Berlin. Wenn ständig das Telefon klingelt, werden Pausen schwierig. Eine Befragung zeigt: Manche haben den Eindruck, Durchatmen sei im Betrieb nicht möglich. Jeder fünfte Arbeitnehmer schöpft einer Studie zufolge seine Pausenzeiten im Job nicht voll aus.
Jeder fünfte Arbeitnehmer schöpft einer Studie zufolge seine Pausenzeiten im Job nicht voll aus. Jeder zehnte unterbricht die Arbeit sogar an vielen Tagen überhaupt nicht, wie aus einer am Montag vorgestellten Befragung von TNS Infratest im Auftrag der Gewerkschaft Verdi hervorgeht.
Verdi-Chef Frank Bsirske bewertete die Ergebnisse als besorgniserregend. "Pausen sind nötig, wenn man gesund und leistungsfähig bleiben will", sagte er. Die Arbeit regelmäßig kurz zu unterbrechen, bedeute keineswegs fehlendes Engagement oder mangelnde Belastbarkeit, sondern zeuge von einem verantwortungsvollen Umgang mit den eigenen Ressourcen.
Als Grund für ausgefallene Pausen nannte mehr als die Hälfte der 493 repräsentativ Ausgewählten bei der telefonischen Befragung zu viel Arbeit. Mehr als ein Drittel will Kollegen vor übermäßiger Belastung schützen. 13 Prozent gaben an, der Arbeitgeber lasse Ruhepausen nicht immer zu. Es gibt allerdings auch eine Reihe Arbeitnehmer (38 Prozent), die von sich selbst behaupten, lieber durchzuarbeiten.
Verdi plant Aktionswoche in Betrieben
Verdi will in einer Aktionswoche in den Betrieben über Pausenzeiten diskutieren. Ausgehend davon sollten auch die Themen Arbeitsbelastung und Gesundheit in den Blick genommen werden. "Wenn Pausen nicht genommen werden, deutet das auf ein Arbeitsmengenproblem hin", begründete Bsirske. (dpa)