Berlin. . Mehr Fahrgäste, mehr Fracht: Die Deutsche Bahn steht vor einem Umsatzrekord. Geld soll aber nicht so sehr in neue Strecken fließen, eher in das bestehende Netz. Und für die Zukunft peilt die Bahn doppelt so lange Güterzüge wie heute an.
Die Deutsche Bahn steht nach einem "Focus"-Bericht trotz der wachsenden Fernbus-Konkurrenz vor einem Umsatzrekord. Für dieses Jahr strebe das Unternehmen einen Konzernumsatz von 40 Milliarden Euro an gegenüber 39,1 Milliarden Euro im Vorjahr. Die Bahn wollte sich am Sonntag zu den Zahlen nicht äußern. Eine Sprecherin wies auf die Bekanntgabe der Halbjahreszahlen an diesem Donnerstag durch Vorstandschef Rüdiger Grube hin.
Laut "Focus" erhöhte sich der Umsatz bis Ende Juni um rund 350 Millionen Euro. Auf Strecken wie München-Freiburg, Passau-Prag und Dresden-Frankfurt wolle die Bahn eigene Buslinien einsetzen. Beim Gewinn vor Zinsen und Steuern erwartet der Bahnvorstand laut "Focus" eine Steigerung von sieben bis zehn Prozent. Zudem habe die Bahn im ersten Halbjahr mehr Passagiere befördert. Im Nahverkehr stieg die Leistung demnach um 200 Millionen Personenkilometer auf rund 21,38 Milliarden.
Bahn peilt für Zukunft 1,5 Kilometer lange Güterzüge an
Für die kommenden Jahre sieht die Bahn Investitionsbedarf in das bestehende Schienennetz. "Wir müssen das Verhältnis zwischen Ausbau und Bestandserhalt erst einmal klar in Richtung Bestandserhalt schieben", sagte Jörg Sandvoß, Vorstand der Bahntochter DB Netz AG, der Wochenzeitung "VDI nachrichten". Auf den Hauptstrecken seien ausreichend lange Ausweichstellen nötig, damit der Güterverkehr überholt werden könne.
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So soll nach langfristigen Bahnplänen die Länge der Güterzüge verdoppelt werden. "In 10 bis 15 Jahren könnten wir 1500 Meter lange Züge einsetzen. Die Idee ist noch visionär, aber machbar", sagte Logistikvorstand Karl-Friedrich Rausch der "Wirtschaftswoche" (Montag). Damit könnte dann mehr Fracht auf der Schiene transportiert werden, Die längsten Güterzüge mit 835 Meter würden derzeit auf der Strecke von Maschen bei Hamburg ins dänische Padborg eingesetzt. Für längere Güterzüge müssten im deutsche Schienennetz Überholgleise gebaut und die Bremstechnik verbessert werden. (dpa)