Berlin. Im Konflikt mit der Lokführer-Gewerkschaft GDL will die Deutsche Bahn mit einem Zugeständnis Streiks verhindern. Der Bahn-Vorstand hat laut Medienberichten maximalen Beschäftigungsschutz für alle Lokführer bis zum Berufsende angeboten. Die Gewerkschaft reagierte zunächst abwartend.

Die Deutsche Bahn will im Tarifkonflikt mit der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) ein Angebot vorlegen, um Streiks zu verhindern. Bahn-Personalvorstand Ulrich Weber sagte der "Bild"-Zeitung: "Wir werden alles tun, um auf dem Verhandlungswege zu einem vernünftigen Ergebnis zu kommen und jegliche unverhältnismäßigen Aktionen der GDL abzuwenden." Die Gewerkschaft reagierte zunächst abwartend.

"Unser Angebot heißt maximaler Beschäftigungsschutz bis zum Berufsende", sagte Weber der "Bild". "Das versichern wir." Das Paket solle "für alle Lokführer gelten, auch für die rund 150 im Jahr, die aus gesundheitlichen Gründen keine Lok mehr fahren können", fügte Weber hinzu. "Wer will, kann ein Berufsleben lang bei der DB bleiben. Unsere Antwort an die GDL wird keinen Arbeitskampf rechtfertigen."

Konflikt hält seit Jahren an

Ein Sprecher der Gewerkschaft sagte der Nachrichtenagentur AFP, noch sei kein Angebot der Bahn eingegangen. Dies müsse zunächst abgewartet werden. Wenn die Bahn "ein vernünftiges Angebot" mache, werde sich die GDL weiteren Verhandlungen nicht verweigern, versicherte der Sprecher. Die Gewerkschaft verlangt eine Vorlage der Bahn bis Mittwoch - andernfalls droht sie mit Streiks.

Auch interessant

In dem seit mehr als zweieinhalb Jahren anhaltenden Tarifstreit forderte die GDL zuletzt, dass die Bahn für alle Lokführer eine Versicherung abschließt. Diese soll die Angestellten für den Fall absichern, dass diese ihre Tätigkeit aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ausüben können. Die Versicherung soll nach Vorstellung der GDL das bisherige Nettoeinkommen der Betroffenen bis zum Ende des Berufslebens garantieren. Am Freitag hatten sich Vertreter der Bahn und der Gewerkschaft in Frankfurt am Main ausgetauscht. (afp)