Berlin. Die Einkommen werden in diesem Jahr deutlich schrumpfen, prophezeit Roland Döhrn, Konjunkturchef des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsförderung in Essen. Seine Prognose: Um 1,5 Prozent werden die Reallöhne 2009 sinken. Grund dafür sei die die millionenfache Kurzarbeit.

Durch die millionenfache Kurzarbeit in Deutschland werden die realen Arbeitseinkommen in diesem Jahr deutlich schrumpfen. Roland Döhrn, Konjunkturchef des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI), sagte der Berliner Zeitung: "Pro Kopf werden die Reallöhne 2009 um 1,5 Prozent sinken." Wenn eine Million Deutsche in Kurzarbeit seien, würden alleine dadurch die Löhne im Schnitt um knapp ein Prozent gesenkt.

Konsum legt dennoch zu

2009 wird laut RWI der private Konsum in Deutschland dennoch um einen halben Prozentpunkt zulegen. Dies liege an den steigenden Renten und anderen stabilen Transfereinkommen. "Damit wird die Talfahrt bei Exporten und Investitionen zwar nicht abgefangen. Aber ein Stabilitätsanker ist es trotzdem", sagte Döhrn.

Das Statistische Bundesamt hatte am Dienstag mitgeteilt, dass die Reallöhne in Deutschland im ersten Quartal um 0,4 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum im Vorjahr gesunken sind. Die rückläufigen Reallöhne resultierten hauptsächlich aus dem schwachen Anstieg der Verdienste um 0,4 Prozent, hieß es. Auf die Höhe und Entwicklung der Bruttomonatsverdienste sowie auf die Arbeitszeit habe im ersten Quartal der verbreitete Einsatz von Kurzarbeit bedeutenden Einfluss gehabt, erklärten die Statistiker. (ddp)