Frankfurt/Main. Nichts geht mehr bei der Lufthansa: Die Piloten der “Vereinigung Cockpit“ streiken. Deshalb bleiben in den nächsten Tage die meisten Maschinen am Boden. 425.000 Passagiere sind von dem Ausstand betroffen. Für sie ist der Ausstand ärgerlich - und für Lufthansa teuer.
Stillstand bei der Lufthansa: Die meisten Piloten haben ihre Arbeit niedergelegt. Wie ein Sprecher der Pilotengewerkschaft "Vereinigung Cockpit" mitteilte, begann der Streik um Mitternacht. Drei Tage lang soll der Flugbetrieb der Lufthansa bestreikt werden. Die Pilotengewerkschaft hatte dazu aufgerufen.
Zudem wollen die Piloten am Vormittag am Frankfurter Flughafen für ihre Anliegen demonstrieren. Anlass des Streiks sind die von Lufthansa einseitig gekündigten Übergangsrenten, die den Piloten bislang ein vorzeitiges Ausscheiden aus dem Beruf ermöglichten.
Lufthansa streicht 3800 Flüge
Auch interessant
Lufthansa hat auf die umfassende Streikdrohung der rund 5400 Kapitäne und Co-Piloten reagiert und den größten Teil ihres Flugprogramms bis inklusive Freitag abgesagt. Rund 425 000 Passagiere sind von den von den etwa 3800 Flugstreichungen betroffen. Ein großer Teil davon sollte auf andere Verkehrsmittel oder Termine umgebucht werden.
Auch bei der Lufthansa-Tochter Germanwings fallen mehr als die Hälfte der 1332 geplanten Flüge aus. Der verbleibende Rest wird von der nicht bestreikten Gesellschaft Eurowings geflogen.
Dobrindt fordert schnelle Lösung
Auch interessant
Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) rief die Lufthansa und die Pilotengewerkschaft zu einer schnellen Einigung auf. "Jeder Tag mit Streik schränkt die Mobilität Hunderttausender Menschen ein. Das heißt, eine schnelle Lösung des Konflikts ist geboten und ist auch im Interesse der Tarifparteien", sagte Dobrindt der "Bild"-Zeitung (Mittwoch).
Die Drehkreuz-Flughäfen München und Frankfurt bereiten sich trotz der frühen Warnungen darauf vor, dass Transitreisende ohne Schengen-Visum in den Transitbereichen stranden könnten.
Auch die meisten Frachtflüge der ebenfalls bestreikten Lufthansa Cargo wurden abgesagt. Lufthansa bezifferte die vom Streik ausgelösten Verluste auf einen hohen zweistelligen Millionenbetrag. (dpa)