Düsseldorf. . Wegen angeblicher Preisabsprachen will das Bundeskartellamt in der kommenden Woche Bußgelder in Millionenhöhe verhängen. Am härtesten trifft es laut einem Medienbericht wohl den Unternehmer Clemens Tönnies und die Bell-Gruppe, zu der die deutschen Wursthersteller Abraham, Hoppe und Zimbo gehören.

Das Bundeskartellamt will nach Informationen der "Wirtschaftswoche" in der kommenden Woche Bußgelder in einer Gesamthöhe von mehr als 300 Millionen Euro gegen 20 Hersteller von Fleisch- und Wurstwaren verhängen. Insgesamt seien 20 Betriebe betroffen, denen vorgeworfen werde sich am "Wurstkartell" beteiligt und jahrelang Preise abgesprochen zu haben, berichtete das Magazin unter Berufung auf den Kreis der Beteiligten. Rund 80 Prozent der Bußgeldsumme entfallen demnach auf sechs dominierende Wursthersteller.

Am härtesten trifft es demnach wohl den Unternehmer Clemens Tönnies und die Schweizer Bell-Gruppe, zu der die deutschen Wursthersteller Abraham, Hoppe und Zimbo gehören. Tönnies und Bell sollen nach Informationen der Wirtschaftswoche jeweils rund 100 Millionen Euro zahlen. Bell wollte sich dazu nicht äußern: „Zu Gerüchten können wir keine Stellung nehmen.“ Tönnies’ Zur-Mühlen-Gruppe bestreitet die Absprache und will sich „gegen ein mögliches Bußgeld wehren und Rechtsmittel einlegen“, teilte die Gruppe mit.

Das Bundeskartellamt lehnte eine Stellungnahme zu dem Bericht unter Verweis auf das laufende Verfahren ab. Kartellamtspräsident, Andreas Mundt, hatte am Dienstag angekündigt, das Verfahren gegen das "Wurstkartell" werde in Kürze beendet. (dpa)