft mit Infos bekommen, später gab es noch eine lange E-Mail von der Bank. Eine Gläubiger-Identifikationsnummer will Heyden erst in den kommenden Tagen beantragen. Dann sollen auch die Mitglieder über das neue Abbuchungsverfahren informiert werden. Ehrenamtliche Kassierer haben derzeit viel zu tun. Trotzdem geht Brigitte Heyden davon aus, dass ihr Verein es schafft bis Anfang 2014 auf das neue Verfahren umzustellen.

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Um den Duisburger Sportvereinen zu helfen hat der Stadtsportbund Duisburg seit April bereits drei Infoveranstaltungen angeboten, in denen ein Sparkassenmitarbeiter den Vereinen erklärt hat worauf sie bei der Umstellung auf Sepa achten müssen. "Eigentlich hatten wir nur zwei Veranstaltungen eingeplant", sagt Nicole Kons vom Stadtsportbund. Die Nachfrage sei aber so groß gewesen, dass eine weitere Info-Veranstaltung nötig wurde.

Kleingärtnerverein arbeitet schon einen Monat an Umstellung 

Über 150 Vereinsvertreter kamen insgesamt. "Normalerweise machen sich die Vereine bei so etwas sehr rar. Gerade wenn eine Info-Veranstaltung am Abend ist." Die Unsicherheit ist bei vielen Vereinen groß, ebenso die Unklarheiten. "Der Sparkassenmitarbeiter, der den Vortrag gehalten hat, ist wegen der vielen Fragen kaum dazu gekommen seinen Vortrag zu halten", sagt Kons.

Bochums ältester Kleingärtnerverein, der Kleingärtnerverein Bochum Ehrenfeld, hat die Umstellung bereits vor einem Monat in Angriff genommen. Etwa 20 Stunden Arbeit habe er bisher investiert, schätzt Kassierer Rolf Schaefers, der die Umstellung managt. Die Gläubiger-Identifikationsnummer zu ergattern sei noch die leichteste Übung, meint Schaefers. Die könne man einfach im Internet bei der Bundesbank beantragen. "Erst danach wird es kompliziert."

Jedes Mitglied muss angeschrieben werden

Schaefers musste die Bankdaten aller 111 Vereinsmitglieder in ein Programm eingeben, das die alten Kontodaten in die neue IBAN umrechnet - und anschließend natürlich auch aufschreiben. Das sei aber immer noch einfacher, als alle Mitglieder um ihre neuen Bankdaten zu bitten, sagt Schaefers. Und weil alle bereits bestehenden Einzugsermächtigungen durch Sepa hinfällig werden, musste der 71-Jährige anschließend alle Vereinsmitglieder per Post um eine neue Einzugsermächtigung bitten. Der Rücklauf sei bisher aber sehr gut.

"Die Mitglieder haben viel Verständnis", sagt Schaefers, dessen Arbeit längst noch nicht getan ist. Briefbögen müssen geändert werden, ebenso Rechnungsvordrucke. Auch eine neue Software zur Verwaltung des Vereinskontos muss Schaefers noch besorgen. "Das wird mich in den kommenden Wochen noch sehr beschäftigen."

Privatkunden haben es leichter

Vergleichsweise ruhig haben es da Privatkunden. Wer etwa einen Dauerauftrag für die Überweisung der Miete angelegt hat, muss diesen nicht ändern. Hier rechnet die Bank die alten Kontodaten automatisch in die neue IBAN um. Die IBAN herauszufinden ist übrigens gar nicht so schwierig. Sie steht seit Jahren unbemerkt auf jedem Kontoauszug und ist auch über das Online-Banking schnell einzusehen. Sogar auf vielen neu ausgestellten EC-Karten findet sich die IBAN bereits.

