Stuttgart. Der Spülkasten als Bargelddepot? Schmuck in der Kaffeedose? Lieber nicht. Wer seine Wertsachen zu Hause verwahren will, sollte auf Sicherheit setzen.
Anleger haben es derzeit schwer: Zinsen gibt es für das Ersparte kaum, und die Alternativen erscheinen vielen als riskant. Wohin also mit dem Geld? Unter das Kopfkissen? Davon rät Harald Schmidt von der Polizeilichen Kriminalprävention Stuttgart ab. "Auch skurrile Schlupfwinkel wie Einmachgläser im Küchenschrank oder einzelne Geldscheine in Büchern sind in Diebeskreisen längst bekannt", warnt der Kriminaloberrat. Denn wenn das Geld erstmal weg ist, ist die Wahrscheinlichkeit, es wieder zu bekommen gering. "Die bundesweite Aufklärungsquote liegt bei 15,5 Prozent", sagt Schmidt. Aber selbst wenn der Einbruch aufgeklärt wird, kann die Beute nur selten sichergestellt werden.
Wer trotzdem größere Mengen Bargeld oder seine Wertsachen sicher aufbewahren will, kann das in einem Bankschließfach tun. Je nach Größe, kostet ein Schließfach pro Jahr 30 Euro. "Die Bank hat keine Kenntnis über die Höhe der Summe, die sich in dem Fach befindet", erklärt Tanja Beller vom Bundesverband deutscher Banken. Weil die Nachfrage nach den Schließfächern hoch ist, sollten Kunden sich rechtzeitig darum bemühen.
Schließfach nicht automatisch versichert
Wichtig zu beachten: Der Inhalt eines Bankschließfachs ist nicht automatisch versichert. Das geht aus einer Untersuchung der Stiftung Warentest für die Zeitschrift "Finanztest" (Heft 3/2015) hervor. Von den 38 untersuchten Anbietern hatten 9 keine entsprechende Police im Angebot. Kunden sollten deshalb bei Bedarf eine eigene Versicherung abschließen, die dann nicht nur bei Raub, sondern auch bei Schäden durch Feuer oder Leitungswasser haftet.
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Eine vergleichsweise sichere Variante für das Aufbewahren von Wertvollem zu Hause ist ein Tresor. Den gibt es zu unterschiedlichen Sicherheitsstufen, Preisen und in verschiedenen Größen sowie Ausführungen. Welcher geeignet ist, hängt von der Wohnsituation ab. "Ein Wandtresor kann nicht in jeder Mietwohnung eingebaut werden", erklärt Christian Legermann vom Verband Deutscher Schlüsseldienste Düsseldorf. Dafür seien die Wände oft zu dünn. Der Wandsafe ist im Regelfall einen halben Meter hoch und breit. "Bei diesen Maßen wäre man beim Einbau schon bei den Nachbarn", sagt Legermann.
Der Wandsafe ist besonders sicher
Ein Wandtresor ist eher für Hausbesitzer geeignet. Um ihn zu installieren, muss ein Loch in die Wand geschlagen werden. Je nach Aufwand, kann der Einbau zwischen 300 und 400 Euro kosten. Den Tresor gibt es ab 300 Euro. Insgesamt kostet die Anschaffung so bis zu 1000 Euro. "Doch die Montage lohnt sich", betont der Experte. Denn der Wandsafe ist besonders sicher. "Wenn Diebe versuchen einen Tresor zu knacken, gehen sie meistens von der Rückseite oder von oben an ihn heran - da sind die Wände des Safes am dünnsten", erklärt er. Das ist beim Wandtresor unmöglich.
Der Experte empfiehlt den Wandtresor an einem versteckten Ort einbauen zu lassen - etwa hinter einem Bild. "Was im Film funktioniert, ist auch im echten Leben umsetzbar", sagt Legermann. Diebe haben meistens nicht genug Zeit, nach einem Safe zu suchen. "Außerdem ist es fast unmöglich, einen Wandsafe herauszubrechen, ohne dass es einer mitbekommt", sagt der Experte.
Wer sein Geld in einer Mietwohnung sicher einschließen will, kann sich einen Möbeltresor anschaffen. Der wird meistens in die Ecke des Kleiderschranks geschraubt. Der Einbau ist unkomplizierter und dadurch günstiger. "Einen guten Möbeltresor gibt es ab 280 Euro", erklärt Legermann.
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"Der frei stehende Tresor ist für den Hausgebrauch ungeeignet", sagt Legermann. Er wird meistens für gewerblichen Zwecke genutzt. Der Safe sollte mindestens 200 Kilogramm wiegen, damit Diebe ihn nicht einfach wegtragen können. Dadurch ist er für viele Verbraucher zu sperrig.
Schlüssel sind die unsicherste Variante
Ein wichtiger Faktor für die Sicherheit eines Safes ist das Verschluss-System. Verbraucher haben die Wahl zwischen einem mechanischen und einer elektronischen Zahlenkombination. Außerdem gibt es ein Doppelbart-Sicherheitsschloss mit Schlüssel.
"Systeme mit Schlüssel sind die unsicherste Variante, da man sie relativ leicht aufbrechen kann", erklärt der Experte. Auch die mechanische Zahlenkombination sei unsicher, da es Listen mit Grundcodes gibt. Mit dieser Liste ist es möglich, das Schloss im Notfall zu knacken. "Zahlencodes sind am sichersten", sagt er. Dabei kann jeder Kunde einen individuelle Zahlenkombination einprogrammieren und bei Bedarf leicht ändern.
Jedes Tresormodell hat eine bestimmte Sicherheitsstufe. Die benötigte Stufe hängt davon ab, wie hoch die Summe ist, die verwahrt wird. Wer das Geld versichert hat, sollte im Vertrag nachlesen, welche Sicherheitsstufe vorgeschrieben ist. Die gängigste Anforderung für einen Tresor ist Sicherheitsstufe B. Darin sind Summen von 40.000 bis 80.000 Euro versichert. (dpa)