Rüsselsheim. Schon jetzt gilt das Internationale Technische Entwicklungszentrum als Prunkstück des Autobauers Opel. Nun wird das ITEZ nochmals gestärkt: GM investiert Millionen, um künftig am Stammsitz Rüsselsheim sparsame Triebwerke zu entwickeln. Das sichert Jobs.
General Motors stärkt den Opel-Stammsitz Rüsselsheim: Für 210 Millionen Euro entsteht ein siebenstöckiger Gebäudekomplex, in dem Ingenieure und Techniker von 2017 an sparsame Triebwerke entwickeln sollen. Den Startschuss für den Bau eines Test- und Entwicklungszentrums für Motoren gab Opel-Chef Karl-Thomas Neumann am Montag.
"Mit dem Investment zeigen wir ganz klar: Opel ist wieder da. Opel greift an", sagte der Vorstandsvorsitzende der Adam Opel AG beim ersten Spartenstich. Der Neubau auf dem Gelände des Internationalen Technischen Entwicklungszentrums (ITEZ) ist die größte Gebäudeinvestition am Standort Rüsselsheim seit der Einweihung des neuen Produktionswerkes im Jahr 2002.
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Das Zentrum wird auf einer Fläche von rund 36 000 Quadratmetern entstehen und unter anderem 43 Motorenprüfstände beherbergen. Es ist Teil einer Investition von 230 Millionen Euro, die die US-Mutter General Motors im Frühjahr 2013 angekündigt hatte. Seinerzeit hatte Neumann betont, dass die Zukunft des Opel-Entwicklungszentrums mit der Zusage gesichert sei: "In Rüsselsheim werden zukünftig auch Motoren und Getriebe für Europa und die ganze Welt entwickelt. Dieser Schritt verleiht uns globale Verantwortung bei der Motorenentwicklung."
Eine neue Generation von Motoren
Denn die Anlage wird Teil der weltweiten GM-Konzernentwicklung sein. Steven Kiefer, Chef der GM Powertrain-Organisation, betonte am Montag: "Rüsselsheim ist für uns das Zentrum für die Entwicklung kleiner und mittlerer Benzinmotoren. Wir setzen auf weltweit vernetztes deutsches Engineering und schaffen mit dem Neubau optimale Arbeitsvoraussetzungen für unsere Fachleute." In Rüsselsheim sollen künftig neue Motoren-Generationen für alle Märkte entstehen, in denen GM vertreten ist.
Neumann bestätigte sein im Juni ausgegebenes Ziel, den Opel-Marktanteil in Europa dank neuer Modelle und Motoren bis 2022 auf 8 Prozent zu steigern - und Konkurrent Ford als zweitgrößten Autobauer Europas zu verdrängen. Dabei sollen die verbrauchsarmen Antriebstechnologien helfen, die künftig in Rüsselsheim entwickelt werden. Die neuen Motoren werden im ungarischen Szentgotthard gebaut.
Die Investition sichert auch Jobs am Stammsitz der Adam Opel AG, wo zuletzt rund 300 Ingenieure eingestellt wurden. Aktuell sind im ITEZ 6250 Ingenieure, Techniker und Designer beschäftigt. (dpa)