Berlin. Ab Juni 2014 erlaubt eine neue EU-Richtlinie, Rücksendungen generell kostenpflichtig zu machen. Obwohl viele der Online-Händler unter der großen Flut von Retouren ächzen, wollen die großen Händler auch weiterhin kein Geld für Rücksendungen von ihren Kunden verlangen.
Große Onlinehändler in Deutschland wollen auch künftig von ihren Kunden kein Geld für Retouren verlangen, obwohl eine neue EU-Richtlinie das ab Juni ermöglichen würde. Das ergab eine Umfrage der "Welt am Sonntag". Bei kleinen Onlineversendern könnte das allerdings anders aussehen.
Die Nummer Eins im Onlinehandel, Amazon, betonte auf Anfragen der "WamS", es seien keine Änderungen an den Bestimmungen zur Rücksendung geplant.
Auch Konkurrent Zalando erklärte: "Kostenfreiheit des Versandes und des Rückversandes sind ein zentraler Punkt unseres Verständnisses von E-Commerce." Die Otto-Gruppe will ebenfalls alles beim Alten belassen. "Wir werden Retouren nicht mit Kosten für die Kunden belegen", zitierte die Zeitung Konzernvorstand Alexander Birken.
Online-Händler ächzen unter Rücksendungsflut
Weniger Kulanz dürfte es dagegen dem Bericht zufolge künftig bei einigen kleineren Online-Händlern geben. "Bestimmte Branchen wie Schmuckhändler, die teure Waren verschicken, aber auch Händler aus dem Mittelstand, werden eine Kostenpflicht einführen", prognostizierte Jean-Marc Noël, Gründer der Firma Trusted Shops. Einige Anbieter bräuchten schlichtweg das Geld. Dazu zählten etwa Händler aus der Elektronikbranche.
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Ab Juni 2014 erlaubt die neue EU-Verbraucherrechte-Richtlinie, Retouren generell kostenpflichtig zu machen. Bislang können Versandhändler nur dann Geld verlangen, wenn der Einkauf des Kunden maximal 40 Euro kostet.
Viele Online-Händler ächzen unter einer Flut von Rücksendungen. Die Otto-Tochter Hermes schätzt die durchschnittliche Retourenquote im Onlinehandel dem Bericht zufolge auf 50 Prozent. (dpa)