New York. Auf den ersten Blick lief das vergangene Jahr grandios für die Citigroup. Der Gewinn verdoppelte sich beinahe. Doch bei näherem Hinsehen stechen einige Probleme ins Auge. So enttäuschte im Schlussquartal vor allem das Anleihen-Geschäft. Die Aktie fiel um vier Prozent.
Ein schwächelndes Geschäft mit Anleihen und Hauskrediten hat die Citigroup ausgebremst. "Wir haben das Jahr nicht so stark beendet, wie wir uns das gewünscht hätten", erklärte Bankchef Michael Corbat am Donnerstag in New York. Gleichzeitig verwies er aber auf die Fortschritte, die sein Haus im vergangenen Jahr gemacht habe. "Wir haben unterm Strich soviel verdient wie zuletzt vor der Krise."
Der Jahresgewinn stieg zwar um 84 Prozent auf 13,9 Milliarden US-Dollar. Doch dafür verantwortlich waren vor allem reine Buchungseffekte aus der Neubewertung der eigenen Schulden, die das Ergebnis 2012 noch verhagelt hatten. Bereinigt um diese und andere Sondereffekte stand im vergangenen Jahr noch ein Gewinnplus von 15 Prozent.
Analysten hatten mit einem besseren Abschneiden gerechnet. Die Aktie fiel im frühen New Yorker Handel um annähernd vier Prozent.
Auch interessant
Im Schlussquartal enttäuschte vor allem das wichtige Geschäft mit Anleihen. Wie viele andere Banken auch bekam die Citigroup dabei erneut die Vorsicht von Anlegern zu spüren angesichts der lange unklaren geldpolitischen Richtung der US-Notenbank Fed. Zudem ging das Geschäft mit der Refinanzierung von Hauskrediten zurück, weil die Zinsen zuletzt wieder etwas gestiegen waren.
Das Sorgenkind hat sich berappelt
Dennoch konnte die Citigroup im Schlussquartal ihren Gewinn mehr als verdoppeln auf 2,7 Milliarden Dollar. Im Vorjahreszeitraum hatten hohe Belastungen aus Rechtsstreitigkeiten und ein teurer Stellenabbau das Ergebnis verhagelt. Die Zahl der Mitarbeiter fiel zum Jahreswechsel von um 8000 auf 251.000.
Die Citigroup galt früher als Sorgenkind, hat sich aber durch den Abbau von Problemfeldern und einem starken Privatkundengeschäft in Lateinamerika berappelt. Sie verdiente im vergangenen Jahr mehr als die Bank of America, blieb aber deutlich hinter den Branchenführern JPMorgan Chase und Wells Fargo zurück. (dpa)