Köln. Ein Unbekannter hat den Email-Account eines Aufsichtsratsmitgliedes von Rewe gehackt. Nun droht er dem Lebensmittelkonzern mit der Veröffentlichung von Interna. Doch bei Rewe gibt man sich gelassen. Die Informationen seien nicht dazu geeignet, den Handelsriesen unter Druck zu setzen.
Ein unbekannter Hacker hat versucht, Deutschlands zweitgrößten Lebensmittelhändler Rewe zu erpressen. Der Hacker habe gedroht Firmeninterna zu veröffentlichen, die er im privaten E-Mail-Account eines Aufsichtsrats gestohlen habe, berichtete ein Firmensprecher. Er bestätigte damit einen Bericht der "Bild"-Zeitung (Dienstagausgabe). Nach Angaben der Zeitung handelt es sich um Informationen zu den Expansionsplänen des zweitgrößten deutschen Lebensmittelhändlers, die auf dem hartumkämpften Markt vor allem Konkurrenten interessieren dürften.
Die Rewe-Gruppe machte zum Inhalt der E-Mail keine Angaben. Sie betonte lediglich, die mit krimineller Energie beschafften Daten seien zwar vertraulich, "aber in keiner Weise dazu geeignet, Druck auf unser Unternehmen auszuüben".
Das Unternehmen war 2011 bereits einmal Opfer eines Datendiebes geworden. Damals hatte ein Hacker Sammelbild-Tauschbörsen des Handelskonzerns geknackt und Zehntausende Kundendaten ins Internet gestellt.(dpa)