Berlin. Die Techniker Krankenkasse schlägt vor, Ärzte in Zukunft nach einem vollkommen neuen Modell zu bezahlen. Danach sollen einzelne Leistungen der Mediziner bezahlt werden - bislang erhalten sie Pauschalen pro Quartal. Die Krankenkasse glaubt, so Über- und Unterversorgung begegnen zu können.

Die Bezahlung der rund 160.000 niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten in Deutschland soll nach einem Vorschlag der Techniker Krankenkasse (TK) völlig umgekrempelt werden. Statt Pauschalen pro Quartal sollten Preise für die einzelnen Leistungen der Mediziner bezahlt werden, so die größte gesetzliche Kasse am Mittwoch in Berlin unter Berufung auf ein Modell des Forschungsinstituts IGES.

Ärzte könnten so zielgerichteter und bedarfsgerechter behandeln. Über- und Unterversorgung würden entfallen. Der Vize-Chef der TK, Thomas Ballast, nannte mit der Umstellung wohl verbundene einmalige Ausgabensteigerungen von 5,4 bis 5,9 Prozent vertretbar. "Wir hätten es mit einer einmaligen Steigerung zu tun, die sich durch einen Zuwachsverzicht im Folgejahr sogar vollständig kompensieren ließe", sagte Ballast.

Der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, begrüßte den Vorstoß. Heute wüssten die Ärzte nicht, was sie am Ende des Quartals verdienen. (dpa)