Düsseldorf. Die Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes könnte laut Bundesnetzagentur-Chef Jochen Homann eine dämpfende Wirkung auf den Strompreisanstieg haben. Wenig Chancen sieht der Netzagentur-Chef hingegen für eine Genehmigung zur Erhöhung des Briefportos im kommenden Jahr.

Der Präsident der Bundesnetzagentur, Jochen Homann, erwartet von der Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) eine dämpfende Wirkung auf den Strompreisanstieg. "Die EEG-Novelle kann die Kostendynamik brechen", sagte er der "Rheinischen Post". "Das heißt nicht, dass die Strompreise sinken, aber sie werden nicht mehr so schnell steigen", betonte Homann.

Wenig Chancen gibt der Netzagentur-Chef einer Genehmigung für eine Erhöhung des Briefportos im kommenden Jahr. "Dass die Post sich Gedanken macht, ob und welche Änderungsspielräume für 2015 bestehen, ist verständlich. Nach meiner Einschätzung ist der Spielraum für eine sinnvolle Preismaßnahme aber viel zu gering, es sei denn, die Post senkt die Porti für andere Sendungsformate", sagte Homann in dem Interview.

E-Mail verdrängt klassische Briefzustellung

Die Post hatte zuvor ihre Kunden auch für das kommende Jahr auf eine leichte Anhebung des Briefportos eingestimmt. Im Herbst solle dies geprüft werden. Die Netzagentur ist als Regulierungsbehörde für die Genehmigung zuständig. Die Post hatte Anfang 2014 die Preise für Standardbriefe bis 20 Gramm um zwei Cent auf 60 Cent erhöht. Ein Jahr zuvor hatten die Bonner das Porto zum ersten Mal seit zehn Jahren um drei Cent angehoben.

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Anders als die Konkurrenten muss sich der Ex-Monopolist im Briefbereich wegen seiner Marktmacht Preisaufschläge genehmigen lassen. Die Deutsche Post steht in der Sparte unter Druck, weil sie jedes Jahr weniger Briefe befördert: Die klassische Briefzustellung wird immer stärker durch E-Mail und Internet verdrängt. (dpa)