Polizei jagt Cyber-Bankräuber

In Düsseldorf und Essen nahmen die Überwachungskameras diese beiden Männer bei ihren Taten auf.
In Düsseldorf und Essen nahmen die Überwachungskameras diese beiden Männer bei ihren Taten auf. © Polizei Düsseldorf
In Düsseldorf und Essen nahmen die Überwachungskameras diese beiden Männer bei ihren Taten auf.
In Düsseldorf und Essen nahmen die Überwachungskameras diese beiden Männer bei ihren Taten auf. © Polizei Düsseldorf
Alleine in Düsseldorf haben die Kriminellen 322.000 Euro an Geldautomaten erbeutet. Die Karte zeigt, an welchen Automaten Geld abgehoben wurde.
Alleine in Düsseldorf haben die Kriminellen 322.000 Euro an Geldautomaten erbeutet. Die Karte zeigt, an welchen Automaten Geld abgehoben wurde. © Polizei Düsseldorf
Diese Bilder zeigen die Tatorte in Duisburg.
Diese Bilder zeigen die Tatorte in Duisburg. © Polizei Düsseldorf
Diese Bilder zeigen die Tatorte in Duisburg.
Diese Bilder zeigen die Tatorte in Duisburg. © Polizei Düsseldorf
Diese Bilder zeigen die Tatorte in Duisburg.
Diese Bilder zeigen die Tatorte in Duisburg. © Polizei Düsseldorf
Diese Bilder zeigen die Tatorte in Duisburg.
Diese Bilder zeigen die Tatorte in Duisburg. © Polizei Düsseldorf
Diese Bilder zeigen die Tatorte in Duisburg.
Diese Bilder zeigen die Tatorte in Duisburg. © Polizei Düsseldorf
Diese Bilder zeigen die Tatorte in Duisburg.
Diese Bilder zeigen die Tatorte in Duisburg. © Polizei Düsseldorf
Diese Bilder identifizieren einen der Kriminellen, der in Franfurt in Aktion war.
Diese Bilder identifizieren einen der Kriminellen, der in Franfurt in Aktion war. © Polizei Düsseldorf
Diese Bilder identifizieren einen der Kriminellen, der in Franfurt in Aktion war.
Diese Bilder identifizieren einen der Kriminellen, der in Franfurt in Aktion war. © Polizei Düsseldorf
Diese Bilder identifizieren einen der Kriminellen, der in Franfurt in Aktion war.
Diese Bilder identifizieren einen der Kriminellen, der in Franfurt in Aktion war. © Polizei Düsseldorf
Aufnahmen aus Mannheimer Banken.
Aufnahmen aus Mannheimer Banken. © Polizei Düsseldorf
Aufnahmen aus Mannheimer Banken.
Aufnahmen aus Mannheimer Banken. © Polizei Düsseldorf
Diese Aufnahmen zeigen die Kriminellen in Bremen in Aktion.
Diese Aufnahmen zeigen die Kriminellen in Bremen in Aktion. © Polizei Düsseldorf
Diese Aufnahmen zeigen die Kriminellen in Bremen in Aktion.
Diese Aufnahmen zeigen die Kriminellen in Bremen in Aktion. © Polizei Düsseldorf
Diese Aufnahmen zeigen die Kriminellen in Bremen in Aktion.
Diese Aufnahmen zeigen die Kriminellen in Bremen in Aktion. © Polizei Düsseldorf
Diese Aufnahmen zeigen die Kriminellen in Bremen in Aktion.
Diese Aufnahmen zeigen die Kriminellen in Bremen in Aktion. © Polizei Düsseldorf
Diese Aufnahmen zeigen die Kriminellen in Bremen in Aktion.
Diese Aufnahmen zeigen die Kriminellen in Bremen in Aktion. © Polizei Düsseldorf
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Privatleute müssen sich zudem auch kaum neue Ziffern merken. Denn die IBAN setzt sich aus einer Länderkennung (in Deutschland ist das die Kennung "DE") sowie der gewohnten Bankleitzahl und Kontonummer zusammen. Lediglich eine zweistellige Prüfziffer, die auf die Länderkennung folgt, ist neu. Außerdem haben die Deutschen es mit einer 22-stelligen IBAN noch vergleichsweise gut getroffen. Auf Malta müssen sich die Bürger bald mit 31 Stellen herum schlagen.