Berlin. Seit Anfang 2011 müssen Banken am Geldautomaten anzeigen, wie hoch die Gebühren sind, die Kunden anderer Banken zahlen müssen. Der Erfolg dieser Regelung ist allerdings gering: Die Kosten liegen im Schnitt bei knapp vier Euro. Die höchsten Gebühren erhebt eine Sparkasse, die niedrigsten die Privatbanken.
Die seit einem Jahr geltende Pflicht für Banken, die Gebühren am Geldautomaten vor dem Abheben anzugeben, zeigt nur begrenzt Wirkung: Zwar seien die Fremdabhebegebühren zunächst gesunken, im vergangenen halben Jahr allerdings habe es kaum mehr Bewegung nach unten gegeben, erklärte das Finanzportal Biallo am Donnerstag. Im Schnitt werden für das Abheben am Automaten einer fremden Bank immer noch fast vier Euro fällig.
Die Bundesregierung hatte die Banken zu Beginn des vergangenen Jahres verpflichtet, Bankkunden an den Geldautomaten jedes Mal mitzuteilen, wie teuer das Geldabheben für sie wird. Auf diese Weise sollte es jedem ermöglicht werden, teure Automaten zu meiden. Der Wettbewerb zwischen den Banken sollte so für insgesamt niedrigere Gebühren sorgen.
Sparkassen erheben die höchsten Gebühren
Biallo wertete nun die Gebühren von 550 Banken aus. Durchschnittlich kostet es demnach 3,97 Euro, wenn ein Kunde einer anderen Bank den Automaten nutzt. Vor allem die Sparkassen verlangen demnach nach wie vor hohe Gebühren - sie liegen im Schnitt bei 4,31 Euro. Spitzenreiter des Vergleichs sei die Sparkasse Fürstenfeldbruck mit 5,99 Euro. Die Sparkasse Osnabrück hingegen gebe sich mit 1,95 Euro zufrieden.
Deutlich günstiger sind der Untersuchung von Biallo zufolge die Genossenschaftsbanken: Sie verlangen im Schnitt 3,67 Euro. Kulant zeigen sich demnach vor allem PSD Banken, die teilweise nur 1,89 Euro verlangen. Privatbanken nehmen maximal 1,95 Euro. Sie sind die einzigen, die eine Obergrenze einführten. Vor der Neuregelung im vergangenen Jahr hatten sie im Schnitt knapp sechs Euro genommen. (afp)